In Halle avancierte Roger Federer am Sonntag mit 37 Jahren und 319 Tagen zum ältesten Turniersieger seit 1977 und dem damals 43-jährigen Ken Rosewall. Im Londoner Queen's Club schaffte Feliciano Lopez gleichentags Vergleichbares. Der spanische Rasenspezialist, der nur dank einer Wildcard ins Tableau fand, errang mit 37 Jahren und 276 Tagen seinen siebten ATP-Titel. Er bezwang im Final den Franzosen Gilles Simon 6:2, 6:7 (4:7), 7:6 (7:2).
Der Triumph im Einzel war nicht Lopez' einziger Exploit am Rasenturnier in London. Mit Rückkehrer Andy Murray gewann der in der Weltrangliste vom 113. auf den 53. Platz vorrückende Spanier zudem die Doppelkonkurrenz. Lopez/Murray schlugen im Final das amerikanisch-britische Duo Rajeev Ram/Joe Salisbury 7:6 (8:6), 5:7, 10:5.
Mit dem Turniersieg im Doppel krönte Murray sein Comeback nach einer neuerlichen Hüft-Operation, der er sich nach dem Australian Open unterzogen hatte. Seither ist sein Hüftgelenk aus Metall – Murray dachte, er könne nie wieder Tennis spielen und verkündete damals unter Tränen seinen Rücktritt.
Doch die OP verlief so gut, dass sich Murray entschied, wieder professionell Tennis zu spielen. Nach dem Turniersieg im Queen's Club zeigte sich der Schotte gerührt: «Das ist anders für mich und spezieller als viele der Einzel-Turniere, die ich gewonnen habe.»
Murray, der zum ersten Mal seit 2011 wieder ein Doppel-Turnier gewann, konnte endlich wieder schmerzfrei aufspielen: «Meine Hüfte fühlt sich grossartig an, da war kein Schmerz.» Dass er mit einer Metall-Hüfte gewonnen habe, sei auch mental äusserst wertvoll.
Nun plant der ehemalige Weltranglisten-Erste auch eine Rückkehr im Einzel. In Wimbledon wird der 32-jährige Schotte aber nur im Doppel (mit Pierre-Hugues Herbert) und voraussichtlich im Mixed antreten. Es haben sich bereits einige Frauen zum Doppel angeboten, unter anderem Maria Scharapowa und Barbora Strycova.
Zudem könnte Murray beim Final-Turnier des Davis Cups spielen, dort ist Grossbritannien dank einer Wild Card dabei und Andy könnte an der Seite von Bruder Jamie spielen. «Ich würde den Davis Cup liebend gerne spielen. Jede Möglichkeit, für sein Land zu spielen, ist sehr speziell», so der dreifache Grand-Slam-Sieger.
Den Zeitpunkt des Einzel-Comebacks lässt er weiter offen. Möglich, dass er bei der nach seiner Familie benannten Murray Trophy in Glasgow zurückkehren wird. Das Challenger-Turnier findet im September statt. (zap/sda)
Seine Mental-Hüfte ist metall äusserst wertvoll - äh - wait...