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Rassismus: So reagieren Sportler auf George Floyd und Proteste in den USA

«Wann werden wir als Menschen angesehen?» – Spitzensportler reagieren auf die US-Proteste

02.06.2020, 16:3502.06.2020, 17:48
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Der gewaltsame Tod von George Floyd und die daraus entstandene Protestbewegung – zuerst in den USA, dann weltweit – lässt auch die Sportwelt nicht kalt. Heute teilen diverse Sportler auf Instagram ein schwarzes Bild mit dem Hashtag #BlackoutTuesday. Ein Zeichen der Solidarität mit dunkelhäutigen Menschen.

Es gibt auch Sportler, denen das noch nicht reicht. Boxweltmeister Floyd Mayweather will laut Medienberichten für die Kosten von George Floyds Beerdigung aufkommen. Andere Sportler setzen ein Zeichen, indem sie nicht ihre PR-Berater für sich sprechen lassen, sondern sich selbst zu Wort melden oder auf andere Art protestieren.

Die gesamte Mannschaft des FC Liverpool protestiert vor dem Training auf den Knien.
Coco Gauff, Tennisspielerin: «Wann hört es auf? Wann werden wir als Menschen angesehen und nicht als Bedrohung? Mögen all diese Seelen, deren Leben von Rassismus vorzeitig beendet wurden, in Frieden ruhen. Es sind nicht alle Leben relevant, bis die Gesellschaft beweist, dass ihr die Leben von Schwarzen wichtig sind.»

Jadon Sancho zeigte in Paderborn eine Protestaktion

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A lot of people may claim these riots and acts of destruction are a terrible response. I’ll be the first to admit that as a white male that was also my first reaction. But who am I to tell someone that their pain is not real? Especially when it is at a boiling point and impossible to hold in anymore. It’s obviously coming from a place of truth. This reaction isn’t coming out of thin air. I’m not condoning or approving the looting, but are we really going to sit here and say that peaceful protesting is the only answer? There has been plenty of time for that, and if it was the answer we would’ve given it our full attention long ago. Listen to these two men debate. They are lost, they are in pain. They strived for a better future but as they get older they realize their efforts may be futile. They don’t know the answer of how to solve this problem for the next generation of black women and men. This breaks my heart. I can’t pretend for a second that I know what it feels like to walk in a black man’s shoes. However, seeing the video of George Floyd’s death and the violent reaction across the country moved me to tears. It has pushed me to think, how much pain are black people and other minorities really feeling? What have Native American people dealt with in both Canada and US? What is it really like to grow up in their world? Where am I ignorant about the privileges that I may have that others don’t? Compassion to me is at least trying to FEEL and UNDERSTAND what someone else is going through. For just a moment maybe I can try to see the world through their eyes. Covid has been rough but it has given us the opportunity to be much less preoccupied with our busy lives. We can no longer distract ourselves from the truth of what is going on. My message isn’t for black people and what they should do going forward. My message is to white people to open our eyes and our hearts. That’s the only choice we have, otherwise this will continue. Let’s choose to fight hate and fear with love and awareness. Ask not what can you do for me, but what can I do for you? Be the one to make the first move. In the end, love conquers all. #blacklivesmatter

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Jonathan Toews, Eishockeyspieler: «Viele Leute sagen, dass diese Proteste und die daraus entstehende Zerstörung eine schlechte Antwort sind. Ich gebe zu, als weisser Mann war dies auch meine erste Reaktion. Aber wer bin ich, jemandem zu sagen, dass sein Schmerz nicht echt ist? Denn er kommt offensichtlich von einem Ort der Wahrheit. Eine solche Reaktion gibt es nicht einfach so.

Meine Nachricht ist nicht für schwarze Menschen, um ihnen zu sagen, wie sie weitermachen sollen. Meine Nachricht geht an die Weissen: Öffnet eure Augen und eure Herzen. Das ist die einzige Wahl, die wir haben. Andernfalls geht es so weiter. Lasst uns Hass und Angst mit Liebe und Bewusstsein bekämpfen.»
Tony Hawk, Skateboarder: «Ich bin kein Experte in Menschenrechten und auch kein Geschichtsstudent. Aber ich habe genug gesehen, um zu wissen, dass wir alle gemeinsam drinstecken, wenn die Solidarität verschwindet. Schwarze Leben sind von Bedeutung. Würde ist von Bedeutung. Unsere Stimmen können von Bedeutung sein.»
Douglas Costa, Fussballer, ruft gemeinsam mit anderen Sportlern zu Frieden und Liebe auf.
Marcus Rashford, Fussballer: «In einer Zeit, in der ich Leute dazu aufgerufen habe, zusammenzustehen und zusammen zu arbeiten, scheinen wir tiefer gespalten als je zuvor. Menschen leiden und brauchen Antworten. Schwarze Leben sind von Bedeutung. Schwarze Kultur ist von Bedeutung. Schwarze Gemeinschaften sind von Bedeutung. Wir sind von Bedeutung.»
Julia Simic, Fussballerin: «Nicht nur heute – immer! Ich verspreche es.»
Guillaume Hoarau, Fussballer, teilt ein berühmtes Video von Aktivistin Jane Elliott.
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Human equality is my religion.

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Stefanos Tsitsipas, Tennisspieler: «Gleichberechtigung aller Menschen ist meine Religion.»

(abu)

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Jadon Sancho und Co. protestieren gegen Rassismus
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Jadon Sancho und Co. protestieren gegen Rassismus
Beim 6:1-Sieg von Borussia Dortmund in Paderborn hatte Jadon Sancho eine klare Botschaft: Mit einem Shirt mit der Aufschrift «Justice for George Floyd» zeigte er sich solidarisch mit dem nach einem Polizei-Einsatz in Minneapolis verstorbenen George Floyd.
quelle: keystone / lars baron / pool
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Anti-Rassismus-Demo: Rund 1000 Menschen protestieren friedlich in Zürich
Video: watson
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