Aufgrund des Coronavirus steht die Sportwelt in den meisten Teilen der Welt komplett stillt. Auch unter den Profis ist das Virus deshalb zu einem viel diskutierten Thema geworden. In den sozialen Netzwerken äussern sich immer wieder Sportler zum Thema – an diesem Wochenende haben gleich drei (ehemalige) Stars mit ihren Meinungen und Spekulationen für Wirbel gesorgt.
Die serbische Weltnummer 1 war am Wochenende äusserst aktiv auf den sozialen Medien. Der «Djoker» streamte drei Live-Gespräche, eines mit Andy Murray, eines mit Stan Wawrinka und zum Schluss eines mit mehreren serbischen Tenniskollegen.
Im dritten Stream wurde auch über die Wiederaufnahme des Tenniszirkus diskutiert, welche nicht vor Ende Juli stattfinden wird. Djokovic spekuliert, dass erst dann wieder Tennis gespielt werden kann, wenn es einen Impfstoff gegen das Virus gibt. Und sollte es diesen eines Tages geben, nimmt Djokovic an, dass er für alle Tennisprofis obligatorisch sein wird.
Diese Vorstellung gefällt dem Impfgegner jedoch nicht, wie er erklärt: «Ich bin persönlich gegen Impfungen und ich will nicht von jemanden dazu gezwungen werden, damit ich reisen kann.» Sollte die Impfung also obligatorisch werden, könnte es also sein, dass Djokovic vorerst darauf verzichten wird, auf der ATP-Tour zu spielen. So sagt der Serbe: «Ich werde eine Entscheidung treffen müssen. Ich habe meine Meinung zu dem Thema und ob sich diese irgendwann ändern wird, weiss ich nicht.»
Ob Djokovic die Entscheidung zwischen Impfung und Tennis irgendwann mal treffen muss, ist derzeit allerdings noch pure Spekulation. Die ATP hat sich noch in keiner Weise zu einer möglichen Impfpflicht geäussert.
Auch der Fussball steht derzeit aufgrund des Coronavirus still – und eine Wiederaufnahme ist vorerst wohl auch nur mit Geisterspielen möglich, um die Ansteckungsgefahr so weit wie möglich zu verringern. Bei Spielen mit Zuschauern ist es im und vor dem Stadion kaum möglich, für den nötigen Mindestabstand zu sorgen.
Der ehemalige deutsche Nationalkeeper Jens Lehmann versteht dies allerdings nicht, wie er in der «Sport1»-Sendung «Doppelpass» erklärt: «Mir hat noch keiner erklären können, warum man in ein Stadion wie die Allianz Arena, das 70'000 Zuschauer fasst, nicht 20'000 Fans reinstecken kann.»
Zudem äussert Lehmann den Vorwurf, die Bevölkerung werde nicht ausreichend über das Virus informiert: «Ich glaube, dass wir sowohl von Politikern als auch von Virologen nicht genau Bescheid bekommen, wie es sich um das Virus verhält – um die Zahlen. Auch die Medien spielen natürlich ihren Teil.»
Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter spricht sich für eine sofortige Lockerung der Massnahmen aus: «Das ist ein extremer Eingriff in unsere Freiheitsrechte und es wundert mich, dass sich keiner auflehnt. Auf den Fussball und auf andere Wirtschaftszweige bezogen glaube ich, dass man vielleicht den Fehler macht, zu lange zu sagen: ‹Wir halten es geschlossen›. Weil dadurch geht extrem viel kaputt - jeder Tag kostet uns Milliarden.»
Noch einen Schritt weiter als Djokovic und Lehmann geht mit Marat Safin eine ehemalige Weltnummer 1 im Tennis. Der 2009 zurückgetretene Russe äusserte in einem Instagram-Interview mit sports.ru seine wilden Verschwörungstheorien zum Coronavirus: «Schon 2015 hat Bill Gates erklärt, dass die nächste Bedrohung kein Krieg, sondern ein Virus ist. Ich denke nicht, dass er das angenommen hat, er hat das gewusst.»
Safin sieht sich und den Rest der Welt als Opfer einer akribisch geplanten Aktion: «Ich denke, die Leute sollen alle einen Chip erhalten. Die ganze Welt ist im Lockdown, damit alles klappt. Am WEF in Davos wurde die Situation simuliert, zwei Wochen nachdem das Virus bekannt wurde.»
Hinter der Aktion sieht Safin eine Art verborgene Weltherrschaft: «Ich denke, es gibt Leute, die noch mächtiger sind als die Weltpolitiker, sie sind die wahren Herrscher des Geldes und können Dinge einfach beeinflussen. Nennt sie die Schatten-Regierung, nennt sie, wie ihr wollt. Ich denke, wir wissen nicht mal, dass sie existiert.»
Die Argumentation von Safin ist allerdings nicht nur fragwürdig sondern teilweise auch falsch. Das WEF etwa fand nicht zwei Wochen vor dem Bekanntwerden des Virus statt, sondern gleichzeitig mit dem Lockdown im chinesischen Wuhan.