Die Australierin Sam Kerr ist die beste Fussballerin der Gegenwart, wenn es nach dem «Guardian» geht. Sie führt die Top-100-Liste vor der Engländerin Lucy Bronze und Megan Rapinoe aus den USA, der FIFA-Spielerin des Jahres, an. Auf Platz 4 abgerutscht ist die Vorjahresbeste Ada Hegerberg – wohl auch deshalb, weil die Norwegerin nach Querelen mit dem Verband auf eine WM-Teilnahme verzichtet hatte und deshalb am Turnier keine Werbung in eigener Sache machen konnte.
Auch die Schweiz fehlte an der WM in Frankreich. Und das hat Folgen. Keine einzige Schweizerin taucht in der Liste der 100 besten Spielerinnen der Welt auf. Dabei gewann beispielsweise Noëlle Maritz 2019 mit dem VfL Wolfsburg das Double und Viola Calligaris spielte mit Valencia vor über 60'000 Fans gegen ihren alten Klub Atlético Madrid. Vor ihrem Wechsel holte sie mit «Las Colchoneras» zum zweiten Mal in Folge die spanische Meisterschaft.
Auch Mittelfeldspielerin Lia Wälti fehlt in der Liste. Dabei wurde sie mit Arsenal englische Meisterin und ins Premier-League-Team des Jahres gewählt. In der Liga, in welcher auch Ramona Bachmann (Chelsea) und Alisha Lehmann (West Ham) nicht nur wegen ihrer Liebesbeziehung für Aufsehen sorgen. Und erst dieser Tage unterschrieb Nati-Rekordtorschützin Ana Maria Crnogorcevic beim Champions-League-Finalisten FC Barcelona.
Aber egal. Viel wichtiger für die Schweizerinnen ist ohnehin, dass sie in der Qualifikation für die EM 2021 auf Kurs sind. Das Nationalteam hat die ersten vier Spiele alle zu Null gewonnen. Aber nur die Gruppensieger sind ganz sicher weiter und auch Belgien hat die ersten Partien für sich entschieden. Die Direktduelle, im April auswärts und zum Abschluss der Kampagne im September zuhause, entscheiden deshalb über Platz 1.
Wenn sich die Schweiz nach der EM 2017 wieder für ein Turnier qualifiziert, dann können sich auch die Spielerinnen auf der grösstmöglichen Bühne präsentieren. Und sie können mit guten Leistungen dafür sorgen, dass sie bei künftigen Top-100-Listen bessere Chancen haben, berücksichtigt zu werden.