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«Dobre?» – Das slowakische Zwiegespräch mit Vater Bencic bringt der Tochter den Turnaround gegen Wozniacki

Unter den Augen von Vater Ivan und Mentorin Martina Hingis brilliert Belinda Bencic in Kalifornien. 
Unter den Augen von Vater Ivan und Mentorin Martina Hingis brilliert Belinda Bencic in Kalifornien. Bild: Juergen Hasenkopf

«Dobre?» – Das slowakische Zwiegespräch mit Vater Bencic bringt der Tochter den Turnaround gegen Wozniacki

Belinda Bencic bezwingt in Indian Wells zum ersten Mal in ihrer Karriere eine Top-5-Spielerin. Die 18-Jährige nutzt die Schwächen ihrer Gegnerin Caroline Wozniacki resolut aus, eine entscheidende Rolle spielt aber vor allem Vater Ivan.
17.03.2015, 09:2817.03.2015, 09:41
Tobias Wüst
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Gestern noch haben wir uns auf der Sport-Redaktion darüber gewundert, wie Belinda Bencic im ganzen Bacsinszky-Trubel so untergehen konnte – und postwendend kommt die Antwort der 18-jährigen Uzwilerin: Mit einem souveränen Zweisatz-Sieg gegen Caroline Wozniacki bezwingt sie erstmals in ihrer Karriere eine Top-5-Spielerin.

Im letzten Aufeinandertreffen hat die Dänin Bencic noch eine Brille verpasst und sie mit 6:0, 6:0 vom Platz gefegt. Kein Wunder, zeigt die Schweizerin in Indians Wells bereits nach dem ersten Gamegewinn die Faust.

«Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich ihr immer im Fernsehen beim Spielen zugesehen.»
Belinda Bencic über Caroline Wozniacki

Das wichtige erste Break gelingt ihr beim Stand von 2:2 – kurz, nachdem ihr Vater auf den Court gerannt kommt und ihr auf slowakisch folgende Rede hält:

video: youtube/hans heureka

«Dobre?» Ok? Alles klar? Viel mehr ist uns mit unseren bescheidenen Slowakisch-Kenntnissen leider nicht geblieben. Trotzdem muss die kleine Standpauke Eindruck hinterlassen haben: Bencic breakt die erfahrenere Wozniacki im ersten Satz gleich zweimal und gewinnt ihn verdient mit 6:4.

«I think this pictures shows it all how happy I am after my first win against a top 5 player ...» #blessed

«Ein Vorbild für mein Spiel»

Dabei ist der Respekt vor der Weltnummer 5 durchaus vorhanden: «Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich ihr immer im Fernsehen beim Spielen zugesehen. Sie war eines meiner Idole, ein Vorbild für mich und mein Spiel.» Nun ist das Vorbild also – zumindest für einen Match – zur ebenbürtigen Gegnerin verkommen, die beim Stand von 4:4 im zweiten Satz Nerven zeigt und Bencic mit einem Doppelfehler und drei unerzwungenen Fehlern das matchentscheidende Break schenkt.

So schiebt die Dänin nach der Partie denn auch nicht alles auf den starken Auftritt von Bencic: «Sie war stabil, hat die Bälle früh genommen und gut aufgeschlagen, aber ich habe heute einfach keine drei Bälle in Folge reinschlagen können.» Dennoch gebühre der aufstrebenden Weltnummer 37 Respekt: «Hut ab, sie hat von meiner Baisse profitiert und vor allem bei den wichtigen Punkten sehr stark gespielt.»

Wiederholung der Sensation?

In der nächsten Runde wartet mit Jelena Jankovic die nächste Hochkaräterin auf Bencic. Die serbische Weltnummer 21 hat mit Madison Keys bereits einen anderen «Rising Star» bezwingen können.

Allerdings darf Bencic mit wesentlich besseren Erinnerungen in dieses Match gehen als noch gegen Wozniacki. Im letzten Aufeinandertreffen mit der damaligen Top-10-Spielerin sorgte Bencic an den US Open für eine Sensation und bezwang Jankovicim Achtelfinal in zwei Sätzen. Mit einem Sieg gegen die Serbin würde Bencic für den nächsten, ganz grossen Aufreger sorgen und Timea Bacsinszky wohl wieder aus den Schweizer Tennis-Schlagzeilen verdrängen.

Schön und erfolgreich: Belinda Bencic

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