Sport
Fussball

Mourinho wehrt sich: «Ich habe Salah nicht verkauft. Das Gegenteil ist der Fall»

Chelsea's Mohamed Salah, reacts to a decision by the referee Mike Dean, not seen, during an English Premier League soccer match against Sunderland at the Stamford Bridge ground in London, Saturda ...
Mohamed Salah wurde vor dreieinhalb Jahren nicht glücklich bei Chelsea.Bild: AP

Mourinho wehrt sich: «Ich habe Salah damals nicht verkauft. Das Gegenteil ist der Fall»

27.04.2018, 11:2527.04.2018, 11:38
Mehr «Sport»

43 Tore in bislang 47 Saisonspielen – kein Wunder ist Mohamed Salah derzeit in aller Munde. Mit seinen Toren verzückt der wieselflinke Ägypter aber nicht nur Liverpool-Fans, sondern auch die Konkurrenz. Seine Premier-League-Kollegen kürten ihn am letzten Wochenende zum Fussballer des Jahres in England.

Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Salah auf der Insel als Flop-Transfer bezeichnet wurde. Im Janaur 2014 wechselte der heute 25-jährige Superstar für 16,5 Millionen Euro vom FC Basel zum FC Chelsea. Unter José Mourinho hatte der Flügelstürmer bei den «Blues» aber einen schweren Stand, er konnte sich nicht durchsetzen. Salah kam nur auf 13 Einsätze, weshalb Chelsea ihn an die AC Fiorentina und die AS Roma auslieh und im Sommer 2016 schliesslich für 15 Millionen Euro fix an die «Giallorossi» verkaufte.

Salahs Karriere im Überblick:

Bild
bild: screenshot wikipedia

Ein Transfer, der sich für Chelsea als fatal herausstellen sollte. Seit in den letzten Monaten der Fussballwelt und den Chelsea-Fans vor Augen geführt worden ist, wie gut Salah wirklich ist, wird den «Blues» und vor allem Mourinho immer wieder vorgehalten, den Ägypter fahrlässig verscherbelt zu haben.

Doch Mourinho sieht das ganz anders. «Die Leute erzählen sich, dass ich es war, der Salah verkauft hat, aber das Gegenteil ist der Fall», wehrte sich der frühere Chelsea-Coach bei «ESPN Brasil». «Ich habe Salah nicht verkauft. Ich war derjenige, der Salah gekauft hat.» Alles andere sei «eine Lüge».

Damals physisch und mental nicht bereit

Mourinho erklärt auch, warum sich Salah nicht schon früher durchgesetzt hat. «Er kam als ein kleiner Junge, war physisch und mental noch nicht bereit und schien auf sozialer und kultureller Ebene verloren. Es war alles schwierig für ihn», erzählt der heutige ManUnited-Coach. «Wir entschieden deshalb, ihn auszuleihen. Auch er hatte darum gebeten. Ich habe einer Leihe zugestimmt, weil ich bei Chelsea jede Menge andere starke Flügelspieler gesehen habe. Willian und Eden Hazard.»

Chelsea's Portuguese manager Jose Mourinho (R) gives instructions to Chelsea's Egyptian midfielder Mohamed Salah (L) during the English Premier League football match between Chelsea and Newc ...
Salah kam unter Mourinho nur 530 Premier-League-Minuten. Bild: AFP

Erst in Florenz habe Salah dann angefangen, sich weiterzuentwickeln. «Aber am Ende war nicht ich es, der gemeint hat, man müsse ihn verkaufen und das Geld für einen anderen Spieler ausgeben.»

Salahs Wandel vom flinken Chancentod zur eiskalten Tormaschine erstaunt zwar auch Mourinho. Aus dem Nichts kommt er für den portugiesischen Erfolgstrainer aber nicht: «Ich glaube, er hat alle und auch sich selbst überrascht. Es ist unglaublich. Er hat sich weiterentwickelt und sich nun perfekt an den Spielstil seines Teams und seines Trainers angepasst. Deswegen überrascht mich das persönlich nicht.»

Am Ende müsse man folgendes festhalten: «Effektiv habe ich Salah gekauft. Ich habe ihn nicht verkauft, aber das ist auch egal. Was zählt ist, dass er ein fantastischer Spieler ist. Und ich freue mich für ihn, dass das so ist.»

Kevin Murphy freut sich auch:

Was für ein Fan-Song!Video: YouTube/Marc Kenny

Mourinho kann sich ja damit trösten, dass er nicht der einzige ist, der Salahs Talent verkannt hat. Roma-Sportchef «Monchi» würde heute wohl liebend gerne die 42 Millionen Euro, die der Salah-Transfer im letzten Sommer in die Klubkassen gespült hat, zurück an Liverpool überweisen.

De Bruyne und Lukaku wie Salah

Salah ist allerdings nicht der einzige heutige Weltklasse-Spieler, den Mourinho falsch eingeschätzt hat. So wurde der heutige ManCity-Regisseur Kevin De Bruyne 2014 unter dem Portugiesen für 22 Millionen Euro an den VfL Wolfsburg abgegeben. Und auch Romelu Lukaku wurde kurz nach Mourinhos Ankunft bei Chelsea nach Everton ausgeliehen und später für 36 Millionen Euro verkauft. Mittlerweile spielt der Belgier übrigens wieder unter Mourinho, «The special one» holte den Stürmer im letzten Sommer zu Manchester United – für 84,70 Millionen Euro. (pre)

Die besten Sprüche von José Mourinho

1 / 32
Die besten Sprüche von José Mourinho
«Bitte bezeichnen Sie mich nicht als arrogant, aber ich bin Champions-League-Sieger und ich denke, ich bin ein ‹Special One›.» Mourinho vor seinem ersten Engagement bei Chelsea.
quelle: epa pa / andrew parsons
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Fussball-Geschichten aus Grossbritannien

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
anonymer analphabet
27.04.2018 12:03registriert April 2016
und was macht er jetzt mit Pogpa..? Spielt er nicht genauso wie er es sich vorgestellt hat, ist er zu kreativ zu unkonventionell..? Mourinho hat seine genialen Momente aber teilweise scheint er auch etwas festgefahren.. mal schauen.
706
Melden
Zum Kommentar
avatar
ayyyyyyyyy
27.04.2018 14:21registriert Oktober 2016
Puuuuh
Bisschen viel Polemik hier. Der Autor blendet aus, dass 2014 generell viel tiefere Ablösesummen bezahlt wurden. Der Markt war damals noch nicht im gleichen Masse überhitzt.
226
Melden
Zum Kommentar
5
PSG auf der Suche nach dem Auswärtssieg in Barcelona und offensive Sorgen in Dortmund
Paris Saint-Germain droht gegen Barça mal wieder ein vorzeitiges Aus in der Champions League. Der BVB ist gegen Atlético auf Tore angewiesen – aber von wem bloss? Beide Spiele starten um 21 Uhr.

Unter besonderer Beobachtung steht im Olympiastadion von Barcelona Kylian Mbappé. Der Stürmerstar von Paris, der das Achtelfinal-Duell gegen Real Sociedad mit drei Treffern quasi im Alleingang entschieden hatte, blieb im ersten Spiel des Viertelfinals erstaunlich blass. Nach 90 Minuten mit wenigen gelungenen Aktionen prasselte die Kritik auf den 25-Jährigen ein, von dem erwartet wird, dass er sich erhobenen Hauptes aus der französischen Hauptstadt verabschiedet.

Zur Story