Mit offenem Mund und ungläubigem Blick liest man die Zahlen, welche sich nach den Verhandlungen um die TV-Rechte der Premier League präsentieren. Beispiel gefällig?
Für ein einziges Premier-League-Spiel (zum Beispiel Crystal Palace gegen Burnley) zahlen die beiden TV-Konzerne Sky und British Telecommunications ab 2016 umgerechnet 14,4 Millionen Franken. Macht 160'000 Franken pro Minute. Der Milliardenvertrag bedeutet einen Anstieg um 70 Prozent gegenüber dem Vertrag für die Spielzeiten 2013 bis 2016.
Die Rekordsumme kam nach einem Bieterwettstreit zwischen den beiden TV-Konzernen zustande, bei dem auch ausländische Sender Interesse gezeigt hatten, wie die Premier League mitteilte. Sky darf demnach 126 Spiele übertragen, British Telecommunications 42. Damit bleibt ihr bisheriger Anteil an den Übertragungsrechten gleich.
Premier-League-Chef Richard Scudamore sagte, das Geld werde weiterhin investiert, «um die beste Show zu bieten, in neue Stadien und vor allem in die Jugend». Auch die Fans dürfen sich freuen: Die Liga will einen kleinen Teil der Einnahmen zur Senkung der Preise für Auswärts-Fans einsetzen.
The 20 #BPL clubs have committed £12m over three years to improve accesibility and experience for match-going fans pic.twitter.com/2Jnu6ByXn4
— Premier League (@premierleague) 10. Februar 2015
Zum Vergleich: Vor knapp drei Jahren titelten auch die Schweizer Medien «Grösster Schweizer TV-Deal aller Zeiten». Seit der Saison 2012/13 gehören die TV-Rechte der Super League dem Privat-Unternehmen Cinetrade AG (Swisscom, Teleclub).
186 Millionen bezahlt Cinetrade für fünf Jahre Übertragungsrechte – ein sattes Sümmchen. Verglichen mit der Premier League jedoch gar nichts: Dort könnte ein Verein bald jedes Spiel verlieren und trotzdem noch 140 Millionen Franken einkassieren. (si/qae)