Durch die Vertragsverlängerung bei seinem bisherigen Team um ein weiteres Jahr zum doppelten Lohn ist mit Dominque Aegerter ein Fahrer vom Transfermarkt verschwunden, der fähig wäre, die MotoGP-WM zu fahren.
Nach wie vor haben verschiedene Hinterbänkler-Teams ihre Fahrer für nächste Saison nicht unter Vertrag. Deshalb wird Tom Lüthi wieder einmal ein Thema für die Köngisklasse. Er ist fahrerisch gut genug und hat so viel Erfahrung, dass er eine MotoGP-Saison sehr wohl durchstehen kann.
Noch viel wichtiger: Mit dem österreichischen Sportwetten-Unternehmer Interwetten bringt Lüthi einen Sponsor mit, der eine sechsstellige Summe bezahlt und den Vertrag bereits für nächste Saison verlängert hat. Und das ist das Problem: Wer Tom Lüthi möchte, muss praktisch die gesamte Werbefläche für dessen Sponsoren zur Verfügung stellen.
Nun bekommt Tom Lüthi bis zum GP von Silverstone eine konkrete Offerte. Jorge Martinez (Team Drive7 Aspar) möchte den Schweizer verpflichten. «Ich muss erst einmal mit meinen Sponsoren reden, klären, wie es mit meinem bisherigen Piloten weitergeht und die Meinung von Honda einholen. Ich habe in Brünn mit Tom und seiner Freundin Fabienne verhandelt. Unsere Vorstellungen sind nicht ganz die gleichen, aber wir sind gar nicht so weit auseinander und ich bin sehr interessiert.»
Jorge Martinez setzt in seinem Team diese Saison Leon Camier (in Brünn 15.), Hiroshi Aoyama (in Brünn 13.) und Nicky Hayden (verletzt) ein. Auf den Nicht-Werksmaschinen von Honda ist es unmöglich, Spitzenklassierungen zu erreichen. Tom Lüthis ewiger Traum vom Aufstieg in die MotoGP-Klasse könnte wahr werden. Allerdings betont Lüthi, dass der Wechsel nur auf einer konkurrenzfähigen Maschine in Frage kommt – und konkurrenzfähig waren die Maschinen von Martinez diese Saison nicht.