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Keine Stehplätze – so will der Schweizer Fussball Corona überleben

YB Fans im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem BSC Young Boys und dem FC Neuchatel Xamax, im Stade de Suisse in Bern, am Samstag, 27. Juni 2020. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Aktuell dürfen nur wenige Fans ins Stadion und die müssen Abstand zueinander halten: Blick ins Berner Wankdorf.Bild: keystone

Keine Stehplätze, keine Gästefans – so will der Schweizer Fussball Corona überleben

Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht ausgestanden. Das wird je länger, je klarer. Die Swiss Football League arbeitet deshalb mit Hochdruck daran, die Saison 2020/21 vorzubereiten.
29.07.2020, 14:2429.07.2020, 14:37
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Das oberste Ziel der Swiss Football League ist weiter, dass alle Klubs die Corona-Krise wirtschaftlich überleben. Sie bereitet deshalb intensiv die neue Saison vor. Die laufende wird am Montag abgeschlossen. Bislang dürfen maximal 1000 Personen ins Stadion.

In der neuen Saison soll dies dank eines neuen Schutzkonzepts anders sein. Die Liga hofft, dass mehr Fans in die Stadien dürfen. Ihr Konzept sieht dazu eine Maskenpflicht vor. Mehr als diese Massnahme dürften zwei andere zu reden geben: Im Schutzkonzept der SFL sind auch der Verzicht auf Gästefans und auf Stehplätze vorgesehen.

Unmissverständlich hält die SFL in ihrem Communiqué fest: «Sollte die derzeit geltende Personenbeschränkung in den Stadien nicht gelockert werden, werden viele Fussballklubs die Covid-19-Pandemie nicht überleben.» Auf dem Spiel stünden nicht nur 3000 Arbeitsstellen, «sondern auch ein wichtiger Teil unserer Schweizer Kultur.»

Zuschauer und Praesident Matthias Hueppi, oben links, bei einem Testspiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Aarau, am Samstag, 13. Juni 2020, in St. Gallen. Die Meisterschaft wird demnaechst fortg ...
Der FC St.Gallen würde in seiner momentanen Form in jedem Spiel vor ausverkauftem Haus spielen. Laut Präsident Matthias Hüppi entgehen dem Klub so pro Partie 450'000 bis 500'000 Franken.Bild: keystone

In den Grundfesten erschüttert

Die Liga hofft, dass dank der übergeordneten Massnahmen und verschiedener weiterer Begleitmassnahmen in jedem Stadion mindestens 50 Prozent der Sitzplatzkapazität ausgeschöpft werden kann. Angestrebt wird, dass im ganzen Land die gleichen Grundvoraussetzungen geschaffen werden können. «Bleiben die dringend benötigten Einnahmen aus, droht vielen Fussballklubs die baldige Zahlungsunfähigkeit», macht die SFL klar.

Durch das Verbot von Grossveranstaltungen sei der Fussball in der Schweiz in den Grundfesten erschüttert worden. «Seine wichtigste Einnahmequelle – die Erlöse aus Ticketing, Catering und VIP-Kunden am Spieltag – brach von einem Tag auf den anderen weg.» Eine möglichst rasche Normalisierung sei daher von zentraler Bedeutung für das Überleben der Klubs. Die Liga erinnert daran, dass vom Profibetrieb auch alle anderen Bereiche eines Klubs (Frauen-, Junioren-, Breitenfussball) direkt oder indirekt abhänge. Auch die Nationalmannschaften seien auf einen funktionierenden Betrieb angewiesen. (ram)

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40 Kommentare
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PETER HENGARTNER
29.07.2020 16:08registriert Juli 2020
Blödsinnige 1000-Personen-Corona-Regel. wie kann man nur alle Veranstaltungen verallgemeinen? In einem geschlossenem Club sind doch 1000 Leute viel zu viel, hingegen in einem offenen Stadion wie In Basel, Genf könnten ohne Bedenken 10000 Zuschauer rein. In St.Gallen 5000.....
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G. Mächlicher
29.07.2020 15:12registriert Mai 2018
Keine Gästefans. Keine Stehplätze. Klar für viele Fans ist dies ein Verlust, und macht sicher nicht gleich viel Spass. Den Clubs, und der Gesundheit wegen, sollte dies aber doch für eine Saison zu schaffen sein. Ein totaler Verzicht auf Fans im Stadion hätte dann schon verheerendere Auswirkungen. Und diese über einige Jahre. Auch für all die tausenden Junioren.
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Colluci5
29.07.2020 16:21registriert August 2017
Wie sieht es dann mit Vereinen aus, die fast keine Sitzplätze haben? Siehe Aarau, wo nur ein kleiner Teil aus Sitzplätzen besteht. 1200 Sitzplätze, sprich nach diesem Schutzkonzept nur noch 400 Fans pro Spiel und nicht mehr 1000 wie aktuell
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