Manchester City kommt in der Premier League einfach nicht vom Fleck. Nach dem 0:0 im Stadtderby gegen Manchester United vom Wochenende gab es auch gestern nur ein Remis – diesmal gegen West Bromwich Albion, die Mannschaft mit der schwächsten Defensive der Liga. Nach 12 Spielen liegt das Starensemble nur auf Rang 6. Bloss 5 Partien konnten die «Citizens» bisher gewinnen.
Beim 1:1 gegen West Bromwich kam Man City zwar auf 77% Ballbesitz und 26:5 Schüsse, der Ball zappelte aber je einmal im Netz. Dabei begann die Partie für Man City nach Plan, Ilkay Gündogan traf nach einer halben Stunde zur Führung.
Äusserst unglücklich kam kurz vor der Pause dann der Ausgleich zustande. Mit der einzigen richtigen Chance der Partie gelang West Brom das 1:1 – der Ball wurde beim Schuss von Semi Ajayi so entscheidend abgelenkt, dass der Treffer als Eigentor von Ruben Dias gewertet wurde.
In der zweiten Halbzeit drückte Manchester City weiter auf den Führungstreffer, war aber lange Zeit zu wenig zwingend. Je länger das Spiel dauerte, desto grösser wurde der Druck. Als bereits die 90. Spielminute anbrach, rechnete City-Trainer Pep Guardiola mit einer happigen Nachspielzeit – und wurde offenbar enttäuscht. Der Spanier konnte nicht fassen, dass bloss vier Minuten draufgelegt werden und tanzte wie Rumpelstilzchen vor dem vierten Offiziellen umher.
Ironischerweise reichten die vier Minuten für Man City, um zu den zwei grössten Chancen der ganzen Partie zu kommen. Auf perfekte Flanken von Kevin De Bruyne scheiterten Ilkay Gündogan (91.) und Raheem Sterling (94.) aus praktisch identischer Position per Kopf an West-Brom-Torhüter Sam Johnstone.
Nach der Partie erklärte Pep Guardiola seine Aufregung bei der Anzeige der Nachspielzeit:
PEP 💬 It is not a problem with Anthony Taylor. I said four minutes is not enough. Gabriel was down for three minutes, the six substitutions and every time the keeper had the ball it was 30 seconds. I expected more. We had the chances to win but we could not score.
— Manchester City (@ManCity) December 15, 2020
Einen anderen Grund für das enttäuschende 1:1 fand Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan. Für ihn ist der dichte Spielplan Grund für die Probleme, wie er gegenüber BBC Sport sagte. «Alle Mannschaften in Europa haben Mühe, Spiele in Serie zu gewinnen. Es ist fast nicht möglich, dass ein Team alles dominiert, vor allem bei diesem Spielplänen. Wir sind Menschen, keine Maschinen, wir haben auch zu kämpfen.»
Alternativen gäbe es im Kader bei Überbelastung eigentlich genug. Pep Guardiola, der zwei von drei möglichen Wechseln tätigte, liess gestern unter anderem Riyad Mahrez, Ferran Torres, Bernardo Silva und Aymeric Laporte über die gesamten 90 Minuten auf der Bank.
(zap)