Die Dämme brechen. Die gesamte Mannschaft rennt auf den Platz. Gefolgt vom Staff. Alle fallen sich in die Arme. Der Druck fällt ab. Dieser so grosse, immense Druck. In den letzten Tagen wurde er immer deutlicher. Er war greifbar in Basel.
Scheidet der FCB an diesem Abend gegen PSV Eindhoven aus – trotz guter Ausgangslage – es würde wieder grosse Unruhe aufkommen im Klub. Das Kader würde auseinanderbrechen. Fragen würden gestellt. Zum Spardruck, dem Trainer, den Rotationen.
Aber all diese Fragen: Sie sind nun zweitrangig. Denn der FC Basel hat es geschafft: Er haut den grossen Favoriten PSV Eindhoven raus in der zweiten Qualifikations-Runde der Champions League. Und er sichert sich damit zeitgleich die Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League. Damit kommt der FCB an seine budgetierten rund 8 Millionen Franken. Und er ist wieder dort, wo er sich jahrelang bewegte und auch brillierte: auf der internationalen Bühne.
Es ist ein Ausrufezeichen, das der FC Basel setzt. Ein bedeutenderes als der Cupsieg gegen einen FC Thun – ohne despektierlich sein zu wollen. Er hat einen grossen Namen eliminiert. Er hat gezeigt, dass er noch über sich hinauswachsen kann wie früher. Und ja, dass er gar noch immer für magische Nächte sorgen kann. Diese so lange und schmerzlich vermissten Nächte, die für Emotionen sorgen in Basel wie sonst nichts. Getragen wurde der FCB an diesem Abend auch von seinen Fans. Es wirkt wie eine kleine Versöhnung nach Wochen, Monaten oder gar Jahren der Entfremdung zwischen Klub und Fans.
Für den FC Basel ist dieser Abend, dieses 2:1 gegen Eindhoven, ein Meilenstein. Ein wegweisender Moment für die Zukunft. Mit den gesicherten Millionen kann das Monster, zu dem dieser Klub in den goldenen Jahren unter Heusler und Heitz gewachsen ist, weiter gefüttert werden. Das strukturelle Defizit wird nicht weiter anwachsen. Spieler können ihren Wert mindestens in der Europa League steigern und später noch teurer verkauft werden.
Nach zwei schwierigen Jahren hat der FCB sein Schicksal auf dem Platz wieder in die Hand genommen und geliefert. Damit kann auch das nötige Selbstvertrauen getankt werden. Und noch wichtiger: Mit dem Weiterkommen wird Ruhe einkehren. Egal, ob man gegen Linz in der nächsten Runde scheitert.
Es wird auch Marcel Koller Ruhe bringen. Weil auch er in seinem wichtigsten Spiel beim FC Basel alles richtig gemacht hat. Der Druck, er fällt nicht zuletzt auch von ihm ab. Verdientermassen.
Basel hat für mich in diesem Spiel schon ein etwas anderes Gesicht gezeigt gestern als noch letzte Saison, mit dem neuen Verteidiger haben sie in mehr Wasserverdrängung investiert anstatt einfach wie bisher mit Suchy weiterzumachen.
und... Stocker war wieder überall wo der Ball war und hat Emotionen reingebracht (was wohl sein Job ist), wird spannend sein wie YB-Trainer Seoane damit umgehen wird