Eine Frau aus Las Vegas behauptet, dass Fussballstar Cristiano Ronaldo sie 2009 in einem Hotel vergewaltigt habe. Sie soll danach 373'000 Dollar Schweigegeld von ihm bekommen haben. Jahrelang hat sie sich an den Vertrag, der damals aufgesetzt wurde, gehalten. Nun bricht sie ihr Schweigen. Der «Spiegel» hat den Fall in einem ausfĂŒhrlichen Artikel aufgerollt.
Im Artikel erzÀhlt die 34-jÀhrige Kathryn Mayorga, dass sie 2009 gelegentlich als Model gearbeitet habe. An jenem Freitag im Juni sei sie Ronaldo im VIP-Bereich des Nachtclubs «Rain» im Palms Casino Resort in Las Vegas begegnet. Der Fussballstar habe dort mit seinem Schwager und Cousin seine Ferien verbracht.
Ronaldo habe sie angesprochen und gesagt: «Du, komm mit mir mit», sagt Mayorga gegenĂŒber dem «Spiegel». Sie hĂ€tten sich etwas unterhalten, er habe sie nach der Telefonnummer gefragt und dann sei er gegangen. SpĂ€ter habe er ihr eine SMS geschickt: «Hey, hier oben ist eine Party. Bring deine Freunde mit.»
Mit ihrer Freundin sei sie der Einladung gefolgt und zu Ronaldo ins Penthaus im Palms-Hotel gegangen. Dort seien die Freunde von Ronaldo in den Whirlpool gestiegen. Er habe ihr Badesachen angeboten und gesagt, sie solle doch auch in den Jacuzzi steigen.
Wie der «Spiegel» schreibt, habe sich Mayorga dann im Badezimmer umziehen wollen. Dann sei plötzlich Ronaldo reingekommen, sein Geschlechtsteil aus der Hose hÀngend. Er habe sie zu oralem Sex aufgefordert, sie habe abgelehnt. Dann habe er sie ins angrenzende Schlafzimmer gezogen.
Sie habe ihm gesagt, dass nichts zwischen ihnen passieren werde. «Ich habe ihn wieder von mir gestossen. Er hat versucht, meine UnterwĂ€sche auszuziehen, was ihm aber nicht gelang. Ich habe mich dann wie ein Ball zusammengerollt und versucht, meine Vagina mit beiden HĂ€nden zu schĂŒtzen. Und dann ist er auf mich drauf», sagt sie gegenĂŒber dem «Spiegel».
Ronaldo habe sie anal vergewaltigt, ohne Kondom, ohne Gleitmittel. Danach habe er sie gefragt, ob sie Schmerzen habe. Er sei dabei auf die Knie gegangen und habe gesagt: «Zu 99 Prozent bin ich ein guter Kerl, ich weiss nicht, was mit diesem einen Prozent ist.»
Als sie spĂ€ter nach Hause ging, habe sie Schmerzen gehabt, habe aber versucht zu schlafen. SpĂ€ter erreichte sie eine SMS von ihrer Freundin, die ihr sagte, sie sei ĂŒberall in den Nachrichten. Fotos zeigten Mayorga flirtend im Nachtclub eng beieinander stehend. Da habe sie die Angst gepackt und ihrer Freundin gesagt, dass Ronaldo sie vergewaltigt habe. Die Freundin habe ihr gesagt, sie mĂŒsse vorsichtig sein, Fussballer hĂ€tten viel Macht, in solchen FĂ€llen wĂŒrde es keine Gerechtigkeit geben.
Weil ihre Schmerzen immer schlimmer wurden, habe sie Panik bekommen, dass sie ernsthaft verletzt sein könnte. Sie habe die Polizei angerufen und gesagt, dass sie vergewaltigt worden sei â ohne jedoch den Namen ihres Peinigers zu nennen. Die Polizei habe sie dann zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht, wo Verletzungen im Rektum, eine umlaufende Schwellung und eine Risswunde festgestellt wurden.
SpĂ€ter sei ein Schweigegeldvertrag aufgesetzt worden. Ronaldo habe ihr 260ÂŽ000 Euro bezahlt und in verschiedenen Klauseln verlangt, dass Mayorga nicht einmal gegenĂŒber Therapeuten seinen Namen nennen dĂŒrfe. Dem «Spiegel» liegen sĂ€mtliche Untersuchungsberichte vor.
Jetzt, neun Jahre nach dem Vorfall hat Mayorga entschieden, ihr Schweigen zu brechen. Dies, weil ihr neuer Anwalt sie dazu ermuntert hĂ€tte, weil sich die Welt inzwischen bezĂŒglich Opfer sexueller Ăbergriffe etwas geĂ€ndert habe und weil sie herausfinden wolle, ob auch andere Frauen von Ronaldo missbraucht worden seinen.
Ronaldo bestreitet die VorwĂŒrfe, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Der Anwalt der Frau stĂŒtzt seine Klage auf ein Dokument, in dem geschildert wird, dass Ronaldo gesagt haben soll: «Sie hat mehrfach Nein und Stopp gesagt.» (sar)