Sport
Fussball

Nach Europa-League-Out: Manchester United und City in der Kritik

epa08608272 Players of Manchester United react after losing the UEFA Europa League semi final match between Sevilla FC and Manchester United in Cologne, Germany, 16 August 2020. EPA/Martin Meissner /  ...
Bitter enttäuscht: Manchester United bleibt auch in dieser Saison ohne Trophäe.Bild: keystone

«Das ist nicht gut genug!» – Dicke Luft in Manchester nach Pleiten für United und City

Erst City, dann United – am Wochenende scheiterten gleich beide Vereine aus Manchester im Europacup. Während United mit den verpassten Chancen hadert, wird bei City die Kritik an Star-Trainer Pep Guardiola immer grösser.
17.08.2020, 10:0517.08.2020, 14:23
Mehr «Sport»

Am Sonntag ist Manchester Uniteds Traum vom Europa-League-Sieg geplatzt. Die Red Devils scheiterten im Halbfinal am FC Sevilla, der so zum vierten Mal in den letzten sieben Jahren im Final steht. 1:2 musste sich ManUnited geschlagen geben, dabei war man über weite Strecken das bessere Team gewesen. Zwar hatte United etwas weniger Ballbesitz, aber deutlich mehr Abschlüsse (20:9) sowie die besseren Chancen.

«Wir sind am Boden zerstört», haderte Captain Harry Maguire nach der Niederlage gegenüber BT Sport. «Das ist schwer zu akzeptieren. Wir haben immer wieder Chancen kreiert. Dieses Spiel hätten wir gewinnen müssen. Das bessere Team hat verloren, sie haben uns dafür bestraft, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben.»

Sevilla's Munir El Haddadi, left and Manchester United's Harry Maguire vie for the ball during the Europa League semifinal soccer match between Sevilla and Manchester United in Cologne, Germ ...
Maguire (rechts) gegen Sevillas Munir El Haddadi.Bild: keystone

Vor allem die Art, wie die Gegentreffer gefallen sind, nervte Maguire gewaltig. «Das zweite Tor ist einfach ein Ball in den Strafraum. Natürlich haben sie das auf rechts gut rausgespielt. Aber wir müssen es besser machen. Wir haben zweimal nach einer Flanke ein Tor kassiert – das ist nicht gut genug.»

Die Highlights aus dem Europa-League-Halbfinal im Video.Video: YouTube/Teleclub Zoom

Damit setzt sich bei Manchester United ein unerfreulicher Trend in dieser Saison fort. Nach dem Carabao Cup und dem FA Cup scheiterten die Red Devils auch im dritten Pokalwettbewerb dieser Saison im Halbfinal. Es ist bereits die dritte Saison in Serie ohne Trophäe, dies war dem einstigen Serienmeister letztmals von 1987 bis 1989 passiert. «Es ist enttäuschend», erklärte Maguire, «wir wollen Pokale gewinnen.»

epa08555378 Chelsea's Olivier Giroud (C) celebrates with team-mates scoring his side's first goal during the English FA Cup semi final soccer match between Manchester United and Chelsea FC a ...
Im FA Cup scheiterte United im Halbfinal an Chelsea.Bild: keystone

Scholes und Solskjaer hoffen auf Transfers

Auch United-Legende Paul Scholes ging mit seinem Ex-Team hart ins Gericht. «So sehr der Sieg verdient gewesen wäre, so schockierend war das defensive Verhalten beim zweiten Gegentor. Man kann eigentlich alle vier Verteidiger verantwortlich machen», so Scholes.

Deshalb sei es nötig, im Sommer aufzurüsten: «Ich denke, sie brauchen einen Innenverteidiger, das habe ich immer gesagt, ich bin nicht sicher, ob Victor Lindelöf gut genug als Partner für Maguire ist. Ich denke, sie brauchen einen dominanteren Verteidiger.»

epa08608257 Victor Lindeloef of Manchester United during the UEFA Europa League semi final match between Sevilla FC and Manchester United in Cologne, Germany, 16 August 2020. EPA/Ina Fassbender / POOL
Victor Lindelöf muss nach der Pleite gegen Sevilla Kritik hinnehmen.Bild: keystone

Und auch Trainer Ole Gunnar Solskjaer erklärte, man müsse das Team weiter verstärken: «Wir brauchen mehr Tiefe in der Mannschaft. Es wird eine lange Saison und wir haben nur einige Wochen Pause», so der Norweger.

Guardiola immer stärker in der Kritik

Auch beim Stadtrivalen von United, Manchester City, ist der Ärger derweil nach wie vor gross. Die Citizens scheiterten am Samstag in der Champions League an Aussenseiter Lyon. Vor allem Trainer Pep Guardiola steht in der Kritik: Nachdem er mit Barcelona zweimal die Champions League gewinnen konnte, verpasste er mit Bayern und City zuletzt achtmal in Folge den Final.

«Der Weg zeigt für Guardiola persönlich in die falsche Richtung», erklärte etwa Sky-Experte Lothar Matthäus. Und der ehemalige englische Nationalspieler Rio Ferdinand ergänzte, dass die gewonnenen Meisterschaften nicht reichen: «Die Premier League haben sie schon gewonnen, bevor Guardiola kam. Somit hat er bei City bisher nichts erreicht, was nicht auch andere schon erreicht haben.»

Will der Katalane in Manchester noch die Champions League gewinnen, könnte ihm nur noch ein letzter Versuch bleiben. Guardiolas Vertrag läuft im Sommer 2021 aus. Bei 23 Millionen Jahresgehalt und nach fast 850 investierten Millionen für Spielertransfers scheint derzeit unsicher, ob die Klubbesitzer auch in den kommenden Jahren an Guardiola festhalten wollen. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die wertvollsten Sportklubs der Welt (gemäss «Forbes»)
Die 21 schönsten Champions-League-Tore
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Raembe
17.08.2020 12:10registriert April 2014
Maguire ist ein grosser Teil des Problems.
3613
Melden
Zum Kommentar
11
Johan Djourou: «Yakin will offensiv und dominant spielen, aber ich sehe das nicht»
Für die Schweiz hat Johan Djourou 76 Länderspiele absolviert. Der 37-Jährige ist heute in Frankreich und in der Romandie TV-Experte und sagt: «Gewisse Dinge hat Xhaka mit Yakin nicht gefunden. Aber den Trainer entlassen? Nein, das ist keine Frage für mich. Er ist da. Punkt. Schluss.»

Nach Stationen in England (Arsenal, Birmingham), Deutschland (HSV, Hannover), in der Schweiz (Sion, Xamax), der Türkei (Antalyaspor) und Dänemark (Nordsjælland) trat Johan Djourou mit 34 Jahren als Fussballer zurück. Heute wohnt er in Genf, hat drei Töchter. Im Lancy FC ist der 37-Jährige mit dem UEFA-B-Diplom Trainer der C-Junioren, er hat eine Firma für Online-Marketing und zwei weitere Unternehmen, mit denen er Popcorn herstellt und Mate-Getränke verkauft. Zum Gespräch im Hotelzimmer in Dublin erscheint Djourou in Sportkleidung, es geht nachher ins Fitness.

Zur Story