Der Bundesrat zieht die Schraube im Umgang mit dem Coronavirus wieder an. Am Mittwoch wurde beschlossen, dass Grossanlässe ab Donnerstag landesweit wieder verboten sind. Maximal erlaubt sind Sportveranstaltungen mit bis zu 50 Personen. Sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten mit mehr als 15 Personen sind untersagt. Training und Wettkampf im professionellen Sport bleiben erlaubt, finden aber ohne Publikum statt. Betroffen sind von den neusten Massnahmen zur Eindämmung des Virus im Sport insbesondere die Meisterschaften im Fussball und Eishockey.
Die Schweizer Fussball-Liga SFL reagiert in einer ersten Stellungnahme dementsprechend konsterniert: «Der Entscheid hat enorme negative Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Klubs. Mit diesem erneuten Verbot des Besuchs von Fussballspielen wird der Fussball in der Schweiz weiterhin um seine wichtigste Einnahmequelle, die Einkünfte am Spieltag aus Ticketing, Catering und VIP-Kunden, gebracht», heisst es in einem Communiqué. Mittelfristig seien die Klubs zwingend darauf angewiesen, wieder Spiele vor Publikum austragen zu können.
ℹ️ Stellungnahme der Swiss Football League
— Swiss Football League (@News_SFL) October 28, 2020
➡️ Alle Informationen jetzt auf https://t.co/ZYp5dMWUK8
–
ℹ️ Prise de position de la Swiss Football League
➡️ Toutes les informations sur https://t.co/ZYp5dMWUK8 pic.twitter.com/nV4iyKAB6D
Trotz der Einschränkungen wollen die Liga und Klubs alles daran setzen, den Spielbetrieb in den Meisterschaften aufrechtzuerhalten. Die SFL ist überzeugt, auch unter diesen epidemiologisch schwierigen Bedingungen einen sicheren Spielbetrieb organisieren und den Menschen in einer Zeit mit massiven Einschränkungen Abwechslung bieten zu können. Dabei sei die SFL aber dringend darauf angewiesen, dass beim Vorliegen von positiven Testergebnissen in einem Klub und bei konsequenter Einhaltung des Schutzkonzepts nicht die ganze Mannschaft unter Quarantäne gestellt wird, sondern sich nur die betroffenen Personen in Isolation zu begeben haben.
Auch für das Schweizer Eishockey sind die neusten Corona-Massnahmen ein herber Schlag. «Mit einer längeren Phase mit Geisterspielen würden die Klubs akut in ihrer Existenz bedroht», schreiben National League & Swiss League in einer Stellungnahme.
‼️Der Bundesrat hat heute ab sofort und bis auf Weiteres ein Verbot von Veranstaltungen mit über 50 Zuschauern beschlossen. Stellungnahme der #NationalLeague & #SwissLeague: https://t.co/ekDUi3zv4f
— National League & Swiss League (@NLSLOfficial) October 28, 2020
Prise de position NL&SL à la décision du Conseil Fédéral: https://t.co/YG96g0RRag pic.twitter.com/0ZqDg8bTsB
Laut Denis Vaucher, dem Direktor der Eishockey-Ligen, werden allein bis Ende Jahr drei bis fünf Millionen Franken pro Klub benötigt, um das Überleben ohne Zuschauereinnahmen zu sichern. Im Vorfeld der Bundesrats-Sitzung vom Mittwoch hatten die zwölf Klubs der National League in einem offenen Brief A-fonds-perdu-Beiträge für die nun bevorstehenden zusätzlichen Verluste gefordert.
Ob die Meisterschaft auch ohne Zuschauer fortgesetzt wird, ist derzeit noch unklar. Liga-Führung und die Klubs der National League und Swiss League würden in den nächsten Tagen darüber beraten und entscheiden, welche Konsequenzen die bundesrätlichen Entscheidungen für den Spielbetrieb haben werden.
Fakt sei aber schon jetzt, dass die beiden höchsten Schweizer Hockey-Ligen und ihre Klubs zwingend auf finanzielle Soforthilfen sowie die Möglichkeit auf Kurzarbeitsentschädigungen auch bei befristeten Arbeitsverträgen angewiesen sind, um Konkurse im Profi-Eishockey unmittelbar vermeiden zu können.
Trainings und Wettkämpfe sind im Profibereich weiter erlaubt. Somit können auch die Schweizer Weltcuprennen im Ski alpin (St. Moritz, Adelboden, Wengen, Crans-Montana, Lenzerheide), Skispringen (Engelberg) und Ski nordisch (Davos, Val Müstair) stattfinden. Bei den Alpinen und den Skispringern hatte Swiss-Ski bereits vorgängig beschlossen, auf Zuschauer zu verzichten.
Im Breitensport gilt in Innenräumen ein Limit von maximal 15 Personen sowie Masken- und Abstandspflicht. Ausnahmen bei der Maskenpflicht sind möglich, wenn grosszügige Raumverhältnisse vorherrschen wie etwa in Tennishallen. (pre/sda)
Auf der Einnahmenseite fallen , wenn nicht gespielt wird, die Fernsehgelder, noch mehr Sponsoreneinnahmen, Bandenwerbung usw. weg. Also bleibt fast nur spielen, oder Konkurs anmelden. Das könnte aber problematisch werden, da man danach in der 4. Liga starten müsste.
Ich bin für spielen.