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Die Vorfreude war riesig, die Hoffnungen der Schweizer Box-Fans auf eine Überraschung gross. Doch noch grösser war dann die Enttäuschung darüber, was Arnold Gjergjaj gegen David Haye zeigte. Nämlich rein gar nichts.
Vor 16'000 Zuschauern in der ausverkauften O2-Arena in London ging der Schwergewichts-Profiboxer aus Pratteln vier Mal zu Boden, ehe der Ringrichter den Kampf in der zweiten Runde abbrach. Im 30. Kampf seiner Karriere verlor Gjergjaj erstmals überhaupt. Er musste erkennen, dass Ex-Weltmeister Haye im zweiten Comeback-Kampf nach einer dreieinhalbjährigen Wettkampfpause und einer langwierigen Schulterverletzung haushoch überlegen war. Der 35-jährige Engländer hat nichts vom Speed und der Wucht seiner früheren Tage eingebüsst.
Für Gjergjaj war die Hürde Haye mindestens eine Liga zu hoch. Gjergjajs Trainer und Manager Angelo Gallina zeigte sich fast ebenso enttäuscht wie sein Schützling: «Diese Niederlage ist einfach nur traurig. Ich hätte Arnold gerne mehr Runden gegönnt, damit er sein Können hätte zeigen können.»
Arnold Gjergjaj, was passierte genau, als Sie zum ersten Mal zu Boden gingen?
Arnold Gjergjaj: Er traf mich am Kinn. Da war ich schon wie geschlagen. Ich versuchte schon, dran zu bleiben, nicht aufzugeben. Doch die Treffer waren schnell und hart. In der zweiten Runde konnte ich nicht mehr, von daher war der Abbruch durch den Ringrichter der richtige Entscheid. Gerade auch für meine Gesundheit. Der Ringrichter machte dies gut. (Anm. d. Red.: Gallina hatte seinerseits den Handtuch-Wurf zur Aufgabe schon vorbereitet).
War Haye noch schneller als von Ihnen erwartet?
Er war schon extrem explosiv. In der ersten Runde muss man aufpassen. Man versucht immer die Deckung zuzumachen. Doch er kam trotzdem durch. Da zeigt sich eben, über welche Klasse er verfügt. Haye war nicht umsonst Weltmeister. Ich kann ihm nur gratulieren für seine Leistung.
Waren Sie verkrampft?
Nein ich war eigentlich schon locker. Die grosse Kulisse und das hohe Interesse waren kein Grund, dass der Kampf so gelaufen ist. Es war die Klasse von Haye.
Wie geht es für Sie jetzt weiter?
Das kann ich erst in ein paar Wochen beurteilen. Zunächst einmal werde ich auch weiter in meinem Box-Gym in Pratteln weiter arbeiten. Das Leben geht weiter. (ram/sda)