Sport
NFL

NFL: Mahomes-Show, Garoppolo arbeitslos – die Highlights der Conference-Finals

epaselect epa08142615 Kansas City Chiefs quarterback Patrick Mahomes (L) Tyrann Mathieu (C) and Travis Kelce (R) looks at the Lamar Hunt Trophy on stage after beating the Tennessee Titans in their AFC ...
Mahomes (l.), Mathieu und Kelce mit der «Lamar Hunt Trophy» für den AFC-Champion..Bild: EPA

«Slahomes», Party-Kelce, Jimmy Arbeitslos – die Highlights der NFL-Championship-Games

20.01.2020, 13:1720.01.2020, 14:16
Philipp Reich
Folge mir
Mehr «Sport»

Die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers kämpfen am 2. Februar in Miami um den Super Bowl LIV. Die Chiefs erreichten dank einem 35:24-Heimsieg gegen die Tennessee Titans zum dritten Mal nach 1967 und 1970 das grosse NFL-Finale, die 49ers liessen den Green Bay Packers beim 37:20 keine Chance.

Die beiden Championship Games:

  • AFC: Kansas City Chiefs – Tennessee Titans 35:24
  • NFC: San Francisco 49ers – Green Bay Packers 37:20

War das Championship Game der NFC eine klare Angelegenheit für die 49ers, zeigten die Chiefs gegen die Titans mal wieder ihre Comeback-Qualitäten. Die folgenden 9 Highlights der beiden Conference-Finals darfst du nicht verpasst haben.

Dickster Touchdown der Playoff-Geschichte

Zu Beginn des AFC Championship Games gegen die Kansas City Chiefs lief es für die Tennessee Titans wie am Schnürchen – und ein Offensive Tackle schrieb gar Geschichte. Der 145-Kilogramm-Titan Dennis Kelly fing nach einem Trickspielzug einen Touchdown-Pass seines Quarterbacks Ryan Tannehill und bescherte seinem Team so die zwischenzeitliche 17:7-Führung. Er ist damit der schwerste Spieler, der jemals in der Geschichte der NFL einen Touchdown in den Playoffs gefangen hat.

Möglich wurde dieser Rekord erst dadurch, dass Kelly vor dem Spielzug extra als Passempfänger angemeldet wurde. Denn laut Reglement dürfen die Spieler der Offensive Line eigentlich keine Pässe des Quarterbacks aufnehmen. Wird der Spieler allerdings vor dem Spielzug als Passempfänger angemeldet, kann er als Receiver eingesetzt werden.

145-Kilo-Koloss Dennis Kelly fängt den Ball in der Endzone.Video: streamable

Mahomes wie ein Running Back

Dass die Kansas City Chiefs trotzdem mit einer Führung in die Halbzeitpause gingen, hatten sie ihrem Superstar Patrick Mahomes zu verdanken. Der 24-jährige Quarterback brachte sein Team mit einem 27-Yard-Rushing-Touchdown in Running-Back-Manier in Front. Bei seinem Slalomlauf durch die Titans-Defense durchbrach «Slahomes» gleich mehrere Tackles und liess seine Gegenspieler ganz schön alt aussehen.

Der 27-Yard-Rush von Mahomes in die Endzone.Video: streamable

Tannehill macht's mit der Nase

Die Titans kamen nach der Pause weiter ins Grübeln, weil Mahomes und Co. einfach nicht mehr aufzuhalten waren. Schuld daran war auch, dass die Chiefs Titans-Running-Back Derrick Henry nach dessen frühem Touchdown komplett in den Griff kriegten und ihm bei 19 Rushes nur 69 Yards zugestanden.

So hatte Spielmacher Tannehill auf der Bank im eisig kalten Arrowhead genügend Zeit, sich sämtliche Spielzüge nochmals genau auf dem Tablet-Computer anzuschauen. Und wie swipt ein Quarterback, ohne vor dem nächsten Einsatz kalte Hände zu kriegen? Genau, mit der Nase!

Der Mann hat ein Näschen für alles.Video: streamable

Die Mahomes-Bombe

Aber eben: Gegen Mahomes war kein Kraut gewachsen. Insgesamt brachte der Chiefs-Quarterback 23 von 35 Pässen für 294 Yards an den Mann. Hinzu kamen 56 Rushing Yards, drei Passing Touchdowns und der oben beschriebene Rushing Touchdown. Das absolute Highlight war seine 60-Yards-Bombe auf Sammy Watkins, die für das 34:17 und damit die endgültige Entscheidung sorgte.

Die Chiefs stehen damit erstmals seit 1970 wieder im Super Bowl. «Es fühlt sich grossartig an und ich bin wirklich dankbar», sagte Mahomes nach dem Spiel. Auf die Frage, warum bei ihm alles so leicht aussieht, sagt der Texaner gewohnt selbstlos: «Dazu gehört das ganze Team.»

Watkins' Touchdown nach dem Superpass von Mahomes.Video: streamable

Kelce, das Partymonster

Überschwänglicher als Mahomes feierte Tight End Travis Kelce den AFC-Titel. Erst crashte «Zeus» das Post-Game-Interview mit Mahomes, um alle Welt wissen zu lassen, was momentan ohnehin jeder weiss: «Der beste Quarterback der NFL», schrie er ins Mikrofon und klopfte seinem Teamkollegen auf die Schulter.

Bei der Trophy Presentation lief Kelce dann endgültig zu Hochform auf. Unaufgefordert erklärte er dem Publikum, was der 30-Jährige in den sieben Jahren gelernt hat – und zwar in der Form eines Songtitels. «You gotta fight for your right to party!» Die Beastie Boys wird's gefreut haben.

Kelce crasht das Mahomes-Interview.Video: streamable
Kelce mit der Ansage des Abends.Video: streamable

Die grosse Mostert-Show

Garant für den 37:20-Sieg der San Francisco 49ers gegen die Green Bay Packers war Raheem Mostert. Der «Niners»-Running-Back erzielte 220 Yards und insgesamt vier Touchdowns. In der Playoff-Geschichte übertraf diese Marke lediglich Eric Dickerson im Januar 1986 mit 248 Yards für die Los Angeles Rams.

«Ich hatte eine Menge Zweifler und Pessimisten. Jetzt kann ich ihnen sagen: ‹Schaut, wo ich jetzt bin.› Ich habe meine Träume nie aufgegeben», freute sich der 27-jährige Mostert, der lange Zeit bei keinem NFL-Team Fuss fassen konnte und vor der aktuellen Saison in vier Saisons erst einen Karriere-Touchdown erzielt hatte.

Die vier Touchdowns von Raheem Mostert.Video: streamable

Drei Rodgers-Fehler zu viel

Die Packers lagen zur Pause bereits mit 0:27 zurück, weil die überragende Defense der 49ers die Drives der Gäste immer wieder früh stoppen konnte. Zwar wies Aaron Rodgers mit 31 von 39 erfolgreichen Pässen, 326 Passing Yards und zwei Touchdown-Pässen eine starke Statistik auf, doch der Super-Bowl-Champion von 2011 leistete sich auch zwei Interceptions und liess einmal den Snap fallen.

Die erste Interception von Mosley.Video: streamable
Sherman sorgt mit der zweiten Interception für die Entscheidung.Video: streamable

«Wir waren einfach nicht wirklich konsequent in der ersten Hälfte», haderte Rodgers nach dem Spiel. «Ich persönlich habe einige Fehler gemacht, die uns weh getan haben und durch die uns das Spiel entglitten ist.» Dennoch zog der 36-jährige Routinier ein positives Saisonfazit. «Unser Titel-Fenster ist weiterhin offen für uns und das ist das Aufregende. Es macht die Niederlage nicht einfacher, aber den Blick in die Zukunft umso aufregender.»

Der Dropped Snap von Rodgers.Video: streamable

Garoppolo mit nur 8 Pässen

Weil das Laufspiel der 49ers so gut funktionierte, erlebte Quarterback Jimmy Garoppolo einen geruhsamen Abend. «Jimmy G» warf im gesamten Spiel nur acht Pässe (6 erfolgreich für 77 Yards). Zwischenzeitlich verging inklusive Halbzeitpause weit mehr als eine Stunde ohne einen einzigen Wurfversuch, weil SF-Headcoach Kyle Shanahan unglaubliche 13 Laufspielzüge in Folge ansagte. Auf Twitter witzelten die Experten, dass Garoppolo der erste Quarterback der NFL-Geschichte sei, der mit drei Wochen Pause in den Super Bowl gehen könne.

Alle acht Passversuche von Garoppolo.Video: streamable

Im Kampf um die Vince-Lombardi-Trophy am 2. Februar in Miami könnte der einstige Backup von Tom Brady bei den New England Patriots aber wieder mehr zu tun kriegen. Da die Defense der Kansas City Chiefs mit der Neutralisierung von Titans-Superstar Derrick Henry eindrücklich unter Beweis gestellt hat, dass sie gegen ein starkes Laufspiel gewappnet ist, könnte Garoppolo ein paar Pässe mehr werfen müssen. Bislang galt der 28-jährige «Sunnyboy» nicht als einer, der mit Druck gut umgehen kann. Im Super Bowl LIV kann er das Gegenteil beweisen.

Kittles lustiges T-Shirt

Moralische Unterstützung erhielt Garoppolo nach dem Sieg gegen die Packers von seinem Tight End George Kittle. Dieser erschien zur Post-Game-Press-Conference in einem T-Shirt, das «Jimmy G» in Unterwäsche beim NFL-Combine zeigt. Kittle erklärte, dass er das Shirt mit Original-Unterschrift (!) «für einen besonderen Anlass» aufbewahrte. «Ich will Jimmy damit wissen lassen, dass ich stolz auf ihn bin. Er hat in den letzten Jahren so viel harte Arbeit in unser Projekt gesteckt. Auch wegen ihm sind wir so weit gekommen.»

Kittle erklärt sein «Jimmy G»-Shirt.Video: YouTube/ESPN
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese NFL-Klubs haben den Super Bowl gewonnen
1 / 22
Diese NFL-Klubs haben den Super Bowl gewonnen
6 Titel: Pittsburgh Steelers – 1974, 1975, 1978, 1979, 2005 und 2008.
quelle: epa / tannen maury
Auf Facebook teilenAuf X teilen
NFL-Kultfigur Icke Dommisch erklärt dir Football
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Madiba
20.01.2020 13:57registriert Dezember 2019
Zwei absolut würdige Teams im Super Bowl. Dieser verspricht doch einiges an Spannung.

Tippe auf einen knappen Sieg der 49ers in einen bis zur letzten Sekunde offenem Spiel.
391
Melden
Zum Kommentar
avatar
Theor
20.01.2020 14:43registriert Dezember 2015
Mahomes Superstar!


Schätze die 49ers sind die Favoriten, aber ich würde es den Chiefs und diesem Ausnahmetalent Mahomes wahnsinnig gönnen.
293
Melden
Zum Kommentar
15
Das wäre der Wahnsinn: Bayern München offenbar vor Zidane-Verpflichtung
Nach der Verlängerung von Julian Nagelsmann beim DFB muss Bayern weiter nach einem Trainer suchen. Laut eines Berichts sind sich die Münchner mit Zinédine Zidane fast einig.

Der FC Bayern München steht offenbar kurz davor, Zinédine Zidane als nächsten Trainer zu verpflichten. Das berichtet die spanische Tageszeitung «Mundo Deportivo» unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Laut des Berichts sollen nur noch Details zu klären sein. Die Verlängerung von Julian Nagelsmann als deutscher Bundestrainer, die am Freitag offiziell verkündet wurde, ebne den Weg für Zidane. Die Quellen des Blattes betrachteten «einen noch nicht unterzeichneten Vertrag als praktisch abgeschlossen».

Zur Story