Bevor wir zu den Highlights kommen, wie üblich zunächst die Resultate von Week 16:
» Hier geht's zu den Standings nach Week 16.
Falls du dich noch gefragt hast, wer dieses Jahr die Auszeichnung zum Rookie des Jahres erhält: Der Fall ist nun definitiv klar. Justin Herbert hat gestern nämlich den Rookie-Rekord für die meisten Passing-Touchdowns gebrochen.
Der 22-Jährige Quarterback der Los Angeles Chargers warf gegen die Denver Broncos bereits seinen 28. Touchdown-Pass der Saison, als er im zweiten Viertel Austin Ekeler fand. Damit überbot er die Bestmarke, die erst 2018 von Baker Mayfield aufgestellt worden war.
Oh, wie spektakulär der Kampf um die Playoffs doch sein kann! Die Miami Dolphins brauchten gegen die Las Vegas Raiders unbedingt einen Sieg, um im Playoff-Rennen die bestmögliche Ausgangslage zu behalten. Doch Quarterback Tua Tagovailoa zog ein schwaches Spiel ein. Zehn Minuten vor Schluss – die Dolphins lagen 13:16 zurück – wechselte Dolphins-Head-Coach Brian Flores Tagovailoa aus und brachte Routinier Ryan Fitzpatrick.
Mit «Fitzmagic» wurde das Spiel der Miami-Offense sogleich besser, doch auch so reichte es vorerst nur zum Ausgleich per Fieldgoal. Nun wurden auch die Raiders wieder aggressiver. Derek Carr fand Nelson Agholor, der bis in die End Zone lief und Vegas wieder in Führung brachte. Allerdings verpasste Kicker Daniel Carlson den Extrapunkt.
Miami blieben noch 3:37 Minuten für die Wende – es brauchte aber nur einen Bruchteil davon. Fitzpatrick fand Running Back Myles Gaskin, der den Turbo zum Touchdown zündete. Weil die Dolphins ihrerseits den Extrapunkt verwerteten, führten sie 2:55 Minuten vor dem Ende hauchdünn.
Danach waren aber die Raiders wieder in Ballbesitz. Doch Vegas verzichtete darauf, auf Touchdown zu spielen, sondern sorgte vor allem dafür, dass die Zeit runterlief. Mit 23 Sekunden auf der Uhr brachte Carlson seine Farben mit einem Field Goal wieder in Führung. Doch das war für «Fitzmagic» immer noch genug Zeit für die erneute Wende. Der 38-jährige Quarterback fand Mack Hollins mit einem 35-Yard-Pass, obwohl er gefoult wurde. So rückten die Dolphins weit genug vor, um die Partie am Ende mit einem 44-Yard-Field-Goal zu entscheiden.
Ryan Fitzpatrick threw for 182 yards in the 4th quarter tonight, tied for his most ever yards in a 4th quarter (2013 Week 15 vs Cardinals).
— ESPN Stats & Info (@ESPNStatsInfo) December 27, 2020
Fitz was 5-6 for 154 yards and 1 TD when throwing for more than 5 yards downfield (all in the 4th). Tua Tagovailoa was 3-7 for 35 yards. pic.twitter.com/ufUbahpApi
Die Dolphins bleiben dank dieses Sieges im Rennen um den letzten Wildcard-Spot weiterhin vor den Ravens und haben es in der eigenen Hand, in der kommenden Woche mit einem Sieg die Playoffs zu erreichen.
Die Tampa Bay Buccaneers haben in der NFL erstmals seit 2007 wieder die Playoffs erreicht. Und das verdanken sie vor allem auch Superstar-Quarterback Tom Brady. Der 43-Jährige sicherte mit einer unfassbar guten ersten Halbzeit den Sieg gegen die Detroit Lions (47:7, bereits am Samstag). Dank dem 10. Sieg (bei 5 Niederlagen) haben die Floridianer damit die Playoffs auf sicher.
Der 43-jährige Brady, sechsfacher Super-Bowl-Gewinner mit den New England Patriots, warf vier Touchdown-Pässe und stellte mit 348 Passing Yards bis zur Halbzeit einen persönlichen Rekord auf. Danach wurde er geschont. Brady war erst auf diese Saison zu den «Buccs» gewechselt, mit insgesamt 36 Touchdowns gelang ihm ein Klubrekord.
Tom Brady's 1st half today is the 2nd time since at least 1991 that a player had 340+ pass yards, 4+ pass TD, and 0 INT in a single half
— NFL Research (@NFLResearch) December 26, 2020
The other one? Also @TomBrady, in the 1st half of a Week 6, 2009 59-0 win vs the Titans
Die Pittsburgh Steelers haben nach drei Niederlagen in Serie endlich wieder einen Sieg feiern können. Sie rangen die Indianapolis Colts mit 28:24 nieder und sicherten sich damit die AFC North.
Steelers-Quarterback Ben Roethlisberger zog allerdings einen schwachen Start ein. Erst nach der Halbzeitpause (und einem 7:21-Rückstand) steigerte sich der 38-Jährige merklich. Zuerst fand er Diontae Johnson mit einem 39-Yard-Touchdown-Pass. Wenig später folgte ein 25-Yard-Touchdown-Pass auf JuJu Smith-Schuster, der Pittsburgh letzten Endes den Sieg brachte.
Big Ben to JuJu to put the @steelers ahead! #HereWeGo
— NFL (@NFL) December 27, 2020
📺: #INDvsPIT on CBS
📱: NFL app // Yahoo Sports app: https://t.co/IFHvVPw7XT pic.twitter.com/ZPVRsMLJaq
Das Spiel in New York gegen die Jets war für die Cleveland Browns von Anfang an ein schwieriges Unterfangen, mussten sie doch wegen Corona-Quarantäne auf alle ihre Stamm-Receiver verzichten – und das war bemerkbar. Die Jets konnten das Run-Game der Gäste neutralisieren und nahmen die grosse Stärke der Browns so aus dem Spiel. Der 23:16-Erfolg ist der zweite Sieg in Folge für die Jets nach zuvor 13 Niederlagen in Serie.
TRICKERY!
— NFL (@NFL) December 27, 2020
Jamison Crowder just threw a 43-yard @NYJets TD!
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Der Sieg der New Yorker dürfte auch die Jacksonville Jaguars gefreut haben. Nach deren 17:41-Niederlage gegen die Chicago Bears (es ist schon die 14. Pleite in Serie) ist der «Tankathon» – das Rennen um den Nummer-1-Pick im kommenden Draft und damit um Supertalent Trevor Lawrence – entschieden. Kein Wunder also, jubelten die «Jags»-Fans im eigenen Stadion, als den Bears ein Touchdown gelang.
Die Houston Texans erleben bislang eine Saison zum Vergessen. Eigentlich waren sie als sicherer Playoff-Kandidat in die Saison gestartet, haben aber nunmehr seit vier Spielen nicht mehr gewonnen. In dieser Woche verloren sie mit 31:37 gegen die Cincinnati Bengals. Die Playoffs sind ausser Reichweite und ihr Draft-Pick – der aktuell ein Top-5-Pick wäre – gehört den Miami Dolphins.
Der einzige Lichtblick der Texans in dieser Zeit ist das Spiel von Quarterback Deshaun Watson (der bei uns wegen seines Namens natürlich immer Aufmerksamkeit erhält). Gegen die Bengals warf Watson 9,8 Yards pro Pass und kam auf 3 Touchdowns ohne Interception.
Die Kansas City Chiefs zeigten gegen die Atlanta Falcons eigentlich eine durchzogene Leistung, waren am Ende aber trotzdem siegreich (17:14). Dabei profitierten sie auch davon, dass Atlanta wie so oft in dieser Saison patzte, als es eng wurde. Beim Stand von 14:10 liess A.J. Terrell eine mögliche Interception von Patrick Mahomes fallen. Und nur 14 Sekunden vor Schluss setzte Younghoue Koo das 39-Yard-Field-Goal neben die Pfosten, mit dem die Falcons immerhin noch die Verlängerung erreicht hätten.
Koo ist eigentlich einer der besten Kicker der Liga und hat bis gestern in dieser Saison erst einen Field-Goal-Versuch verschossen. Coach Raheem Morris hatte nach dem Spiel aber ein Rezept, um den Unglücksraben wieder aufzubauen: «Ich gehe zu ihm und sage ihm, dass ich ihn liebe.»
So durften die Chiefs am Ende des Spiels gleich über zwei Dinge jubeln. Dank des Sieges stehen sie als Sieger der AFC fest und kommen so in den Genuss einer Bye-Week. Zudem stellte Tight End Travis Kelce einen Rekord auf: Mit mehr als 1400 Receiving Yards überbot Kelce die Bestmarke für Receiving Yards eines Tight Ends in einer Saison, die erst im vergangenen Jahr von George Kittle aufgestellt worden war.
Die Playoffs finden diese Saison ohne die Philadelphia Eagles, den Super-Bowl-Champion von 2018, statt. Nach der 17:37-Niederlage gegen die Dallas Cowboys ist für «Philly» definitiv Lichterlöschen.
The Philadelphia Eagles have been eliminated from playoff contention. pic.twitter.com/bIEht1fhkl
— ESPN (@espn) December 28, 2020
Dabei waren die Eagles besser in die Partie gestartet, führten nach dem ersten Viertel mit 14:3. Danach drehten die Cowboys und insbesondere Quarterback Andy Dalton aber auf. Das schönste Play des Spiels war ein perfekter Wurf auf Rookie-Wide-Receiver CeeDee Lamb, der den Turbo zündete und die Partie entschied.
Da hat Quandre Diggs wohl schon schwierigere Interceptions gemacht. Der Safety der Seattle Seahawks kriegt den Ball nämlich von LA-Rams-Quarterback Jared Goff pfannenfertig in die eigenen Hände serviert. Goff war an der rechten Seitenlinie zwar etwas unter Druck, doch was ihn zu diesem Wurf bewogen hat, ist nur schwer nachvollziehbar.
Woche 16 brachte auch das erste «Snow Game» der Saison. Die Green Bay Packers liessen sich von etwas Schnee und schlechtem Wetter nicht aufhalten und überrollten die Tennessee Titans gleich mit 40:14. Die Titans fanden nie richtig ins Spiel, so setzte Stephen Gostkowski bereits den Kick-off ins Aus.
Derweil dominierten Packers-Quarterback Aaron Rodgers und sein Wide Receiver Davante Adams das Spiel schon fast nach Belieben. Rodgers fand Adams gleich für drei Touchdowns. Dank des Sieges wahren die Packers ihre Chance, als Top-Seed der NFC in die Playoffs zu steigen. Dazu braucht es nächste Woche noch einen Sieg gegen die Bears.