Der scheidende Gladbach-Trainer Marco Rose hat in einer Pressekonferenz seinen Wechsel zu Borussia Dortmund erklärt. «Es ist die Aufgabe Borussia Dortmund, die mich reizt», so der 44-Jährige. «An meiner Einstellung zu meinem Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach hat sich nichts geändert», stellte Rose klar. Die Entscheidung für den BVB sei «auch ein Stück weit aus dem Bauch heraus gefallen.»
Er sei extrem in sich gegangen und habe viel nachgedacht. «Ich wusste natürlich, was auf mich zukommt und mich erwartet. Ich musste darüber nachdenken, ob ich ein drittes Jahr bei einem tollen Verein mit Ambitionen gehen möchte. Ich habe mich für die reizvolle Aufgabe Borussia Dortmund entschieden. Man kann mir glauben, dass das nicht einfach war.»
Bei der Mehrheit der Fans kam der baldige Abschied von Rose zu einem Konkurrenten sehr schlecht an. Die grösste Gladbacher Ultra-Gruppe postete auf ihrer Homepage ein am Stadion angebrachtes Banner, auf dem stand: «Kein Söldner steht über dem Verein – sofort raus mit dem charakterlosen Schwein!»
Die Enttäuschung der Fans könne er verstehen, so Rose, der gleichzeitig versprach, keine Spieler von Gladbach nach Dortmund zu lotsen. «Wenn Marco Rose sagt, er nimmt keinen Spieler mit zu Borussia Dortmund, dann nimmt er keinen Spieler mit zu Borussia Dortmund. Fertig, aus», stellt er klar.
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bedauert den Abgang von Rose: «Marco hat eine Entscheidung gefallen, die vertraglich völlig legitim und konform ist», erklärte er. Dass Rose eine Ausstiegsklausel besitzt und diese gezogen hat, daran sei «Max Eberl verantwortlich», betonte der sportliche Leiter der «Fohlen».
Eberl räumte auch mit den Gerüchten auf, Rose habe ihn und das Team kurzfristig über seinen nächsten Karriereschritt in Kenntnis gesetzt. «Das ist schlichtweg eine Lüge», echauffierte er sich. «Ich habe die Entscheidung schon weit vor dem gestrigen Montag erfahren.» Eberl steigerte sich in eine Medienschelte: «Das ist für mich nicht Journalismus, dass Dumpfbacken jede Lüge als Wahrheit verbreiten.»
Fan-Forderungen, Rose nun bereits vor Saisonbeginn freizustellen, will Eberl nicht nachkommen. Darüber sei «nicht eine Sekunde» nachgedacht worden. Ebenso wenig Gedanken habe er bisher an mögliche Nachfolger verloren. «Ich verstehe Nachfragen, aber ich werde nicht jede Pressekonferenz dafür nutzen, die Qualitäten möglicher Kandidaten zu diskutieren», liess Eberl die Presse wissen.
Eberl erklärt, dass er weiterhin bei jeder Entscheidung das Wohl des Klubs im Fokus habe: «Hier geht es immer um den Klub. Ich mache das hier nicht für Marco Rose, für Max Eberl, auch nicht für die Fans. Sondern für Borussia Mönchengladbach. Das sollten einige Leute endlich begreifen.»
Eberl ist sich darüber hinaus sicher, dass Rose bis zum 30. Juni erfolgreich bei der Gladbacher Borussia arbeiten wird. «Es ist traurig, dass suggeriert wird, dass Marco bereits jetzt beginnt für seinen neuen Klub zu arbeiten», sagte Eberl. «Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass Marco alles dafür geben wird, dass wir bei der Borussia die Saison erfolgreich zu Ende bringen.»
Die Frage, warum es ihm nicht gelungen ist, Rose länger als zwei Jahre in Gladbach zu halten, nutzt Eberl für einen Seitenhieb in Richtung BVB. «Das Projekt Borussia Mönchengladbach hängt nicht an einem Trainer, sondern an vielen Protagonisten», so Eberl, der dann ausführte: «Ich will Marco und Borussia Dortmund nicht zu nahe treten, aber wenn ein Projekt an einem Spieler oder einem Trainer hängt, dann hängt es aus meiner Sicht an einem seidenen Faden.» (dsl/pre)
Er hat zu 100% recht damit, wenn er sagt, dass ein Projekt nicht an einem Spieler oder an einem Trainer hängen sollte.
Als Dortmund Fan freue ich mich natürlich über Marco Rose.
Bedaure aber immer noch, dass man keine Lösung mit Favre gefunden hat.