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Coronavirus: Die Super League pausiert bis mindestens am 23. März

ARCHIVBILD ZUR AUSSETZUNG ALLER SPIELE DER SUPER LEAGUE UND CHALLENGE LEAGUE FUER DIE KOMMENDEN DREI WOCHEN, AM MONTAG, 2. MAERZ 2020 - Une vue generale vide du stade de la Maladiere, le stade de foot ...
Minestens drei Wochen steht der Spielbetrieb in der Super League still.Bild: KEYSTONE

Super League pausiert bis zum 23. März: «Geisterspiele würden Klubs vor Probleme stellen»

02.03.2020, 17:5102.03.2020, 18:14
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Die Meisterschaften der Super League und Challenge League ruhen wegen des Coronavirus mindestens auch an den nächsten zwei Wochenenden. Dies entschieden die 20 Klubs der Swiss Football League (SFL) bei ihrer ausserordentlichen Versammlung in Bern.

Wenn das vorerst bis am 15. März geltende Veranstaltungsverbot, das der Bundesrat am letzten Freitag verhängt hat, nicht verlängert wird, findet die nächste Runde in der Super League und in der Challenge League am 21./22. März statt.

SFL-CEO Claudius Schäfer:

«Wenn der Bundesrat die Massnahme vor oder am 15. März aufhebt, dann wird auch ab dann wieder gespielt, dann wird die Pause nicht künstlich verlängert bis zur Nationalmannschafts-Pause.»

Bereits am letzten Freitag waren die 24. Runde vom vergangenen Wochenende sowie die Cup-Viertelfinals von dieser Woche verschoben worden. Bis und mit dem Wochenende vom 14/15. März werden nun zwei weitere Runden nach hinten verlegt.

Zusätzlich erschwert wird die Terminfindung dadurch, dass Liga-Partien gemäss der UEFA nicht zeitgleich mit Europacup-Spielen stattfinden dürfen. Schäfer: «Ich habe sofort bei der UEFA angemeldet, dass diese Regelung ausser Kraft gesetzt wird.»

SFL-CEO Claudius Schäfer:

«Wir sind darauf angewiesen, dass uns Klubs, Behörden und Stadionbetreiber dann entgegenkommen. Wird das Verbot nicht über den 15. März hinaus verlängert, wird die Meisterschaft unmittelbar wieder aufgenommen. Unser oberstes Ziel ist, dass die Saison zu Ende gespielt wird.»

Die Klubs entschieden sich aus wirtschaftlichen Gründen, und auch weil zum jetzigen Zeitpunkt noch genügend Termine zur Verfügung stehen, gegen Geisterspiele. Offenbar haben ausserdem einzelne Kantone signalisiert, dass sie Geisterspiele verbieten würden, wie SFL-Geschäftsführer Claudius Schäfer an einer Medienkonferenz sagte.

SFL-CEO Claudius Schäfer:

«Die Matcheinnahmen machen einen sehr hohen Teil der Einnahmen aus, je nach Klub über 40 Prozent. Geisterspiele würden die Klubs sehr schnell vor finanzielle Probleme stellen. Und es gibt den emotionalen Teil: Wer will Spiele ohne Fans? Wir haben es im Eishockey gesehen, das ist eine triste Angelegenheit. Wir wollen das wenn möglich verhindern.»

Gemäss Schäfer müsse die Situation für die Wiederaufnahme der Meisterschaft im Auge behalten und proaktiv geplant werden. Sollte das Veranstaltungsverbot bis in den April hinein aufrechterhalten werden, müsste auch die Option von Geisterspielen nochmals geprüft werden.

Quality Repeat: Claudius Schaefer, CEO Swiss Football League SFL, informiert waehrend einer Medienkonferenz ueber das weitere Vorgehen in den Fussball-Meisterschaften als Folge des Coronavirus, am Mon ...
Claudius Schäfer erklärt in aller Ruhe, wie die SFL weiter vorgeht.Bild: KEYSTONE

Noch weiter in die Zukunft will Schäfer aber nicht schauen: «Was würde es bedeuten, wenn wir im April den Spielbetrieb nicht wieder aufnehmen können? Wenn wir die Meisterschaft abbrechen müssen? Wie soll über Auf-/Abstieg entschieden werden? Aber da sind wir noch nicht so weit, dass wir dazu etwas sagen können.» Klar ist nur, dass die Meisterschaft aufgrund der Vorbereitung auf die EM-Endrunde spätestens am 31. Mai beendet sein muss.

Schäfer graut es vor der Zukunft:

«Es ist eine unglaublich schwierige Situation für die Liga und die Klubs. Denn wenn wir Ende März nicht wieder normal beginnen können, dann kommen die ganz schwierigen Fragen. Wenn wir plötzlich Quarantänefälle in einer, zwei oder drei Mannschaften haben, wird die Frage akut, ob wir die Meisterschaft überhaupt zu Ende spielen können.»

Die SFL und die 20 Klubs aus der Super und Challenge League werden bereits am 13. März ein weiteres Mal zusammensitzen. Eigentlich sollte dabei über eine allfällige Modusänderung entschieden werden sollen. «Grundsätzlich wird entschieden», erklärt Schäfer mit Verweis auf das Wort «grundsätzlich». Gut möglich, dass das Coronavirus der Modusdiskussion aber die Show stiehlt. (pre/sda)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sarah_Löchlinger
02.03.2020 13:49registriert April 2018
Wann gibts die Watson-Einsicht in die Whatsapp Gruppe der NL-Vereine?
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OhneMich
02.03.2020 15:00registriert März 2020
Hoffentlich erlaubt der SFV die Amateur spiele wieder.
Vermisse den Sport :(
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Walt White
02.03.2020 14:05registriert November 2015
Absolut nachvollziehbarer Entscheid und im Moment sicher die pragmatischste Lösung, gut gemacht!
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