Peter Buser, der neue Stadionsponsor des HC Davos, schockiert im «Sportpanorama» mit sexistischen Aussagen. Es ist Zeit, dass der Hockeyklub darauf reagiert.
Es sind verstörende Aussagen, die im sonntäglichen «Sportpanorama» beim SRF über den Sender gehen. Die Sendung porträtiert Peter Buser, der mit seinem Buser World Music Forum neuer Stadionsponsor beim HC Davos ist. Der 82-jährige Kulturmäzen wird als Exzentriker beschrieben. Als «Playboy». Als «schräger Vogel».
Eine Verniedlichung sondergleichen. In Tat und Wahrheit präsentiert sich Peter Buser als Sexist mit einem besorgniserregenden Frauenbild. Für ihn scheinen Frauen nicht mehr als Spielzeuge zu sein. Das zeigen die Szenen im «Sportpanorama» deutlich.
Während sich Buser am Klavier zu schaffen macht, verlangt er von seiner Partnerin, dass sie sich neben ihn auf den Fussboden setzt – «Sklavenposition» nennt er das.
Als ihn die SRF-Reporterin nach dem Grund fragt, erwidert Buser: «Sie muss in einer untertänigen Stellung sein. Ich bin der Herr und sie ist ... früher war sie Sklavin, jetzt ist sie eine untergebene Frau.»
Der Beitrag aus dem «Sportpanorama». Video: SRF
Wow. Erst Sklavin. Dann untergebene Frau.
Wie die Hockeyklubs im ganzen Land versucht auch der HC Davos, vermehrt auch Frauen in die Stadien zu bringen. Im Bündnerland gab es Anfang Dezember einen eigens organisierten Ladies-Day (der mit Beautyprodukten und Cüplibar reichlich tief in die Klischeeschublade griff).
Wie glaubwürdig ist eine solche Aktion, wenn sich der Verein gleichzeitig mit Personen wie Peter Buser einlässt?
Gaudenz Domenig, Verwaltungsratspräsident beim HC Davos, versucht sich gegenüber dem SRF zu erklären: Er sagt, er habe solche Szenen von Buser vorher nie gesehen. Aber man habe sich nicht auf die Person Buser, sondern auf eine klassische Musikpartnerschaft mit ihm eingelassen.
Diese Aussagen wirken haarspalterisch. Der Name Busers und damit auch seine Person sind eng mit der Stiftung verknüpft – und neu auch mit dem HC Davos. Das Logo mit dem Namen Buser wird gut sichtbar am Davoser Eisstadion montiert sein.
Klar ist viel Geld im Spiel. Buser spricht von einem Vertrag über acht Jahre und einem jährlichen Betrag «im siebenstelligen Bereich». Doch wenn der Bündner Traditionsverein seinen Ruf nicht beschädigen will, distanziert er sich besser schnell von Buser und dessen Aussagen und Aktionen.
Frauenverachtung und Sexismus haben nirgends Platz. Auch im Eishockey nicht.