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Leichtathletik-Weltverband nimmt Vaporfly von Nike genau unter die Lupe

epa07914793 Eliud Kipchoge, Kenyan marathon world record holder, celebrates with the flag of Kenya in front of the finish line after the INEOS 1:59 Challenge in Vienna, Austria, 12 October 2019. Kipch ...
Eliud Kipchoge lief in Wien als erster Mensch die Marathon-Distanz unter zwei Stunden – in «Vaporfly» von Nike.Bild: EPA

Nach dem Rekordlauf wird Kipchoges Wunderschuh zum Streitpunkt

23.10.2019, 11:25
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Der Weltverband der Leichtathleten nimmt das neueste Laufschuhmodell von Nike wegen möglicher Wettbewerbsvorteile genauer unter die Lupe. Mehrere Athleten haben nach übereinstimmenden Medienberichten World Athletics gebeten, das Modell «Vaporfly» zu untersuchen.

Mit den High-Tech-Schuhen des amerikanischen Ausrüsters war zuletzt Eliud Kipchoge in Wien als erster Mensch den Marathon unter zwei Stunden gelaufen. Auch seine kenianische Landsfrau Brigid Kosgei hatte vor zehn Tagen beim Chicago-Marathon einen Weltrekord aufgestellt. Und bei Triathleten – unter anderen bei der deutschen Hawaii-Siegerin Anne Haug – wird der Schuh immer häufiger benutzt.

epa07918365 Brigid Kosgei of Kenya heads to the finish line to win with a women world record time of 02:14:04 in the 2019 Chicago Marathon in Chicago, Illinois, USA, 13 October 2019. The Chicago Marat ...
Brigid Kosgei läuft in Chicago zum Weltrekord.Bild: EPA

Die Technik-Kommission des Leichtathletik-Weltverbandes habe eine Arbeitsgruppe einberufen, die aus ehemaligen Athleten, Sozial- und Rechtswissenschaftlern, sowie Biomechanikern bestehe, berichtet der «Guardian».

Luftkissen und Karbon-Platten

Es geht auch um die Verfügbarkeit des Nike-Exemplars. Bisher gilt die Regel, dass ein Schuh für alle Athleten frei zugänglich sein muss und den Sportlern keinen unfairen Vorteil bieten darf. Die Athleten sind jedoch durch Sponsorenverträge oft an andere Ausrüster gebunden.

Der Schuh im Test eines Fachmagazins.Video: YouTube/RUNNER'S WORLD

Der Nike-Schuh dürfte aufgrund seiner neuartigen Bauweise energieeffizienter als andere Laufschuhe sein. «Die Luftkissen im Zusammenspiel mit dem Karbon-Platten stellen ein federndes Element dar», sagte Uwe Kersting, Sportwissenschaftler vom Institut für Biomechanik und Orthopädie an der Sporthochschule Köln, der Nachrichtenagentur dpa. Karbon-Platten hingegen seien bei Laufschuh-Herstellern schon länger in Gebrauch. «Man kann damit die Laufökonomie geringfügig verbessern», meint Kersting. (ram/sda/dpa)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Atombömbeli
23.10.2019 11:50registriert Juni 2015
Der Lauf war kein offizieller Weltrekord. Er hätte EPO und alles mögliche nehmen können. Von da her ist es egal ob er möglicherweise 'mechanisches Doping' hatte. ging ja nur darum, dass er in unter 2 Stunden ans Ziel kommt. Und die hat er ja gemacht.
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HerbertBert
23.10.2019 12:55registriert Juni 2018
"Bisher gilt die Regel, dass ein Schuh für alle Athleten frei zugänglich sein muss und den Sportlern keinen unfairen Vorteil bieten darf. Die Athleten sind jedoch durch Sponsorenverträge oft an andere Ausrüster gebunden."

Dann dürfte man ja gar nichts mehr anhaben, da man ja an der gesamten Kleidung an Sponsorenverträge gebunden ist... Niemand zwingt sie einen Sponsor zu wählen, welcher diese Schuhart nicht herstellen kann.
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's all good, man!
23.10.2019 13:10registriert September 2014
Das Rumgeheule in der Szene ist gross und völlig übertrieben. Das erste Modell des Schuhs wurde schon vor zwei Jahren herausgebracht und erst jetzt ist es plötzlich so ein Riesenproblem?

Irgendwann sind wir barfuss gelaufen. Dann kamen Sandalen. Dann Lederschuhe. Dann Laufschuhe. Und die haben sich auch seither stetig weiterentwickelt. Jetzt hat ein Hersteller halt mal einen grossen Vorsprung gegenüber den anderen herausgeholt. Doch nicht deren Problem, wenn die anderen da noch nix auf dem Markt haben. Ich wette, dass es ab dann nämlich plötzlich kein Problem mehr sein wird.
20118
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