Die Erwartungen an ihn sind klar: Ansu Fati soll beim FC Barcelona dereinst den abwanderungswilligen Lionel Messi ersetzen. Und der junge Spanier mit Wurzeln in Guinea-Bissau bringt fast alles mit, was es dazu braucht: Die schnellen ersten Schritte, die enge Ballführung, die genialen Finten. Der Flügelstürmer bricht bereits einen Rekord nach dem anderen, im September wurde er mit 17 Jahren, 10 Monaten, 6 Tagen beispielsweise Spaniens jüngster Nationalspieler der Nachkriegszeit. Zusammen mit seinem noch etwas jüngeren Teamkollegen Pedri soll Fati das finanziell angeschlagene Barça nach einem Komplett-Umbau in eine neue, rosige Zukunft führen.
Das französische Supertalent ist kein Spieler für die Highlight-Clips, der seine Gegner gleich reihenweise schwindlig spielt. Vielmehr überzeugt der defensive Mittelfeldmann als unauffälliger Strippenzieher, der sich voll in den Dienst der Mannschaft stellt. Camavinga ist ruhig am Ball, technisch versiert und mit einem unglaublichen Spielverständnis ausgestattet. Er ist zudem in der Lage, das Tempo und die Dynamik des Spiels zu verändern. Längst sind Topteams wie Real Madrid an ihm dran, doch bislang hat der französische Nationalspieler allen Verlockungen widerstanden und ist seiner Entwicklung zuliebe bei Stade Rennes geblieben.
Zweikampfstark, technisch versiert und enorm schnell – der junge Engländer bringt alles mit, was man sich von einem modernen Fussballer wünscht. Bellingham ist zudem äusserst flexibel einsetzbar. Bei Birmingham City war er überall anzutreffen – er lief auf beiden Flügeln, auf der Sechs, der Zehn und sogar im Sturmzentrum auf. Seine grösste Stärke hat er aber als «Box-to-Box-Spieler» im zentralen Mittelfeld, wo ihn auch Lucien Favre bei Borussia Dortmund einsetzt und wo er jeweils als perfektes Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff fungiert.
Im Januar liess der französische Teenager mit algerischen Wurzeln erstmals aufhorchen, als er im französischen Cup beim 4:3-Sieg von Olympique Lyon gegen Nantes an allen vier Toren beteiligt war. Mittlerweile wissen alle Scouts um das Potenzial des offensiven Mittelfeldspielers. Cherki ist beidfüssig und für sein Alter ungewohnt reif. Sein Trainer Rudi Garcia beschreibt ihn zudem als äussert wissbegierig, lernfähig und wohlerzogen. Charakter-Eigenschaften, die ihm dabei helfen, bei all den Vorschusslorbeeren nicht abzuheben und weiter hart an sich zu arbeiten.
Die junge Amerikanerin ist das grosse Wunderkind der Tennis-Szene. Mit 15 stürmte sie 2019 in Wimbledon bis in den Achtelfinal, ein halbes Jahr später wiederholte Gauff diesen Coup bei den Australian Open, wo sie mit Noami Osaka auch die Titelverteidigerin eliminierte. Beeindruckend sind ihre mentale Stärke und die Power in ihren Schlägen, die sie trotz ihres jungen Alters bereits an den Tag legt. Durch die Corona-Pause ist ihr steiler Aufstieg zwar etwas ausgebremst worden, dennoch gehört ihr die Zukunft.
Auch der Stern der jungen US-Amerikanerin mit russischen Wurzeln ging 2019 auf: In Bogota gewann sie im April ihren ersten WTA-Titel, wenig später stürmte sie beim French Open dank ihren wuchtigen Grundschlägen bis in den Halbfinal. Vor den US Open verstarb dann aber völlig unerwartet ihr Vater und Förderer Konstantin. Anisimova legte nur eine kurze Pause ein, verlor aber ihre Unbeschwertheit. Die ganz grossen Resultate blieben seither aus. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.
Der Kanadier gilt als Prototyp des modernen Tennisspielers, ist athletisch und 1,93 Meter gross, schlägt gut auf und pflegt ein aggressives Grundlinienspiel. Mit 14 gewann er auf der zweitklassigen Challenger-Tour als jüngster Spieler überhaupt ein Match, 2016 holte er den Junioren-Titel beim US Open und 2018 stiess er mit 18 in die Top 25 der Welt auf. Das war zuletzt Lleyton Hewitt geglückt. Auf ATP-Stufe wartet er noch auf den ganz grossen Erfolg, seine sechs Finals hat er allesamt verloren. Aber es gibt doch noch ein gutes Omen: Auger-Aliassime hat am gleichen Tag Geburtstag wie Roger Federer.
Der Südtiroler hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Anfang 2019 noch auf Rang 553 der Weltrangliste, steht der 1,88-Meter-Mann mittlerweile bereits auf Position 37. Zuletzt verbesserte sich 2004 ein gewisser Novak Djokovic im Ranking in einem ähnlichen Tempo. Schwächen hat Sinner wie die aktuelle Weltnummer 1 eigentlich keine. Er spielt ultra-aggressiv, nimmt die Bälle früh, rückt vor, sucht den Abschluss. Gepaart mit seiner ruhigen Art und der mentalen Stärke wirkt er bereits wie ein alter Hase. Der «Rote Baron», wie er wegen seiner Haarfarbe genannt wird, hätte übrigens auch als Skifahrer Karriere machen können. Als Kind gehörte er auch in dieser Sportart zu den Besten des Landes.
Im September stellte der junge Spanier einen 17-jährigen Rekord von Rafael Nadal ein. Als jüngster Spieler seit dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger 2003 hat Alcaraz innert zwei Wochen zwei Challenger-Finals erreicht. Doch der Hype war schon davor riesig: Bei seinem ATP-Debüt in Rio de Janeiro im Februar dieses Jahres schlug das Wunderkind mit Albert Ramos Vinolas gleich einen ehemaligen Top-20-Spieler. Alcaraz bringt tennistechnisch alles mit, was es zum Top-Spieler braucht. Noch mehr versucht sein aktueller Trainer aus ihm herauszukitzeln, das ist kein geringerer als die ehemalige Weltnummer 1 Juan Carlos Ferrero.
Dem 19-Jährigen wird im Eishockey-Mutterland Kanada zugetraut, in die Fussstapfen von Sidney Crosby und Connor McDavid zu treten. Im NHL-Draft 2020 wurde der Flügel von den New York Rangers an erster Stelle gezogen. Kein Wunder, der 1,86-Meter-Mann bringt das ganze Paket mit: einen herausragenden Schuss, butterweiche Hände und eine unglaubliche Kreativität. Nur läuferisch besitzt Lafranière noch Steigerungspotenzial.
Der junge Deutsche galt vor dem NHL-Draft, wo er von den Ottawa Senators an dritter Stelle gezogen wurde, als bester Spieler seines Jahrgangs ausserhalb Nordamerikas. Der Center ist körperlich nicht die eindrucksvollste Erscheinung, dafür flink, kreativ und technisch überaus versiert. «Er kann so ziemlich alles. Wir sehen ihn als einen Topstürmer für die Zukunft der NHL», lobte beispielsweise der deutsche Bundestrainer Marco Sturm.
Der 18-jährige Finne könnte im nächsten Jahr der erste finnische Nummer-1-Pick im NHL-Draft werden. Der Center, der bei Kärpät Oulu bereits eine Saison bei den Profis gespielt hat, gilt als exzellenter Schlittschuhläufer und extrem stark am Puck. Seine grösste Waffe ist aber sein Handgelenkschuss, mit dem er bereits jetzt regelmässig skoren konnte.
Für den jungen Kanadier ist der Weg in die NHL zwar noch lang und steinig, frühestens 2022 kann er gedraftet werden. Doch in den kanadischen Juniorenligen hat sich Wright bereits einen Namen gemacht. Dank 66 Punkten in 58 Spielen wurde der Center zum CHL-Rookie of the Year gewählt. Experten sagen, dass seine Spielweise stark an die von Maple-Leafs-Superstar John Tavares erinnere. Er sei ein guter Skater und verfüge über einen ausserordentlichen Schuss.
Die junge Neuseeländerin schlug im alpinen Ski-Zirkus ein wie eine Bombe. 2019 wurde sie Junioren-Weltmeisterin im Riesenslalom, ein halbes Jahr später gewann sie in Sölden bereits ihr erstes Weltcuprennen. Vier Monate später folgte mit dem zweiten Weltcupsieg die Bestätigung. Nur wenige können momentan solche Kurvenschwünge fahren wie sie. Dies will Robinson in der kommenden Saison nicht nur im Riesenslalom, sondern auch im Super-G beweisen.
Bei der Junioren-WM 2020 in Narvik räumte die junge Österreicherin komplett ab: Gold in der Abfahrt, im Super-G und in der Kombination. Und dies, obwohl die Stärken der Allrounderin aus Lech eigentlich in den technischen Disziplinen liegen, die coronabedingt allerdings abgesagt werden mussten. Im Weltcup konnte Egger noch nicht Fuss fassen, bei ihren ersten beiden Rennen verpasste sie die Punkte. Der ÖSV will bei ihr aber ohnehin nichts überstürzen und sie stattdessen behutsam an die Weltspitze führen.
Bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne war die Bern-Jurassierin eigentlich nur als Ersatzfahrerin vorgesehen, doch dann holte sie gleich zweimal Gold und einmal Bronze. Bei ihren ersten Europacup-Einsätzen fuhr Klopfenstein dann aber nicht in die Top 50 und bei der Junioren-WM war der 27. Platz im Super-G ihr Bestergebnis. Der Weg in die Weltspitze ist definitiv noch weit, doch Hans Flatscher, Nachwuchsverantwortlicher bei Swiss-Ski, glaubt an die Senkrechtstarterin: «Amélie weist die richtigen Qualitäten für eine erfolgreiche Karriere auf, doch am Ende muss immer auch alles zusammenpassen.»
Lucas Pinheiro Braathen sollte eigentlich Fussballer werden, doch in Sölden stand der Sohn einer Brasilianerin plötzlich zuoberst auf dem Weltcup-Podest. Es war der erste Weltcupsieg eines Athleten mit 2000er-Jahrgang. Wozu der junge Norweger fähig ist, hatte er schon in der Vorsaison immer wieder angedeutet. Nun hat er bereits den nächsten Schritt gemacht. In Zukunft will Braathen zusammen mit seinem gleichaltrigen Landsmann Atle Lie McGrath dafür sorgen, dass das kleine Team der Norweger auch in Zukunft die Schweizer und Österreicher immer wieder ärgern kann.
Der Nummer-1-Draft von den New Orleans Pelicans erzielte in seiner ersten NBA-Saison im Schnitt bereits 23,6 Punkte pro Spiel. Dem 1,98 Meter grossen und 129 Kilogramm schweren Kraftpaket trauen Experten eine ähnliche Karriere zu wie zuletzt LeBron James. Kein Wunder, unterschrieb «Zanos» schon vor seinem ersten NBA-Einsatz bei Nike einen Ausrüstervertrag für fünf Jahre über 66 Millionen Euro.
Der Slowene gilt bei den Dallas Mavericks längst als neuer Dirk Nowitzki. Mit 19 war er bereits der wertvollste Spieler der Euroleague und auch in der NBA startete Doncic sofort durch: In der abgelaufenen Saison wurde er erstmals ans All-Star-Game eingeladen, mit 28,8 Punkten pro Spiel gehörte er zu den sechs besten Werfern der Liga.
Der Quarterback der Clemson Tigers wird der nächste Nummer-1-Draft der NFL werden, daran besteht kein Zweifel. Der 1,98-Meter-Mann mit der Löwenmähne hat einen fantastischen Wurfarm und unglaubliche Leader-Qualitäten. 2018 führte er die Tigers zur US-College-Meisterschaft, im Vorjahr kassierte er im Final gegen die LSU mit dem späteren Nummer-1-Draft Joe Burrow seine bisher einzige College-Niederlage.
Der Stern der Sprinterin ging 2019 bei den College-Weltmeisterschaften auf: Über 100 Meter verbesserte sie den 42-jährigen Junioren-Weltrekord um 13 Hundertstel auf 10,75 Sekunden und auch über 200 Meter stellte Richardson wenig später eine neue U20-Bestzeit auf. In der Corona-Saison 2020 blieb sie über 100 Meter ungeschlagen und stellte mit 10,83 Sekunden auch die Jahresweltbestzeit auf.
Der schwedische Stabhochspringer ist bereits seit Februar Weltrekordhalter in der Halle, als er bei den World Athletics in Glasgow die unglaubliche Marke von 6,18 m übersprungen hatte. Im September holte er sich in Rom mit seinem Sprung über 6,15 Meter auch den 26-jährigen Freiluft-Weltrekord von Sergej Bubka. Und «Mondo» hat noch Luft nach oben: Gut möglich, dass er seine Bestmarke in den nächsten Jahren noch weiter nach oben schrauben wird.
Der Weltmeister über 200 Meter gilt als potenzieller Nachfolger von Usain Bolt. Der Amerikaner ist ebenfalls ein Showman und bereits verdammt schnell. Sein vermeintlicher Fabelweltrekord über 200 Meter, den er im letzten Juli bei den «Inspiration Games» lief, zählte allerdings nicht. Der Grund: Lyles lief nur 185 statt 200 Meter. Dennoch wird seine Zeit kommen. Seine grössten Stärke ist der ökonomische, ruhige Laufstil, der ihn viel Energie sparen lässt.
2018 wurde der vielseitige Belgier in Innsbruck dank einer phänomenalen Aufholjagd Junioren-Weltmeister, dazu gewann er überlegen WM-Gold im Zeitfahren. Evenepoel übersprang danach die U23-Kategorie, wurde Profi und gewann 2019 gleich WM-Silber im Zeitfahren. In dieser Saison triumphierte er im Frühling bei der Algarve-Rundfahrt, der Burgos-Rundfahrt und der Polen-Rundfahrt, bevor ihn ein böser Sturz mit Beckenbruch an der Lombardei-Rundfahrt ausser Gefecht setzte.
Der Amerikaner mit dem Babyface debütierte mit 17 Jahren und gewann seither seine ersten 20 Profi-Kämpfe – oft durch spektakuläre Knockouts. Im Leichtgewicht (bis 61,2 Kilo) bestreitet er im Dezember 2020 seinen ersten WM-Kampf. Dem 1,78-Meter-Mann wird aber auch zugetraut, dereinst selbst in höheren Gewichtsklassen Titel zu holen und somit in die Fussstapfen von Floyd Mayweather und Manny Pacquiao zu treten.