– Mit dem 2:0 nach rund einer halben Stunde war die Vorentscheidung gefallen. Die Tore glichen sich. Beide Male konnte St.Gallens Goalie Dejan Stojanovic einen Ball auf der Linie nicht blockieren respektive wegschlagen. Auf diese Weise hatten Jean-Pierre Nsame und Nicolas Moumi Ngamaleu leichtes Spiel, um abzustauben. Stojanovic war indessen kaum ein Vorwurf zu machen. Ausserdem verhinderte er mit einer Reihe sehr guter Interventionen eine klare Niederlage. So klärte er zweimal hervorragend gegen den allein auf ihn zulaufenden Roger Assalé.
– Die neun Tore der Young Boys aus dem 7:1 gegen Basel und dem 2:0 gegen St.Gallen wurden von neun verschiedenen Spielern erzielt. Das spricht erneut für die Breite, die Ausgeglichenheit und die derzeit in der Schweiz einzigartige Stärke des Meisterkaders. In nunmehr fünf von acht Meisterschaftsspielen liessen die Berner kein Gegentor zu.
– St.Gallens Trainer Peter Zeidler gab in der Offensive dem jungen Alessandro Kräuchi, der zum Debüt in der Super League kam, und dem noch wenig eingesetzten Kekuta Manneh anstelle von Roman Buess respektive Derek Kutesa Spielzeit. Die Ostschweizer spielten gut mit und kamen schon in der ersten Halbzeit zu guten Chancen durch Nassim Ben Khalifa und Yannis Tafer, der die Aussenseite des Pfostens traf. Im Unterschied zu den Baslern am letzten Sonntag konnten die St.Galler den Match nach dem frühen Rückstand wenigstens eine Zeitlang dominieren. Die Mehrzahl guter Chancen hatten indessen in der ganzen Partie die Berner.
– Wie präsentiert sich der FCB drei Tage nach dem YB-Debakel? Die Antwort auf die Frage der 8. Runde der Super League fiel aus Basler Optik weitestgehend erfreulich aus. Nach nervöser Anfangsphase und trotz einiger Nachlässigkeiten fing sich der taumelnde Ex-Serienmeister und kehrte mit einem 2:1 auf die Siegerstrasse zurück. In der 33. Minute versenkte Kevin Bua einen Freistoss aus mehr als 20 Metern, in der 80. Minute erhöhte Geoffroy Serey Die, ebenfalls von ausserhalb des Strafraums. Blessing Eleke konnte für Luzern in der 90. Minute vom Penaltypunkt nach einem Foul des wegen der Sperre von Eder Balanta wieder in die Innenverteidigung zurückbeorderten Fabian Frei nur noch verkürzen.
Die #Muttenzerkurve unterstützt den @FCBasel1893 auch in schwierigen Zeiten. Bereits beim Warmspielen. Gut so. #ErfolgischnitallesimLääbe #FCBasel1893 #fcbfcl #srffussball #rotblaulive pic.twitter.com/nt5Wmr0S2R
— Niggi Dom (@niggidom) 26. September 2018
– Im ersten Match nach der deftigsten Schlappe seit 17 Jahren funktionierte beim FC Basel natürlich nach wie vor vieles nicht so, wie es sollte. Vor allem zu Beginn waren auch einfache Pässe holprig und unpräzise, was vielleicht auch den Rochaden geschuldet war, die Marcel Koller auf einigen Positionen vornahm. Später versäumten es die Basler, allen voran Albian Ajeti (58./78.) und Afimico Pululu (60.), die Führung auszubauen und die Hintermannschaft gewährte den Gästen mehrere Male beinahe den Ausgleich. Zunächst machte Eleke zu wenig aus einem Kopfball aus bester Position (50.), dann vergab Ruben Vargas eine sogenannte hundertprozentige Chance, indem er alleine vor Martin Hansen verzog und ein Schuss von Pascal Schürpf zischte knapp am Pfosten vorbei (79.).
– Ein Lob verdiente sich der FCB primär für seine kämpferische Leistung, die das Bemühen verdeutlichte, die Scharte vom Sonntag auszuwetzen. Spürbar war aber auch die Verunsicherung, vor allem zu Beginn. Mit einem Kopfball hätte Schürpf die Luzerner früh in Führung bringen können (4.). Dennoch: Mit ihrem Auftritt erfüllten die Basler die Vorgabe der Fans. «Stand uff, wenn du Basel bisch. Uffwache – agriffe» forderten diese vor dem Spiel mit einem Banner. Später gab es Applaus – auf den bitteren Beleg, dass YB sich derzeit auf einem ganz anderen Level bewegt, folgte ein Auftritt, der zeigte: Für Luzern reicht's. Der Gang ins Tessin zu Lugano am Wochenende wird damit bedeutend unbeschwerter.
– Die in den letzten Wochen immer öfter gestellte Frage nach der Super-League-Tauglichkeit von Neuchâtel Xamax ist bis auf Weiteres vom Tisch. Nach fünf Niederlagen in Serie mit einem Torverhältnis von 6:19 und zum Teil katastrophalen Vorstellungen fingen sich die Neuenburger. Sie sind mindestens für 24 Stunden sogar den letzten Tabellenplatz los, den sie an den FC Sion abgaben. Die Walliser spielen ihre Partie der 8. Runde am Donnerstagabend gegen den FC Zürich.
– Vor etwas mehr als 3000 Zuschauern verdiente sich Xamax den Sieg gegen das schwache Lugano in der ersten Halbzeit. Neben der Aktion, die in der 8. Minute zum 1:0 von Samir Ramizi führte, erspielte sich das engagierte Team von Michel Decastel bis zur Pause drei, vier weitere sehr gute Torchancen. Danach war das Spiel von Xamax vom Kampf geprägt und einem Flachschuss von Raphaël Nuzzolo, der in der 70. Minute das 2:0 brachte.
– Lugano schaffte den Anschlusstreffer durch Alexander Gerndt erst in der 92. Minute, kurz nachdem Matchwinner Nuzzolo den Platz verlassen hatte. Der 35-jährige Nuzzolo, der das 1:0 vorbereitet hatte, weist nach acht Runden vier Tore und vier Assists auf. Damit war er an acht der elf Xamax-Toren in dieser Saison direkt beteiligt. (sda)
Young Boys - St. Gallen 2:0 (2:0)
22'250 Zuschauer. - SR Hänni. -
Tore: 5. Nsame (Assalé) 1:0. 31. Moumi Ngamaleu (Fassnacht) 2:0.
Young Boys: Von Ballmoos; Schick (81. Seydoux), Lauper, Von Bergen, Benito; Fassnacht (76. Garcia), Aebischer, Bertone, Moumi Ngamaleu (83. Sulejmani); Nsame, Assalé.
St. Gallen: Stojanovic; Hefti, Vilotic, Mosevich, Wittwer; Sierro, Quintilla, Tafer; Kräuchi (46. Kutesa), Ben Khalifa (76. Bakayoko), Manneh (62. Buess).
Bemerkungen: Young Boys ohne Mbabu, Sow, Wüthrich, Lotomba und Teixeira (alle verletzt). St. Gallen ohne Itten, Lüchinger, Muheim (alle verletzt), Koch (rekonvaleszent), Barnetta und Wiss (beide nicht im Aufgebot). Super-League-Debüts von Leo Seydoux und Alessandro Kräuchi. 35. Schuss von Tafer an die Aussenseite des Pfostens. 74. Rote Karte gegen Vilotic (Notbremse-Hands). Verwarnungen: 38. Schick (Foul), 39. Quintilla (Foul).
Basel - Luzern 2:1 (1:0)
23'570 Zuschauer. - SR Schnyder. -
Tore: 33. Bua (Freistoss) 1:0. 79. Serey Die (Van Wolfswinkel) 2:0. 90. Eleke (Foulpenalty) 2:1.
Basel: Hansen; Widmer, Cömert, Frei, Riveros; Xhaka, Zuffi; Van Wolfswinkel, Pululu (64. Serey Die), Bua; Ajeti (84. Oberlin).
Luzern: Salvi; Kakabadse, Knezevic (78. Gvilia), Schulz, Grether; Voca, Custodio (62. Ugrinic); Vargas, Schneuwly (62. Juric), Schürpf; Eleke.
Bemerkungen: Basel ohne Omlin, Campo, Stocker, Suchy, Zambrano (alle verletzt) und Balanta (gesperrt). Luzern ohne Cirkovic, Lustenberger und Ndenge (alle verletzt). 38. Kopfball von Van Wolfswinkel ans Lattenkreuz. Verwarnungen: 13. Cömert (Foul). 32. Vargas (Foul). 72. Riveros (Foul). 72. Salvi (Unsportlichkeit). 86. Bua (Foul). 89. Frei (Foul).
Neuchâtel Xamax - Lugano 2:1 (1:0)
3004 Zuschauer. - SR Fähndrich. -
Tore: 8. Ramizi (Nuzzolo) 1:0. 70. Nuzzolo (Veloso) 2:0. 92. Gerndt (Covilo) 2:1.
Neuchâtel Xamax: Walthert; Gomes, Xhemajli, Sejmenovic, Kamber; Veloso (83. Tréand), Pickel, Doudin, Ramizi; Nuzzolo (87. Di Nardo), Ademi (26. Karlen).
Lugano: Da Costa; Yao, Maric, Sulmoni (81. Abedini), Masciangelo; Covilo; Sabbatini, Crnigoj (71. Carlinhos), Brlek; Gerndt, Janko (46. Bottani).
Bemerkungen: Neuchâtel Xamax ohne Djuric, Le Pogam und Santana (alle verletzt). Lugano ohne Daprelà (gesperrt), Mihajlovic, Kecskes, Manicone und Piccinocchi (alle verletzt). Verwarnungen: 21. Sulmoni. 30. Xhemajli. 56. Ramizi (alle Foul). 61. Covilo. 64. Pickel (beide Unsportlichkeit). 66. Gomes. 67. Doudin. 74. Sejmenovic. 86. Abedini. 93. Di Nardo (alle Foul). (sda)