Vor dem gestrigen Europa-League-Duell zwischen Eintracht Frankfurt und RB Salzburg (4:1) wurde im Gedenken an die Opfer der Gewalttat von Hanau eine Schweigeminute abgehalten. Während in der Commerzbank Arena beide Mannschaften am Mittelkreis standen, grölte allerdings ein Zuschauer auf der Tribüne los.
Die Störung der Schweigeminute soll aus dem Gästeblock gekommen sein. Auf den völlig deplatzierten Zwischenruf reagierten die Frankfurter Fans sofort mit einem lauten Pfeifkonzert, die Kurve skandierte schliesslich «Nazis raus»-Rufe. Auch ein «Halt die Fresse»-Schrei» war zu hören.
Die Geschehnisse erinnern stark an eine Schweigeminute vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft im vergangenen Oktober. Nach einem Attentat in Halle hatte ein Zuschauer die Nationalhymne angestimmt. Auch damals wurde der Zuschauer von anderen Fans zum Schweigen gebracht.
Am Mittwochabend hatte ein Mann in Hanau, etwa 25 Kilometer von Frankfurt entfernt, zehn Menschen und anschliessend sich selbst getötet. Die Staatsanwaltschaft vermutet einen rechtsradikalen und rassistischen Hintergrund. «Hanau ist eine Fan-Hochburg der Eintracht, auch mit Anhängern mit Migrationshintergrund», sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann vor dem Spiel. (pre)
Reals ukrainischer Goalie Andryi Luwin wurde zum Helden. Er hielt die Elfmeter von Bruno Silva und Mateo Kovacic. Citys Schweizer Verteidiger Manuel Akanji hatte den Platz vor dem Penaltyschiessen verlassen.