Die Norweger mit BVB-Stürmer Erling Haaland waren das Team, das den Stein ins Rollen brachte.Bild: keystone
28.03.2021, 20:4428.03.2021, 20:45
Norwegen, Deutschland, die Niederlande oder Dänemark – mehrere Fussball-Nationalteams haben dieser Tage gegen die Menschenrechtslage in Katar protestiert. Im Wüstenstaat wird die WM 2022 ausgetragen, für die derzeit Qualifikationsspiele stattfinden.
Aktuell wird primär mit Botschaften auf T-Shirts auf Verfehlung aufmerksam gemacht, doch da und dort wird auch über einen möglichen Boykott der Weltmeisterschaften diskutiert. Kein Thema ist das bei der Schweizer Verbandsspitze.
Vor dem Länderspiel des Nationalteams gegen Litauen in St.Gallen (20.45 Uhr, im Liveticker) äusserte sich der Präsident des Schweizerischen Fussballverbands, Dominique Blanc, auf der Website des Verbands zum Thema. «Wir zählen auf Dialog und nicht auf Boykott», machte er klar.
Verbandspräsident Dominique Blanc (links) im Juni 2020 im Gespräch mit Nationaltrainer Vladimir Petkovic.Bild: keystone
«Wir glauben, dass wir unsere Werte, die des Fussballs und die der Schweiz, am besten verteidigen können, indem wir präsent sind und sie im Austausch, in Dialogen einbringen», sagte Blanc. Er betonte zugleich: «Die Teilnahme an einer Veranstaltung irgendwo auf der Welt bedeutet nicht, dass wir unmoralische oder illegale Praktiken unterstützen.»
«Wir sind überzeugt, dass der Fussball ein starkes Instrument zur Förderung fundamentaler Werte wie Toleranz, Respekt oder Gleichberechtigung ist. Wir wollen und wir werden unterstützen, dass dieses Instrument genutzt wird, um die Menschenrechte überall auf der Welt voranzubringen.»
Dominique Blanc
Allerdings würden dem Verband vorliegende Informationen zeigen, dass sich die Situation in Katar in den letzten Jahren verbessert habe, was auch Amnesty International bestätigt habe. «Die Organisation der WM kann zu solchen Verbesserungen beitragen, da ein Land dem Licht der ganzen Welt ausgesetzt ist. Für uns sollte der Fussball genutzt werden, um die Menschenrechte zu fördern.» (ram)
Widmer und Vargas neu dabei
Die Schweiz tritt gegen Litauen mit zwei Änderungen im Vergleich zum Bulgarien-Spiel an. Silvan Widmer und Ruben Vargas ersetzen Kevin Mbabu und Steven Zuber.
Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Widmer, Freuler, Xhaka, Vargas; Shaqiri; Embolo, Seferovic. (sda)
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