Balotelli, Rossi, Gilardino, Osvaldo, Destro, Immobile, Insigne, Cerci & Cassano. Italy's attack will come from these names. Who's out?
— Catenaccio Riccardo (@Italcatenaccio) 5. April 2014
Die aktuelle Torschützenliste der Serie A treibt jedem eingefleischten Tifoso das Wasser in die Augen. Acht der besten elf Torjäger kommen aus dem Land des vierfachen Weltmeisters. Einer, der weiss, wie man Weltmeister wird, ist der Stürmer Luca Toni. Der bald 37-Jährige hat 2006 mit der Squadra Azzurra triumphiert, wobei der damals bei Fiorentina engagierte Toni einen Marktwert von knapp 40 Millionen Schweizer Franken aufwies.
Laut transfermarkt.ch ist der Altmeister nun für läppische 625'000 Franken zu haben. Was man für diesen Spottpreis kriegt?
Fast einen Skorerpunkt pro Partie. In 28 Spielen trifft der aus der Provinz Modena stammende Stürmer ganze 16 Mal. Dazu liefert er noch zehn Mal eine Torvorlage.
Unfassbar Luca Toni, 16 Saisontore für Hellas Verona pic.twitter.com/YYzyebmXJ8
— Yannick Lebherz (@YannickLebherz) 7. April 2014
Der 1,93 Meter grosse Brocken läuft inzwischen für Hellas Verona auf. Der Aufsteiger gehört zusammen mit dem AC Parma zu den positiven Überraschungen in Italien.
Auch Alberto Gilardino wurde vor acht Jahren vom damaligen Trainer Marcello Lippi ins Kader des späteren Weltmeisters berufen. Der 31-Jährige stand in seiner Karriere schon bei sieben Serie-A-Klubs unter Vertrag, darunter unter anderem bei Fiorentina und Milan. Der Stürmer traf überall regelmässig ins Tor.
Trotzdem ist und war der 1,84 Meter grosse Gilardino nie ein Liebling der Massen. Zu ungelenk in seinen Bewegungen, zu sehr der Kämpfer und Vollstrecker im Strafraum als der Filigrantechniker.
In der Hafenstadt Genua scheint man die währschafte Arbeit von Gilardino zu schätzen. Seit 2012 trifft er in jedem dritten Spiel für den FC Genua. Dies gefällt auch Nationaltrainer Cesare Prandelli, der Gilardino regelmässig ins Aufgebot nimmt.
Doch nicht nur die alten Eisen sind heiss. Die junge Generation will nicht mehr den früheren Prinzipien nacheifern, bei der das Augenmerk auf die Defensive ausgelegt war und taktische Fesseln das Spiel der italienischen Auswahl prägten. Nun ist jedes Talent eine wirblige Offensivkraft.
Ciro Immobile. What a name! Especially for a striker.
— Ally Ross (@AllyRossy) 7. April 2014
Great season for Ciro IMMOBILE (Torino 2013-14) pic.twitter.com/eQBZkZUI8A
— Old School Panini (@OldSchoolPanini) 6. April 2014
Torschützenleader der Serie A ist zusammen mit dem Argentinier Carlos Tevez – die Gauchos sind die einzigen ausländischen Spitzenkräfte, die den Einheimischen den Titel als Torschützenkönig noch streitig machen können – Ciro Immobile, dem wir bereits ein ausführliches Porträt gewidmet haben. Mittlerweile ist der beim FC Turin engagierte Stürmer schon bei 18 Toren angelangt. Bereits sollen Borussia Dortmund und Werder Bremen beim 24-Jährigen angeklopft haben.
Mattia Destro hat-trick what a good news. Let's go to Brazil with Azzuriii!!!
— Dr.Strange (@electic_rat) 7. April 2014
Am Wochenende hat der neue Liebling der Römer, Mattia Destro, seinen ersten Hattrick für die AS Roma erzielt. Der 23-Jährige aus Ascoli durchlief die Fussballschule von Inter Mailand und landete über Umwege in der Hauptstadt. Nationalcoach Prandelli steht auf den Stürmer: «Destro ist ein moderner Angreifer. Er ist auf dem ganzen Platz zu finden, hört nie auf zu laufen und ist auch sehr torgefährlich.»
Die Milan-Fans werden sich auch ungerne an diesen 19-jährigen Grünschnabel erinnern: Domenico Berardi schoss den Mailänder Nobelklub am 12. Januar mit vier Toren praktisch im Alleingang ab. Der bei Sassuolo spielende Jungstar wurde letztes Jahr zum besten Spieler der Serie B gewählt.
Diese fünf Stürmer haben jedoch grosse interne Konkurrenz in der Squadra Azzurra: Pablo Osvaldo kommt zwar bei seinem neuen Verein Juventus Turin nur unregelmässig zum Einsatz, hat aber bei der Reprise vom EM-Final 2012 im März gegen Spanien von Beginn an auflaufen dürfen.
Der talentierte Giuseppe Rossi hat nach einer schweren Knieverletzung wieder zur alten Formstärke gefunden und scheint das Ticket für Brasilien auf sicher zu haben. Natürlich ist auch trotz Formkrise Milans Mario Balotelli als Fixstarter gesetzt.
Die dynamischen Flügelspieler Lorenzo Insigne (Napoli), Alessio Cerci (Turin) oder Alessandro Florenzi (Rom) dürfen ebenfalls mit einem Aufgebot liebäugeln.
Schliesslich darf man auch Parmas Antonio Cassano (11 Tore und 6 Assists) und dem unverwüstlichen Francesco Totti von der AS Rom (in 20 Spielen 16 Skorerpunkte) Aussenseiterchancen zugestehen. Der italienische Nationaltrainer Cesare Prandelli wird sich noch ein Weilchen den Kopf zerbrechen, welche Offensivkräfte er nach Brasilien mitnehmen soll. Die Qual der Wahl ist, wie der Name schon sagt, aber eben eine Qual.