Einmal mehr ist gegen Marcel Hirscher kein Kraut gewachsen. Der Österreicher steht am Chuenisbärgli zum vierten Mal im fünften Riesenslalom zuoberst auf dem Podest und lässt der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Bereits nach dem ersten Lauf liegt er über eine halbe Sekunde vor Felix Neureuther und setzt im zweiten Durchgang nochmals eine Schippe drauf. Er denkt nicht daran, den Vorsprung zu verwalten, sondern fährt angriffig und distanziert die anderen Fahrer um mindestens 1,13 Sekunden. Somit baut er sowohl in der Disziplinen- als auch in der Gesamtwertung seine Führung aus und profitiert im Kampf um die grosse Kristallkugel davon, dass mit Kjetjl Jansrud sein ärgster Konkurrent ausscheidet und keine Punkte holt.
Die Schweizer vermögen in Adelboden einmal mehr nicht zu überzeugen. Von den 9 gestarteten Schweizern qualifizieren sich mit Carlo Janka und Gino Caviezel lediglich zwei Fahrer für den zweiten Lauf. Auch im zweiten Lauf gelingt den verbliebenen Schweizern kein Exploit, Janka wird als bester Schweizer lediglich 21., Gino Caviezel fährt auf den 23. Schlussrang. Es bleibt dabei, das Chuenisbärgli und das Schweizer Riesenslalomteam, es ist keine Liebesgeschichte.
Neben dem überragenden Hirscher stehen mit Alexis Pinturault und Henrik Kristoffersen zwei noch junge Athleten auf dem Podest. Der Franzose Pinturault liegt nach dem ersten Lauf noch hinter Felix Neureuther an dritter Stelle, im zweiten Durchgang trumpft er dann aber gross auf und stellt eine Zeit auf, die der Deutsche nicht unterbieten kann. Auch Kristoffersen vermag sich gegenüber dem ersten Lauf zu steigern, macht einen Rang gut und holt sich seinen insgesamt zweiten Podestplatz im Riesenslalom.