Das Spiel der Young Boys ähnelte zunächst jenem, das sie im ersten Heimspiel gegen Servette gezeigt hatten. Sie starteten erneut überzeugend, bevor sie gegen Ende der ersten Halbzeit nachliessen. Hatten sie sich im Match gegen Servette nicht mehr steigern können, so fanden sie diesmal in der zweiten Halbzeit zur Dominanz zurück. Diese konkretisierte sich nach einer Stunde mit dem prächtig herausgespielten 2:0.
In der Zeit der personellen Not hat Michel Aebischer eine hervorragende Rolle übernommen. Der Freiburger erweist sich als mehr als nur eine Ersatzlösung für den weggezogenen Djibril Sow im Mittelfeldzentrum. Er ist wohl auch der YB-Spieler mit den grössten Fortschritten in den letzten zwei Jahren.
Die Luganesi waren trotz ihres beachtlichen Offensivpotential nicht in der Lage, den Meister in echte Bedrängnis zu bringen. Dennoch hätte Mattia Bottani nach einem bösen Schnitzer des noch nicht sattelfesten Innenverteidigers Cedric Zesiger beinahe ausgeglichen.
Servette feiert den ersten Sieg seit gut sechs Jahren in der Super League. Die Genfer setzen sich in der 3. Runde gegen Luzern hochverdient mit 1:0 durch und stossen in der Tabelle auf Rang 3 vor.
Eine gute Viertelstunde brauchte die weiter ungeschlagene Mannschaft von Alain Geiger, ehe sie vor gut 6000 Zuschauern im Stade de Genève den Tritt fand. Ab dann spielte fast nur noch der Aufsteiger, der sich mit dem Führungstreffer aber gedulden musste, weil bei den Gästen Marius Müller einmal mehr überragend hielt. Der Deutsche parierte die Abschlussversuche von Varol Tasar (31.) und Mychell Chagas (61.) mirakulös.
In der 62. Minute konnte aber auch Müller nicht mehr eingreifen und kassierte im fünften Pflichtspiel den ersten Gegentreffer. Miroslav Stevanovic, der zehn Minuten zuvor einen Freistoss ans Lattenkreuz setzte, traf im Anschluss an einen Corner alleinstehend aus nächster Nähe, wobei ein Luzerner Verteidiger den Schuss noch unhaltbar für Müller ablenkte. Luzern kassierte mit dem ersten Gegentor gleich auch die erste Niederlage in dieser Saison. «Die Niederlage war hochverdient», sagte Keeper Müller gegenüber SRF.
Neuchâtel Xamax kommt im Heimspiel gegen St. Gallen zum zweiten Punktgewinn im dritten Spiel. Einmal mehr können sich die Neuenburger auf Raphaël Nuzzolo verlassen.
Bereits nach neun Sekunden war Nuzzolo ein erstes Mal der Gäste-Abwehr entwischt, scheiterte aber kläglich. Kurz nach Wiederanpfiff machte es der Xamax-Angreifer besser. Auch in der zweiten Halbzeit war noch keine Minute gespielt, als der 36-Jährige nach einer von Yannis Letard abgelenkten Flanke von Léo Seydoux richtig spekulierte und mit dem Kopf aus spitzem Winkel zum 1:1 traf, womit auch der dritte Saisontreffer der Neuenburger auf das Konto des Bielers ging.
Weil Xamax nach dem 1:1 besser ins Spiel kam und sich die eine oder andere weitere Torchance erspielte, war der Punkt des Heimteams verdient. St. Gallen verpasste den Sieg, weil es die Kontrolle des Spiels nach der Pause aus der Hand gab. Vor dem Seitenwechsel waren die Ostschweizer das bessere von zwei schwachen Teams gewesen. Dank einer herrlichen Direktabnahme von Victor Ruiz, der nach gut einer halben Stunde zum 1:0 traf, führte das Team von Peter Zeidler zur Pause.
Young Boys - Lugano 2:0 (1:0)
24'091 Zuschauer. - SR San.
Tore: 15. Nsame (Garcia) 1:0. 60. Nsame (Aebischer) 2:0.
Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Lustenberger, Zesiger, Garcia (84. Lotomba); Martins, Aebischer, Sierro; Spielmann (45. Assalé), Nsame, Moumi Ngamaleu (78. Bürgy).
Lugano: Baumann; Kecskes, Maric, Daprelà; Custodio; Lavanchy, Sabbatini, Rodriguez (63. Carlinhos), Aratore; Bottani (78. Covilo), Gerndt (63. Holender).
Bemerkungen: Young Boys ohne Fassnacht, Hoarau, Lauper, Sulejmani und Camara (alle verletzt). Spielmann verletzt ausgeschieden (Verdacht auf Hirnerschütterung). Lugano ohne Macek und Crnigoj (beide verletzt).
Verwarnungen: 27. Garcia (Foul), 40. Custodio (Foul), 54. Bottani (Foul), 70. Sabbatini (Foul), 74. Moumi Ngamaleu (Foul).
Servette - Luzern 1:0 (0:0)
6159 Zuschauer. - SR Schärer.
Tor: 62. Stevanovic (Corner Wüthrich) 1:0.
Servette: Frick; Sauthier, Rouiller, Sasso, Severin; Cespedes, Cognat (83. Routis); Stevanovic, Wüthrich, Tasar (57. Chagas); Koné (74. Imeri).
Luzern: Müller; Kakabadse, Lucas (79. Demhasaj), Cirkovic, Sidler; Arnold, Ndenge; Schürpf (69. Schwegler), Schulz (52. Tia), Eleke; Margiotta.
Bemerkungen: Servette ohne Busset, Iapichino, Kiassumbua, Lang, Mfuyi und Ondoua (alle verletzt), Luzern ohne Burch (verletzt), Ndiaye (nicht qualifiziert) und Voca (angeschlagen). 52. Freistoss von Stevanovic an die Latte. 92. Tor von Chagas wegen Offside aberkannt.
Verwarnungen: 45. Kakabadse (Reklamieren). 51. Arnold (Foul). 60. Tia (Foul). 82. Cespedes (Foul). 93. Chagas (Spielverzögerung). 94. Routis (Foul).
Neuchâtel Xamax - St. Gallen 1:1 (0:1)
5484 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 33. Ruiz 0:1. 46. Nuzzolo (Seydoux) 1:1.
Neuchâtel Xamax: Walthert; Sylvestre (46. Corbaz), Neitzke, Oss, Djuric, Seydoux; Mveng, Doudin (79. Haile-Selassie), Di Nardo; Seferi (68. Ramizi), Nuzzolo.
St. Gallen: Stojanovic; Hefti, Stergiou, Letard, Muheim; Görtler (84. Costanzo), Quintilla, Ruiz; Bakayoko (61. Guillemenot), Itten, Kutesa (82. Campos).
Bemerkungen: Xamax ohne Dugourd, Gomes und Kamber (alle verletzt), St. Gallen ohne Lüchinger, Nuhu, Vilotic (alle verletzt) und Wiss (rekonvaleszent).
Verwarnungen: 56. Djuric (Foul). 62. Corbaz (Foul). 90. Walthert (Spielverzögerung). (abu/sda)