Die Swiss Football League unternimmt einen weiteren Anlauf, die Gewalt aus dem Schweizer Fussball zu verbannen. Sie will ihr Expertengremium neu besetzen, unter anderem auch mit Vertretern der Fankurven. «Ich persönliche komme nach Jahren des Diskutieren ins Stocken», gab SFL-CEO Claudius Schäfer an der Saison-Bilanzkonferenz am Nachmittag in Bern zu. Grundsätzlich ist die Liga jedoch «davon überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.»
Für SFL-Präsident Heinrich Schifferle gibt es «nur eine Lösung. Man muss die Übeltäter identifizieren, festnehmen und bestrafen.» In der Schweiz könne man zu einfach eine Straftat begehen, ohne dass etwas passiert.
Die jüngsten Eskalationen, beim Cupfinal zwischen Basel und Zürich in Bern sowie beim Titelgewinn des FCB auf dem Aarauer Brügglifeld, würden ihn wütend machen, sagte Schäfer, und auch etwas ohnmächtig. «Diese Fälle werfen uns bei den politischen Diskussionen ganz klar wieder zurück», ärgerte er sich.
Mit der am Wochenende zu Ende gegangenen Saison äusserten sich die Liga-Vertreter zufrieden. Die Dominanz des FC Basel, der zum fünften Mal in Folge Schweizer Meister geworden ist, soll für die Gegner «ein Ansporn sein, auch an die Fleischtöpfe zu kommen», so Schifferle.
Für Kopfzerbrechen sorgt die Gestaltung des Spielplans für die neue Saison. So ist beispielsweise der Letzigrund, die Heimstätte des FC Zürich und der Grasshoppers, im August wegen der Leichtathletik-EM für den Fussball praktisch unbenutzbar.
Zu den bisherigen Anspielzeiten (Samstag 19.45 Uhr, Sonntag 13.45 und 16 Uhr) könnte eine vierte hinzukommen. Die Abklärungen laufen, ob samstags künftig auch um 17.45 Uhr gespielt werden soll. Die neue Saison beginnt am 19./20. Juli – nur eine Woche nach dem Final der Fussball-WM in Brasilien.