Viel mehr Klischee geht fast nicht. Ein Sumo-Ringer verprügelt einen Gegner mit: der Fernbedienung einer Karaoke-Anlage. Dabei stammen beide gar nicht aus Japan, sondern sind Mongolen.
Täter ist in diesem Fall einer der grössten Stars der Sportart, Harumafuji. Das 137-Kilogramm-Leichtgewicht ist einer von aktuell nur vier Yokozunas, dem höchsten Sumo-Rang. Opfer des 33-Jährigen ist Takanoiwa, ein Maegashira.
Bei einem Trinkgelage waren sich die beiden in die Haare geraten sein. Harumafuji gab dies zu, als er nun deshalb seinen Rücktritt verkündete. «Als Yokozuna fühle ich mich verantwortlich, Takanoiwa verletzt zu haben», sagte Harumafuji. Er entschuldige sich «aus tiefstem Herzen bei den Sumo-Fans, der japanischen Sumo-Vereinigung, den Unterstützern meines Stalles und bei meinem Trainer sowie dessen Frau dafür, solche Probleme verursacht zu haben.»
Die Polizei untersucht den Vorfall noch, Harumafuji wollte nicht in die Details gehen. Laut japanischen Medien soll er darüber verärgert gewesen sein, dass Takanoiwa auf seinem Smartphone spielte, während er von Grossmeister Hakuho gescholten wurde. Er habe es als seine Pflicht angesehen, den jüngeren Kollegen zurechtzuweisen, sagte Harumafuji. «Aber dabei bin ich zu weit gegangen.» Zunächst war die Rede davon, dass er den Gegner mit einer Bierflasche attackiert habe. Nun kursiert die Version, dass er ihn mit den Fäusten und einer Karaoke-Fernbedienung geschlagen habe. (ram)