Sport
Interview

GC-Geschäftsführer Jimmy Berisha im Interview: «Keine grossen Transfers»

Geschäftsführer Jimmy Berisha will GC in eine erfolgreiche Zukunft führen.
Geschäftsführer Jimmy Berisha will GC in eine erfolgreiche Zukunft führen.bild: gcz.ch
Interview

GC-Geschäftsführer Berisha: «Grosse Transferausgaben wollen wir uns nicht leisten»

15.04.2020, 14:38
Mehr «Sport»

Die Grasshoppers haben seit letzter Woche mit der Chinesin Jenny Wang eine neue Besitzerin. Auch die operative Führung wurde neu aufgestellt. An deren Spitze steht nun Jimmy Berisha als Managing Director. Bisher war der 38-Jährige im Fussball als Spielervermittler und Berater tätig.

«Die Fussballkompetenz ist die gleiche», sagt Berisha. «Der grosse Unterschied besteht darin, dass ich ein Unternehmen mit rund 100 Angestellten führen werde.» Gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nahm Berisha zu verschiedenen Fragen Stellung.

Herr Berisha, wie kam es zum Kontakt mit den neuen Besitzern?
Zusammen mit dem neuen Generalsekretär, Samuel Haas, pflegen wir seit längerer Zeit engen Kontakt zu den Investoren. Wir konnten unseren Partner Jorge Mendes, den Berater von Cristiano Ronaldo, vom Potenzial des Klubs überzeugen. Er stellte dann den Kontakt zur Investorin her. Danach haben wiederum wir den Kontakt zwischen GC und der Investorin initiiert.

Die beiden Neuen in der operativen Führung stellen sich vor.Video: YouTube/Grasshopper Club Zürich

Was wird Ihre Aufgabe sein?
Als Managing Director werden vorwiegend geschäftsführerische Tätigkeiten durch mich abgewickelt werden. Durch das länger bestehende Vertrauensverhältnis bin ich das Bindeglied zwischen dem Verwaltungsrat und der Operativen.

Welche Erwartungen haben Sie in sportlicher Hinsicht?
Der Aufstieg ist kurzfristig das oberste Ziel. Mittelfristig möchten wir uns in der Super League etablieren und uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Langfristig kann man im Fussball sowieso nicht bis ins letzte Detail planen. Die Ziele bleiben jedoch klar. Wir möchten GC wieder zu alter Stärke zurückbegleiten. Zu jener Stärke von 2003 mit dem letzten Meistertitel oder 2013 mit dem Cupsieg.

Die Grasshoppes Veroljub Salatic, links, und Marko Basic, rechts, nach der Niederlage beim Fussballspiel der Challenge League Grasshopper Club Zuerich gegen den FC Vaduz in Zuerich am Freitag, 31. Jan ...
GC steht momentan nicht auf einem Aufstiegsplatz.Bild: KEYSTONE

Gibt es einen zeitlichen Fahrplan für das Erreichen der Ziele?
Da wir zum heutigen Zeitpunkt nicht wissen, wie die Saison weitergeführt wird, ist es schwierig eine genaue Prognose abzugeben. Jedoch ist das oberste Ziel, wie bereits erwähnt, der Aufstieg. Danach werden wir die Ziele neu definieren. Wichtig ist aber zu erwähnen, dass die Investorin Jenny Wang sich für ein langfristiges Engagement verpflichtet hat.

Kann man von GC in naher Zukunft grosse Transfers erwarten?
Grosse Transferausgaben wollen wir uns nicht leisten. Wir wollen der GC-Linie treu bleiben und weiterhin eigene junge Spieler in unserem Campus ausbilden, die anschliessend vielleicht den Weg ins Ausland finden. Es ist jedoch nicht unbedingt unsere Absicht, die besten Spieler vor ihrem sportlichen Zenit wieder abzugeben.

Gibt es einen Grundsatz, den Sie befolgen wollen?
Wir wollen den Verein auf ein hohes Niveau führen. Und dies Schritt für Schritt. Alle sollen etwas davon haben: die Mitarbeiter, die Fans, die Spieler und auch die Inhaberschaft. Wir werden aber von den Grundsätzen, welche GC heute und auch in den letzten Jahren verkörpert hat, nicht abweichen.

Was werden Ihre ersten Schritte sein mit GC?
Wir werden uns zuerst ein Bild vom vorhandenen Know-how verschaffen und alle Mitarbeiter persönlich kennenlernen. Wir sind in erster Linie hier, um die bestehende Struktur zu festigen und zu verstärken. Wir sind uns sicher, dass wir auf die bestehenden Mitarbeiter zählen können. Denn diese finanzielle Sicherheit, welche im Klub und somit in den verschiedenen Ressorts dank der neuen Investorin ab sofort vorhanden ist, gab es bei GC seit längerem nicht mehr.

Die Fragen wurden schriftlich beantwortet. (pre/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die unendliche GC-Saga
1 / 64
Die unendliche GC-Saga
Januar 2024: Wieder neue Besitzer
Die Übernahme durch die neuen Besitzer ist besiegelt: Los Angeles FC übernimmt den Aktienanteil von 96,5 Prozent an GC von der Fosun Group.

Das ist die neuste Episode in der unendlichen GC-Saga, die den Schweizer Fussball seit vielen Jahren beschäftigt.
quelle: keystone / michael buholzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Chefsache: Keine Fussball-Fans im Büro, bitte!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
gupa
15.04.2020 14:59registriert Dezember 2014
Jenny und Jimmy, was für ein Dreamteam.
3710
Melden
Zum Kommentar
avatar
sanoi
15.04.2020 17:59registriert Januar 2018
"Wir werden aber von den Grundsätzen, welche GC heute und auch in den letzten Jahren verkörpert hat, nicht abweichen."
Ich interpretiere jetzt mal was das bedeuten soll. Konzeptlosigkeit, null Konstanz bei Mannschaft und Staff und chronische Erfolglosigkeit.
Ich wünsche mir, dass nun ehemalige GC-Grössen mit viel Know-how wie Christian Gross, Mats Gren, Ricci Cabanas, Smiljanic, Pascal Zuberbühler und als Trainer Bruno Berner ins Boot geholt werden.
Aber wenn man mit leeren Floskeln, wie in diesem Interview weiterbasteln will, dann hätte man auch beim alten Nichtsnutz Anliker bleiben können.
3710
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sitzplätzler
15.04.2020 16:10registriert April 2017
Ich befürchte, dass die ganze Angelgenheit sportlich erfolgreich sein wird...irgendwie andere Ausgangslage als bei Wil, Xamax, Servette, etc...
2315
Melden
Zum Kommentar
17
Breel Embolo kaufte offenbar gefälschte Covid-Zertifikate von Hells Angel
Natistürmer Breel Embolo hat während der Pandemie angeblich gefälschte Covid-Zertifikate von einem Hells-Angels-Mitglied gekauft. Das geht aus einer Anklageschrift gegen den Biker hervor.

Breel Embolo ist kein Kind von Traurigkeit. Schon mehrfach geriet der Natistürmer mit dem Gesetz in Konflikt. Im vergangenen Jahr wurde er wegen «mehrfacher Drohungen» schuldig gesprochen und zu einer hohen bedingten Geldstrafe verurteilt. Wegen Vermögensdelikten muss er in Basel bald wieder vor Gericht. Und unvergessen ist die Story, als er in Deutschland – er spielte damals für Gladbach – während Corona an einer illegalen Party teilgenommen hatte, dann vor der Polizei geflüchtet ist und sich angeblich in einer Badewanne versteckt hat.

Zur Story