Während andere Klubs sich in unzähligen Trainingseinheiten akribisch auf die anstehende Saison vorbereiten, scheint man beim Liga-Krösus den Fokus bereits auf Ende Saison zu setzen. Hört man nämlich Marco Streller oder Taulant Xhaka in ihren Interviews mit dem «Blick» zu, lautet der Grundtenor stets: «Ein, zwei Bierchen liegen immer drin!» Verständlich, müssen doch die FCB-Lebern so früh wie möglich auf die Meisterfeier im Sommer eingestellt werden.
Skelzen Gashi hat sich beim Trinktraining offenbar besonders verausgabt. Während die restlichen Basler stolz ihre Sixpacks präsentieren, bedeckt er seinen Bier-(?)-Bauch lieber züchtig.
Auch wie man das Nachtleben im spanischen Marbella unsicher macht, muss man den Bebbi nicht mehr erklären.
Die Kuhwiesen-Topografie des Platzes, die Katakomben aus der Antike und der fortgeschrittene Zerfallsgrad des Stadions im Brügglifeld sorgen dafür, dass die Spieler des FCA sich jedes Jahr wie Schneekönige auf das Trainingslager freuen. Doch dieses Jahr ist alles anders.
Kurz nach ihrer Ankunft haben die Aarauer ihre Zelte im türkischen Side bereits wieder abgebrochen und sind fünfzig Kilometer weiter westwärts nach Belek gezogen. Der Grund: Im eigentlich so sonnigen Side stehen wegen starken Regenfällen sämtliche Trainingsplätze unter Wasser. Bitter für den Aarau-Clan, doch man kann nicht behaupten, er sei es sich nicht gewohnt.
Dass bei den Zentralschweizern intern nicht immer alles Friede, Freude Eierkuchen ist, stellt der letzte Tabellenplatz eindeutig unter Beweis. Im Trainingslager scheinen sie diesen Trend fortzusetzen, sie geben sich bei Unstimmigkeiten auch gerne mal eines auf die Rübe. So geschehen bereits am ersten Tag nach der Ankunft in Marbella: Nach einer hitzigen Trainingseinheit knallt Keeper Lorenzo Bucchi seinem Teamkollegen Francois Affolter ohne Vorwarnung die Faust ins Gesicht.
"Alles wieder bestens," so Lorenzo #Bucchi & François #Affolter am Strand von #Marbella15. #FCLuzern #Peace pic.twitter.com/5AWWlXpG40
— FC Luzern (@FCL_1901) 14. Januar 2015
Coach Markus Babbel tut den Vorfall zwar als «etwas schärfere Verbal-Auseinandersetzung» ab, doch dass es beim FCL weiterhin kriselt, scheint unbestritten. Da sorgt auch ein Überraschungsgast im Testspiel gegen die Eintracht Braunschweig nur für vorübergehende Heiterkeit.
Präsident Ancillo Canepa ist immer mit Herzblut dabei, so auch im Abschlusstraining vor dem Abflug nach Lara. Doch das Plauschtraining geht nach hinten los: Canepa reisst sich eine Sehne am linken Oberarm und er kann den Trip in die Türkei nicht antreten.
Die Verletzungshexe ist für den FCZ keine Unbekannte: Avi Rikan, Mario Gavranovic oder Gilles Yapi sind nur einige Namen unter vielen, die den Stadtzürchern fehlen. Zudem hat der FCZ mit Yassine Chikhaoui (derzeit wie die Teamkollegen Amine Chermiti und Franck Etoundi am Afrika-Cup) den Verletzungsweltmeister persönlich in seinen Reihen.
Immerhin werden die Zürcher auch ohne ihren Präsidenten im Schlepptau auf fremdem Terrain herzlichst empfangen.
Freundlicher Empfang am Buffet unseres Hotels Limak Lara! #fcz #fczuerich #fcztrainingslager pic.twitter.com/Ig2Ylgx6Vv
— FC Zürich (@fc_zuerich) 19. Januar 2015
Kämpfen, schwitzen, leiden, sterben. Der Stadtrivale scheint in Marbella vor allem auf die Karte Kondition zu setzen. Beim Laktat-Test müssen die Hoppers an ihre Grenzen gehen.
Man fragt sich: Wozu diese Schinderei? Die Zürcher sind doch schon lange am Übersäuern mit den eigenen Problemen zu Hause …
Die Gemächlichen aus der Hauptstadt: Schon seit Ewigkeiten dabei, immer mit einem Top-Team vertreten, doch der Meistertitel scheint die Young Boys nicht zu interessieren. Jetzt wissen wir auch, woher diese Lethargie kommt – ich meine, wer sich jeden Tag so viele Medis reinhaut …
YB-Trainingslager: Genügend Medizin für alle Fälle... #BSCYB pic.twitter.com/fM47d7e4Ey
— BSC Young Boys (@YBchannel) 20. Januar 2015
Mit haufenweise Dafalgan und Fenistil intus kann es dann auch schon mal vorkommen, dass die Young Boys Eckball und Freistoss verwechseln und eine etwas gewöhnungsbedürftige Mauer aufstellen.
Corner - oder: Warten auf den bald nicht mehr stehenden Ball:-)
#bscyb pic.twitter.com/oET5dRk0oT
— BSC Young Boys (@YBchannel) 19. Januar 2015