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5 wichtigen Akteure und Aussagen zum Özil-Rücktritt.

FILE-In this June 14 file photo Mesut Oezil looks around during a training session of the German team at the 2018 soccer World Cup in Vatutinki near Moscow, Russia, Thursday, June 14, 2018. (AP Photo/ ...
Hat genug: Mesut Özil ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.Bild: AP

Wie kam es zum Özil-Rücktritt? Diese 5 Akteure und Aussagen musst du kennen

Etwas mehr als zwei Monate nach seinem umstrittenen Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan tritt Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Die wichtigsten Köpfe und Zitate in der Affäre.
23.07.2018, 16:5923.07.2018, 17:10
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Chronologie der wichtigsten Ereignisse:

  • 13. Mai: Die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil treffen den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan am Rande von dessen Staatsbesuch in London. Beide schenken Erdogan ein Trikot und lassen sich mit ihm fotografieren. Gündogan hat sein Trikot mit der Widmung «Mit grossem Respekt für meinen Präsidenten» beschriftet.
epa06735493 A handout photo made available by the Turkish Presidential Press Office shows Turkish President Recep Tayyip Erdogan (2-R) posing with soccer players Everton's Cenk Tosun (R), Manches ...
Bild: EPA/TURKISH PRESIDENTAL PRESS OFFICE
  • 19. Mai: Özil und Gündogan reisen nach Berlin und treffen sich mit Bundestrainer Joachim Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Reinhard Grindel zu einer Aussprache.
  • Am selben Tag besuchen Sie auf eigenen Wunsch den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.
  • 23. Mai - 17. Juni: Während der WM-Vorbereitungen des DFB-Teams geht die Unruhe rund um das Erdogan-Foto weiter. Bei Testspielen werden Özil und Gündogan teilweise ausgepfiffen. Zahlreiche Erklärungen von DFB-Vertretern in den Medien, wonach das Thema erledigt sei, zeigen keine Wirkung.
  • 27. Juni 2018: Nach einer enttäuschenden Vorrunde verabschiedet sich Titelverteidiger Deutschland mit einer 0:2-Niederlage gegen Südkorea nach der Gruppenphase mit nur 3 Punkten von der WM in Russland.
  • 22. Juli 2018: Mit einem ausführlichen Statement auf Twitter äussert sich Özil erstmals öffentlich zur Kontroverse rund um das Erdogan-Foto. Und er erklärt dabei seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft.

Die wichtigsten Akteure – was haben sie wann gesagt?

Ilkay Gündogan (28), Mittelfeldspieler, Manchester City

Germany's national soccer player Ilkay Gundogan attends a news conference, in Berlin, Germany, Sunday, March 25, 2018. Germany will face Brazil in an international friendly soccer match on Tuesda ...
Bild: AP/dpa
  • 14. Mai: «Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen.»
  • 19. Mai: «Der Bundespräsident wollte auch meine Sichtweise verstehen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich zu Deutschland und der deutschen Nationalmannschaft bekenne, aber durch meine Familie auch eine türkische Seite in mir habe. (...) Ich verstehe die Kritik an meinem Handeln. Aber es hat mich persönlich sehr getroffen, mir vorwerfen zu lassen, dass ich unsere Werte nicht respektiere.»
  • 15. Juni: «Die Reaktionen haben mich getroffen, vor allem auch die persönlichen Beleidigungen. Weil ich schon der Meinung bin, dass einige Vorwürfe, die jetzt gegen Mesut und mich aufgekommen sind, nicht zu 100 Prozent stimmen. Wir haben aufgrund unserer türkischen Wurzeln noch einen sehr starken Bezug zur Türkei. Das heisst aber nicht, dass wir jemals behauptet hätten, Herr Steinmeier sei nicht unser Bundespräsident oder Frau Merkel nicht unsere Bundeskanzlerin.»

Reinhard Grindel (57), seit 2016 DFB-Präsident, 2002 – 2016 Bundestagsabgeordneter für die CDU

epa06900270 DFB President Reinhard Grindel gives a press statement after a meeting of DFB leaders with head coach Joachim Loew (not in picture) in Frankfurt, Germany, 20 July 2018 EPA/ALEXANDER BECHER
Bild: EPA
  • 14. Mai:
  • 15. Mai: «Menschen können Fehler machen, und wir müssen das Mass wahren. Ich glaube, dass beide wissen, dass sie einen Fehler gemacht haben.» 
  • 19. Mai: 
  • 27. Juni: «Wir müssen gemeinsam mit der sportlichen Leitung überlegen, wie wir die Spieler noch stärker sensibilisieren können. (...) Ich bin schon dafür, dass wir unsere jungen Nationalspieler, und diejenigen, die nachkommen, noch intensiver als das bisher der Fall war, über die sportpolitischen Rahmenbedingungen informieren, in denen Fussballer heutzutage betrachtet werden.» (Interview mit der «Frankfurter Allgemeine Zeitung»)
  • 8. Juli: «Es stimmt, dass sich Mesut bisher nicht geäussert hat. Das hat viele Fans enttäuscht, weil sie Fragen haben und eine Antwort erwarten. Diese Antwort erwarten sie zu Recht. Deshalb ist für mich völlig klar, dass sich Mesut, wenn er aus dem Urlaub zurückkehrt, auch in seinem eigenen Interesse öffentlich äussern sollte. (...) Daneben müssen wir die sportliche Analyse abwarten und schauen, ob Joachim Löw weiter mit ihm plant.» (Interview mit dem «Kicker»)

Oliver Bierhoff (50), seit 2004 Teammanger der deutschen Nationalmannschaft, Europameister 1996

epa06823796 Germany's soccer national team manager Oliver Bierhoff speaks during a press conference in Adler Sochi, Russia, 20 June 2018. Germany will face Sweden in the FIFA World Cup 2018 Group ...
Bild: EPA/EPA
  • 14. Mai: «Ich habe nach wie vor überhaupt keine Zweifel an Mesuts und Ilkays klarem Bekenntnis, für die deutsche Nationalmannschaft spielen zu wollen und sich mit unseren Werten zu identifizieren.»
  • 7. Juni: «Was hätten wir noch mehr machen sollen? Ich bin der Meinung, wir haben sehr viel gemacht – und jetzt reicht es dann auch.»
  • 12. Juni: «Mündig heisst ja, dass man selbst entscheidet und verantwortet, wie man reagiert. Und das tut Mesut. Ob es in diesem Fall richtig und gut für ihn ist, steht auf einem anderen Blatt.»
  • 5. Juli: «Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet.» (Interview mit «Die Welt»)
  • 6. Juli: «Es tut mir leid, dass ich mich da offenbar falsch ausgedrückt habe und diese Aussagen missinterpretiert werden. Sie bedeuten in keinem Fall, dass es im Nachhinein falsch gewesen sei, Mesut mitzunehmen.» (Interview mit «Die Bild» über die Aussagen vom Vortag)

Joachim Löw (58), seit 2006 Bundestrainer, Weltmeistertrainer 2014

Germany head coach Joachim Loew shouts during the group F match between South Korea and Germany, at the 2018 soccer World Cup in the Kazan Arena in Kazan, Russia, Wednesday, June 27, 2018. (AP Photo/L ...
Bild: AP/AP
  • 15. Mai: «Das war keine glückliche Aktion. Wenn man für Deutschland spielt, dann vertritt man das Land und die deutschen Werte.»
  • 24. Mai: «Beide Spieler kamen auf uns zu und wollten es mit uns klären. Mir war es recht, gerade vor Beginn des Trainingslagers. Beide Spieler wollten uns klar machen, dass es keine politische Botschaft war. Es war die Idee von Ilkay, den Bundespräsidenten zu besuchen. Daher sind diese Dinge besprochen und für mich geklärt.»
  • 1. Juni: «Innerhalb der Mannschaft war es überhaupt kein Problem.»

Mesut Özil (29), Mittelfeldspieler, FC Arsenal, Weltmeister 2014

FILE - In this June 14, 2018 file photo Mesut Ozil scratches his head during a training session of the German team at the 2018 soccer World Cup in Vatutinki near Moscow, Russia. (AP Photo/Michael Prob ...
Bild: AP
  • 22. Juli: «Mit schwerem Herzen und nach langer Überlegung werde ich wegen der jüngsten Ereignisse nicht mehr für Deutschland auf internationaler Ebene spielen, so lange ich dieses Gefühl von Rassismus und Respektlosigkeit verspüre.»

(cbe)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MaskedGaijin
23.07.2018 19:39registriert Oktober 2014
Wow, mehr Özil als Trump Artikel!
215
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N. Y. P. D.
23.07.2018 17:31registriert Oktober 2015
Eigentlich wollen alle nur eine Frage beantwortet haben von Mesut Özil.

Steht Özil hinter der Politik von Sultan Erdogan ?

Ja oder Nein

Da er diese Frage nicht beantworten will, ist der Fall für mich klar.

Özil steht hinter der Politik von Erdogan. Das Einkerkern von Journalisten und die Massenentlassungen, all das befürwortet Özil.
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