Erhitzte SCB-Gemüter nach der gestrigen Niederlage in Davos: Der Schweizer Meister, beziehungsweise dessen Fans, fühlten sich von den Schiedsrichtern benachteiligt. Der Grund: drei umstrittene Davoser Tore.
Das 1:1 von Marc Wieser ist ein Penalty – ein sehr streng gepfiffener Penalty. Der Stock des Berner Verteidigers geht zwar in Richtung Wiesers Hand, berührt diesen aber nicht wirklich. Es ist allerdings nicht das erste Mal in dieser Saison, dass solche Situationen gepfiffen werden. Nulltoleranz halt.
Nach dem 3:1 durch Andres Ambühl nimmt SCB-Trainer Kari Jalonen seine Coaches Challenge. Er glaubt, dem Treffer sei ein Offside vorausgegangen. Tatsächlich war es äusserst knapp, der Schlittschuh des Davosers war aber noch auf der Linie, als die Scheibe diese überquerte.
Am heissesten diskutiert wird allerdings der 2:1-Führungstreffer des HCD durch Marc Wieser. Kurz vor diesem rutscht nämlich Davos-Topskorer Broc Little in Leonardo Genoni und bringt diesen zu Fall. Wenige Sekunden später liegt der SCB-Keeper immer noch am Boden und die Scheibe im Tor.
Die Berner monieren Torhüter-Behinderung. Die Refs geben den Treffer aber. Nach dem Videostudium und mit der Begründung, Genoni hätte genug Zeit gehabt, um nach dem Zusammenprall wieder aufzustehen.
Etwas anders sieht dies Schiedsrichter-Chef Andreas Fischer. Gegenüber dem Schweizer Fernsehen sagt er: «Genoni musste nach dem Zusammenprall zwei Mal auf eine Spielsituation reagieren. Er hatte gar nie die Chance, aufzustehen. Der richtige Entscheid wäre gewesen: Kein Tor, aber auch keine Strafe, da der Zusammenprall unabsichtlich war.» (abu)
In der Playoff-Zeit, da widmet sich selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Schweiz wieder dem Eishockey. Zumindest teilweise. Live-Spiele gibt es beim SRF keine mehr zu sehen, echte Zusammenfassungen auch nicht. Aber gestern hat «10 vor 10» dafür watson-Eismeister Klaus Zaugg porträtiert.