René Stammbach, dem Präsidenten von Swiss Tennis, bleibt nun noch die schöne Aufgabe, Gewinnanteil und Prämien an die Davis-Cup-Helden auszuzahlen. Wie viel Geld ist das? Wie macht er das? Nach welchem Verteilerschlüssel? Er sagt, die Summe stehe noch nicht fest.
Ausbezahlt wird das Preisgeld plus der Gewinnanteil an den Davis-Cup-Heimspielen gegen Kasachstan und Italien. «Die definitiven Abrechnungen liegen noch nicht vor. Wir werden zwischen zwei und drei Millionen Franken auszahlen können.»
Stammbach wird gefragt, wie er denn das Geld zu verteilen gedenke. Er ist nach dem grossen Triumph zu Scherzen aufgelegt und meint: «Das ist eine gute Frage. Es gibt Spieler, die haben so viel Geld auf dem Bankkonto, dass es nicht möglich ist, noch mehr Geld darauf zu überweisen. Voll ist voll, verstehen Sie?» Zuviel Geld auf dem Bankkonto für eine Davis-Cup-Prämie? Also Barauszahlung in Koffern?
«Nein, nein. Die Spieler machen unter sich aus, wer wie viel bekommt. Severin Lüthi wird mir einen Zettel mit den Prozentanteilen übergeben, ich rechne aufgrund dieser Angaben dann mit dem Taschenrechner den Betrag aus und das Geld wird dann auf die entsprechenden Bankkonten überwiesen.»
Es ist also nicht der Präsident, die nominell höchste Autorität im Schweizer Tennis, die in der Prämienfrage das letzte Wort hat? «Nein», sagt René Stammbach. «Es gibt in unserem Tennis in Sachen Davis Cup Exponenten, die mehr zu sagen haben als der Präsident …»
Der Captain und die Spieler (Severin Lüthi, Roger Federer, Stan Wawrinka, Michael Lammer, Marco Chiudinelli) haben also unter sich ausgemacht, wer wie viel bekommt. Der Verteilerschlüssel wird geheim gehalten. Anders als bei der Finalteilnahme von 1992 gegen die USA hat es diesmal keinen Streit ums Geld gegeben. Damals war im Laufe des Weges ins Finale heftig intrigiert und unter anderem wegen der Prämienfrage sogar Davis-Cup-Captain Roland Stadler abgesetzt worden.