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Bundesliga: Bakery Jatta bricht mit rührendem Instagram-Post sein Schweigen

FILE - In this Aug. 11, 2019 file photo Hamurg's Bakery Jatta waves to fans after a match of Chemnitz against Hamburg in Chemnitz, Germany. Hamburger SV has reinforced its support for midfielder  ...
Bakery Jatta im Dress des HSV.Bild: AP

«Das Schlimmste, was ich je erlebt habe»: Jatta bricht Schweigen mit bewegendem Insta-Post

12.09.2019, 21:1913.09.2019, 13:25
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Die Debatte um den 2015 aus Gambia geflüchteten Bakery Jatta füllt seit Wochen die Schlagzeilen. Und immer sprachen alle über den HSV-Spieler, von ihm selbst hörte man nichts. Das ist jetzt anders, Jatta hat sich am Ende doch zu Wort gemeldet. Aber Schritt für Schritt.

Anfang August wurde Jatta von der «Sport Bild» vorgeworfen, dass er bei der Einreise nach Deutschland sowohl seinen Namen als auch sein Geburtsdatum geändert haben soll, um die Chancen auf einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland zu erhöhen. Beweise gab es für das alles nicht, der HSV stellte sich hinter seinen Spieler, auch die Behörden konnten nichts Verdächtiges entdecken.

Aber die Kritik riss nicht ab. Trotzdem begannen einige Vereine in der Sache mitzumischen. Sowohl der 1. FC Nürnberg als auch der VfL Bochum reichten, nach ihrer Niederlage gegen den HSV, Einspruch gegen die Wertung des Ergebnisses ein. Das hatte vor allem rechtliche Gründe, aber im Internet und in der Kurve sprangen sie alles andere als zimperlich um mit Jatta.

Wochen später, am Donnerstag, hat der Fussballer die Sache zum ersten Mal selbst in die Hand genommen und einen bewegenden Post auf Instagram abgesetzt.

Hier das Original:

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Moin Moin , Auch wenn ich jeden Tag Deutsch lerne, werde ich das, was ich jetzt sage, auf Englisch tun… My name is Bakery Jatta! Four years ago I fled from Gambia to Germany. Without my Family! Today I can say I have the biggest and most caring family I could have ever dreamed of. You, the HSV, became my family! In this way I'd like to express my gratitude towards the whole presidium, my teammates, the staff, my bodyguards Miro and Jürgen and the Fantastic Fans and my Lawyer each and everyone at this club who showed me unconditional love. I'd also like to thank all the athletes, trainers,colleagues and friends, as well as the whole adidas family for the encouragement they've been showing me every day from the very beginning. That, I will never forget! There are two people I'd like to point out especially: Jonas Boldt and Dieter Hecking...They showed me nothing but support and belief in me. They were there for me - through the most difficult times of my career! Many people have asked me, if I'm going to say anything or act against all the reports, the people and the witch-hunt. My simple answer why I wouldn’t counter their attacks: I am not like these people! We are not like these people! I am blessed that I’ve been given the opportunity to be here. I'm living a better life than I did before. With all your kind reactions, your comments and your unconditional support you gave the best answer to the smear campaign. If there was one thing that I could wish for upon all these people, who wanted to harm me, it would be for them to feel the pain that they have caused me. Just for once they should experience the suffering that I had to go through. The things I experienced in Karlsruhe for example: II can tell you that this was by far the worst feeling I've ever had. I know that I'm not as good as a football player as Aaron or Sonny. And I know that there are much more talented players in the game than me. But I will promise you: As long as my legs keep on carrying me through life. As long it‘s working for both sides, I will be here for you. For as long as I live, I will never forget how the HSV and all of you guys had my back the entire time, thr

Ein Beitrag geteilt von Bakery Jatta (@jatta18) am

Jatta sagt darin erst einmal ziemlich oft «Danke». Danke an den HSV, danke an seine Mitspieler, die Fans, Boldt und Dieter Hecking. Sogar seinen Bodyguards dankt Jatta für die Unterstützung in einer schwierigen Zeit.

Auch für seine Kritiker hat er aber Worte übrig. Bisher habe er sich nicht gemeldet, weil das nicht seine Art sei, schreibt er. «Wenn es aber eine Sache gibt, die ich diesen Leuten wünschen würde, die mir Schaden zufügen wollten, dann dass sie jenen Schmerz selbst fühlen, den sie mir zugefügt haben», schreibt Jatta. Und: «Was ich zum Beispiel in Karlsruhe erlebt habe, gehört zu den schlimmsten Gefühlen, die ich je hatte.» Er werde nie vergessen, wie der HSV hinter ihm gestanden habe. Für Jatta sei der Verein wie eine Familie.

(mbi)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bababobo
13.09.2019 06:06registriert September 2015
Es widerstrebt sich in mir das zu sagen aber Blätter wie die Bild sollten verboten werden. Ohne Beweise spielen sie Richter und verurteilen die betreffenden Personen auch noch öffentlich.
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G. Samsa
12.09.2019 21:33registriert März 2017
Was hat er denn in Karlsruhe erlebt?
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DruggaMate
13.09.2019 06:47registriert Januar 2019
Das ganze Vorgehen der Bild ist/war einfach eine bodenlose Frechheit. Bis heute gab es kein Entschuldigung, kein Eingeständnis, dass man falsch lag, nichts. Sie machen einfach weiter als wäre nichts gewesen und tuen so als ob die Behörden den Fall aufgerollt haben. Der Chefredakteur gab nach Jattas Entlastung sogar noch einen Kommentar ab, indem er Jattas Indentität weiterhin hinterfragt. Die machen wirklich alles für Klicks. Ein unsägliches Schandblatt!
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