Hat Antonio Conte Inter Mailand wieder zu einem Spitzenteam geformt? Es scheint so. Die «Nerazzurri» führen die heimische Liga zwei Punkte vor Juventus Turin an. Und gestern forderten sie auch den FC Barcelona im Camp Nou bis kurz vor Schluss.
Am Ende resultierte zwar eine 1:2-Niederlage, doch Inter hat bewiesen, dass es auch gegen die absoluten Topteams Europas mithalten kann. Dies mit teilweise herrlichen Kombinationsspiel und Pressing.
Doch so gut Inter auch gespielt hatte, am Ende gingen sie als Verlierer vom Feld. Das hatte insbesondere einen Grund: Luis Suarez. Der Uruguayer glich für Barcelona nach 58 Minuten mit einem absolut herrlichen Volley-Treffer aus. Und wenige Minuten vor dem Ende war es wieder der 32-Jährige, der traf.
Doch Suarez war nicht der einzige Spieler mit einem Traumtor am gestrigen Abend. Beim 3:0-Auswärtssieg von Ajax gegen Valencia lancierte Hakim Ziyech den Abend nach acht Minuten mit einem herrlichen Schlenzer aus der Distanz.
Überhaupt begeisterte Ajax schon wieder. Die Abgänge von Matthijs de Ligt und Frenkie de Jong schienen das Team kaum zu kümmern. Beim 3:0 kombinierten sich Sergino Dest, Dusan Tadic und Donny van de Beek herrlich durch die spanische Abwehrreihe.
Noch ein Spiel, noch ein Traumtor. Bei der sensationellen Aufholjagd Salzburgs gegen Liverpool (dazu unten später mehr) traf Takumi Minamino ebenfalls mit einer fantastischen Direktabnahme. Da konnte sogar Jürgen Klopp nur grinsen.
Erling Braut Haland ist ein Phänomen. In seinem allerersten Champions-League-Spiel gegen Genk erzielte er einen Hattrick. Gestern gegen Liverpool musste der Salzburg-Stürmer vorerst auf der Bank Platz nehmen, wurde aber in der 57. Minute eingewechselt. Es dauerte keine drei Minuten, bis er den Ball im Netz zappeln liess.
Für Haland war es besonders speziell, an der Anfield Road zu treffen, wie er nach dem Spiel erklärte: «Mein Vater hat mir immer erzählt, wie er in diesem Stadion getroffen hat. Nun haben wir hier gleich viele Tore.»
Halands Tor war der zwischenzeitliche Ausgleich zum 3:3. Nachdem Liverpool seinen österreichischen Gegner in der ersten Halbzeit völlig überfordert und mit 3:0 geführt hatte, begann der Leader der Premier League nach der Pause plötzlich zu zittern.
Insbesondere die sonst so überzeugende Verteidigung um Abwehrturm Virgil van Dijk war wacklig. Beim 1:3 liess Salzburgs Hee-Chan Hwang den besten Verteidiger der Welt uralt aussehen.
Doch Liverpool hatte glücklicherweise auch noch Mohamed Salah. Der Ägypter zeigte sich schon für das zwischenzeitliche 3:0 verantwortlich und sicherte den «Reds» am Ende mit dem 4:3 auch den Sieg.
Es hätte schliesslich gar noch 5:3 für Liverpool stehen können müssen. Doch Sadio Mané machte sich nach einer schnell ausgeführten Ecke von Trent Alexander Arnold (klingelt da was, bei den Fans des FC Barcelona?) etwas zu kurz und traf alleine vor dem Tor den Ball nicht.
Wer gestern beim 2:1-Auswärtssieg Chelsea gegen Lille Christian Pulisic in der Aufstellung erwartet hat, wurde enttäuscht. Der 21-jährige US-Amerikaner hat grosse Mühe, sich bei den «Blues» einzuleben. Chelsea hat 70 Millionen Euro für den Offensiv-Mann ausgegeben. Doch gespielt hat er in den letzten sechs Spielen nur ein Mal: Im League Cup gegen Grimsby. Sonst sass er nur auf der Bank. Gestern gegen Lille war Pulisic nicht mal im Aufgebot.
307 Minuten hatte Dortmund in der Champions League nicht mehr getroffen. Bis gestern in der 35. Minute des Duells mit Slavia Prag Achraf Hakimi in Erscheinung trat. Der Aussenverteidiger traf nicht nur zum 1:0, sondern sicherte dem BVB kurz vor Schluss mit seinem zweiten persönlichen Treffer auch noch den Sieg. Dass ausgerechnet ein Abwehrspieler doppelt traf, spricht für die schwierig Phase, die Dortmund derzeit durchmacht.