Nach einem Unterbruch von fast auf den Tag genau vier Jahren hat der FC Sion in der Meisterschaft wieder einmal nicht verloren. Das 0:0 im Tourbillon war einigermassen gerecht. Nach 15 vergeblichen Versuchen in Folge konnte Sion gegen YB in der Meisterschaft wieder einmal punkten. Letztmals hatten die Sittener Ende September 2016 gegen YB einen Punkt geholt – damals ebenfalls mit einem 0:0 im Tourbillon.
Bei Druckperioden um die Pause herum und in der Schlussphase zeigten die Berner, warum sie und nicht der FC Sion Meister sind. Über die 90 Minuten gesehen, verdiente sich die Mannschaft von Trainer Fabio Grosso den Punkt jedoch mit einer aufopfernden Leistung.
In der ersten Halbzeit waren beide Mannschaften je einmal nahe am Führungstor. Geoffroy Serey Die zwang YB-Goalie David von Ballmoos mit einem seiner bekannten kräftigen Weitschüsse zu einer ausgezeichneten Parade. Nur Zentimeter fehlten nach einer guten halben Stunde zur Führung der Berner. Nach einem schön gespielten Konter mit Miralem Sulejmani traf Christian Fassnacht mit einem Lob über Kevin Fickentscher hinweg die Latte. Die Torumrandung, den Pfosten, traf für YB in der 92. Minute auch der Ur-Walliser Vincent Sierro, allerdings aus sehr spitzem Winkel.
65 Minuten lang kam Guillaume Hoarau darum herum, mit zwei Herzen in der Brust gegen «seine» Young Boys spielen zu müssen. Der Franzose entledigte sich der Aufgabe nach seiner Einwechslung so, dass er sich zuletzt kein Gewissen machen musste. Er setzte sich für die neue Mannschaft generös ein, ohne der alten Mannschaft irgendeinen Schaden zuzufügen. In der 84. Minute hat der Franzose aber plötzlich das 1:0 auf dem Fuss, doch er trifft aus kurzer Distanz den Ball nicht richtig.
In den Meisterschaftsspielen über die kurze Sommerpause hinweg war es für die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane der erste Punktverlust nach sieben Siegen. Auch brachte die Berner erstmals seit zwölf Meisterschaftsspielen kein Tor zustande.
Sion - Young Boys 0:0
1000 Zuschauer. - SR Bieri.
Sion: Fickentscher; Martic, Bamert, Ndoye, Iapichino (91. Theler); Serey Die; Baltazar (65. Hoarau), Grgic (91. Ruiz); Tosetti (76. Khasa), Luan (76. André), Itaitinga.
Young Boys: Von Ballmoos; Hefti, Camara, Lefort, Garcia; Moumi Ngamaleu (82. Gaudino), Sierro, Lustenberger, Sulejmani (65. Elia); Fassnacht (92. Mambimbi); Nsame (92. Siebatcheu).
Bemerkungen: Sion ohne Abdellaoui (gesperrt), Andersson, Kabashi (beide verletzt). Young Boys ohne Zesiger (gesperrt), Aebischer, Martins, Spielmann Lauper und Petignat (alle verletzt). 31. Lattenschuss Fassnacht. 92. Pfostenschuss Sierro. Verwarnungen: 6. Bamert (Foul), 20. Camara (Foul), 57. Lefort (Unsportlichkeit), 75. Garcia (Foul).
Der FC Zürich muss weiter auf den ersten Erfolg seit fast drei Monaten warten. Mit dem 2:2 im Heimspiel gegen Lugano verlängerte sich die sieglose Serie auf zehn Meisterschaftsspiele. Der FCZ kassierte den Ausgleich in der Nachspielzeit.
Der Punktverlust war für den FC Zürich umso ärgerlicher, weil der Stadtklub den späten Ausgleich in Überzahl kassierte. Seit der 53. Minute und der Gelb-Roten Karte gegen Luganos Captain Jonathan Sabbatini spielte der FCZ mit einem Mann mehr. Er dominierte die Partie entsprechend, verpasste es aber nach dem Führungstor durch Antonio Marchesano, die Entscheidung mit dem dritten Tor bei einer der zahlreichen Chancen herbeizuführen.
🔥 Ma che goal ha fatto Alex???
— FC Lugano - INSIEME (@FCLugano1908) September 26, 2020
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Trotz der späten Enttäuschung zeigte sich der FC Zürich aber auf verbessertem Kurs. Nach der Blamage im Cup gegen das unterklassige Chiasso und der solide Leistung bei der knappen Auswärtsniederlage gegen Meister Young Boys steigerten sich die Zürcher abermals und spielten gegen die seit elf Pflichtspielen ungeschlagenen Tessiner durchaus gefälligen Fussball.
Ausserdem könnte der FCZ gefunden haben, was er in der letzten Saison so schmerzlich vermisste: In Lasse Sobiech scheint er nun einen Spieler in seinen Reihen zu wissen, der die Defensive zu führen in der Lage ist. Der vom 1. FC Köln übernommene Deutsche krönte seine gute Leistung mit dem Kopftor zum 1:1 in der 38. Minute.
Lugano spielte nur in der Startviertelstunde mit dem Selbstvertrauen einer Mannschaft, die seit Anfang Juli nicht mehr verloren hat. In dieser Phase hätten die Tessiner die Partie frühzeitig entscheiden können. Es war aber nur Alexander Gerndt erfolgreich. Dafür war dieses frühe 1:0 umso schöner: Nach einem Corner traf der Schwede aus zwölf Metern volley haargenau unter die Latte.
FC Zürich - Lugano 2:2 (1:1)
1000 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tore: 9. Gerndt (Corner Lovric) 0:1. 38. Sobiech (Corner Marchesano) 1:1. 76. Marchesano (Wallner) 2:1. 91. Guidotti 2:2.
FC Zürich: Brecher; Wallner (79. Winter), Sobiech, Omeragic, Schättin; Sohm, Domgjoni; Rohner (62. Tosin), Marchesano (88. Nathan), Schönbächler (79. Koide); Ceesay (62. Kramer).
Lugano: Osigwe; Kecskes, Maric, Daprelà; Lovric (62. Guidotti); Lavanchy, Custodio (87. Ardaiz), Sabbatini, Guerrero (86. Macek); Bottani (73. Covilo); Gerndt (73. Holender).
Bemerkungen: FC Zürich ohne Hekuran Kryeziu (gesperrt) sowie Bangura (krank), Janjicic (krank) und Gnonto (nicht spielberechtigt), Lugano ohne Lungoyi (gesperrt) und Baumann (verletzt). 53. Gelb-Rote Karte gegen Sabbatini wegen Fouls. Verwarnungen: 4. Lovric (Foul). 26. Sabbatini (Foul). 89. Nathan (Foul). (pre/sda)