Sport
Roger Federer

Wimbledon: Novak Djokovic schlägt Roger Federer im Final und holt den Titel

Wimbledon, Final der Männer
Djokovic – Federer 7:6, 1:6, 7:6, 4:6, 13:12
Serbia's Novak Djokovic holds his trophy after defeating Switzerland's Roger Federer during the men's singles final match of the Wimbledon Tennis Championships in London, Sunday, July 1 ...
Novak Djokovic gewinnt zum 5. Mal den Pokal in Wimbledon.Bild: AP

Federer vergibt Matchbälle und Wimbledon-Titel: «Versuche, dieses Match zu vergessen»

Rekordsieger Roger Federer verliert den Wimbledon-Final gegen den Titelverteidiger Novak Djokovic nach zwei vergebenen Matchbällen 6:7 (5:7), 6:1, 6:7 (4:7), 6:4, 12:13 (3:7).
14.07.2019, 21:17
Mehr «Sport»

Als Roger Federer den Ball kurz nach 19.00 Uhr Ortszeit und knapp fünf Stunden Spielzeit bei einer Vorhand mit dem Rahmen traf, war das Drama vorbei. In einem Final, der alles beinhaltete, sorgte eine Premiere in der Geschichte des Turniers für die Entscheidung. Beim Stand von 12:12 war es erstmals in diesem Turnier im Einzel zu einem Tiebreak gekommen, in dem Djokovic wie in den Sätzen 1 und 3 das bessere Ende für sich hatte. Rekordhalter Federer verpasste damit seinen neunten Titel in Wimbledon.

Der Matchball im Video.Video: YouTube/Wimbledon

«Leider muss am Ende einer verlieren», sagte Djokovic an der Siegerehrung. Er selbst habe gehofft, dass er es im fünften Satz irgendwie ins Tiebreak schaffe. Nachdem er während der ganzen Partie mehrheitlich in Führung gelegen war, stand er in der Schlussphase öfter mit dem Rücken zur Wand.

Als Federer mit einem brillanten Crosscourt-Passierball das Break zum 8:7 geschafft hatte, boten sich dem Baselbieter bei 40:15 und eigenem Service zwei Matchbälle. Ein einfacher Fehler und ein Passierball Djokovics machten die beiden goldenen Möglichkeiten zunichte.

«Ich werde versuchen, diesen Final zu vergessen. Es war ein grossartiges, langes Spiel, das alles hatte. Ich hatte meine Chancen, er seine auch. Ich bin eigentlich zufrieden mit meiner Leistung. Gratulation Novak, das war verrückt.»
Roger Federer

Einen ersten Vorteil hatte Djokovic aus der Hand gegeben. Nachdem er zu Beginn des finalen Durchgangs der bessere Spieler gewesen war, gelang ihm im fünften Anlauf das Break. Doch Federer schlug sogleich zurück und schaffte das Rebreak zum 3:4. «Wir hatten beide unsere Chancen», sagte Federer, dessen Enttäuschung über die Niederlage sich an der Siegerehrung in Grenzen zu halten schien.

Switzerland's Roger Federer receives the runner up trophy from Kate, Duchess of Cambridge after losing to Serbia's Novak Djokovic in the men's singles final match of the Wimbledon Tenni ...
Federer erhält die Trophäe für den zweitplatzierten von Herzogin Kate.Bild: AP

Er hoffe, dass er die Partie schnell vergessen werde, sagte Federer – und lachte. Er sei sehr zufrieden mit seiner Leistung und hoffe, er könne andere inspirieren, dass es mit 37 noch nicht vorbei sei.

Das war vermutlich das spannendste, beste Final, in dem ich je gespielt habe. Gegen einen der besten Spieler aller Zeiten. Leider muss es jeweils einer verlieren. Es ist unglaublich, nach zwei Matchbällen zurückzukommen. Es ist auch komisch bei 12:12 ein Tiebreak zu spielen. Roger inspiriert mich, auch mit 37 noch etwas gewinnen zu können.

Letztlich kosteten den Rekordsieger drei schwächere Tiebreaks einen weiteren Titel im All England Club. Im ersten funktionierte die Vorhand nicht, im zweiten unterliefen ihm vier Fehler mit der Rückhand. Und bei der finalen Kurzentscheidung geriet er gleich zu Beginn in Rücklage - ebenfalls nach Eigenfehlern. Djokovic wirkte weniger unwiderstehlich als auch schon, schaffte es aber, sich in den entscheidenden Momenten zu steigern.

Mit Ausnahme der Tiebreaks konnte sich Federer wenig vorwerfen. Er schlug vier Sätze lang brillant auf und musste dem besten Returnspieler der Welt erst nach 2:47 Stunden den ersten Breakball und das erste Break zugestehen - bei 5:2 im vierten Satz.

16. Grand-Slam-Titel für Djokovic

Djokovic unterstrich mit seinem Triumph, dass er derzeit der beste Spieler ist. Mit seiner erfolgreichen Titelverteidigung und dem fünften Titel zog er mit Björn Borg gleich. Nur Federer sowie William Renshaw (je 7) haben mehr Titel im All England Club gewonnen als der Serbe, der vier der letzten fünf Grand-Slam-Turniere gewann.

Die Spieler zeigen ihre Trophäen.Video: YouTube/Wimbledon

Mit seinem 16. Grand-Slam-Erfolg näherte sich Djokovic bis auf vier Titel Federer an. Zwischen den beiden liegt noch Rafael Nadal, der 18 der vier wichtigsten Trophäen gewonnen hat. (abu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die besten Bilder aus Wimbledon
So viel verdient Roger Federer mit Werbeverträgen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jong & Hässig
14.07.2019 21:01registriert März 2019
Mir blutet das Herz.
18119
Melden
Zum Kommentar
avatar
Toerpe Zwerg
14.07.2019 21:08registriert Februar 2014
Schade müsste einer verlieren. Ein einziger 1. Aufschlag ... ein grosses Match. Ein fantastischer Federer. Danke.
11716
Melden
Zum Kommentar
avatar
Zanzibar
14.07.2019 21:18registriert Dezember 2015
Das Spiel war sehr gut. Djokovic hatte in den entscheidenden Momenten einfach die stärkeren Nerven... Schade
Federer vergibt Matchbälle und Wimbledon-Titel: «Versuche, dieses Match zu vergessen»
Das Spiel war sehr gut. Djokovic hatte in den entscheidenden Momenten einfach die stärkeren Nerven... Schade
615
Melden
Zum Kommentar
14
Was du schon immer sehen wolltest: Ein Gespräch zwischen Eismeister Zaugg und Marc Lüthi

In der Playoff-Zeit, da widmet sich selbst das öffentlich-rechtliche Fernsehen in der Schweiz wieder dem Eishockey. Zumindest teilweise. Live-Spiele gibt es beim SRF keine mehr zu sehen, echte Zusammenfassungen auch nicht. Aber gestern hat «10 vor 10» dafür watson-Eismeister Klaus Zaugg porträtiert.

Zur Story