David Alaba spielt bei Österreichs 3:1-Arbeitssieg gegen Nordmazedonien zunächst auf einer überraschenden Position. Der langjährige Bayern-Spieler, der nach der EM zu Real Madrid wechseln wird, musste zum ersten Mal in der ÖFB-Elf als Abwehrchef einer Dreierkette auflaufen.
Zwar verteilte Alaba in bester Beckenbauer-Manier die Bälle, doch in der Offensive fehlten seine Impulse an allen Ecken und Enden. Und in der Defensive offenbarten sich gravierende Abstimmungsprobleme, die bei der Fehlerkette zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Goran Pandev beispielhaft auftraten.
Erst als Österreichs Nationaltrainer Franco Foda in der Schlussphase seine Aufstellung korrigierte und Alaba weiter nach vorne beorderte, konnte dieser seine Qualitäten voll einbringen. Mit 114 Ballaktionen war der siebenmalige Fussballer des Jahres in Österreich am Ende doch noch der Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Zudem bereitete der ÖFB-Captain das vorentscheidende 2:1 durch Michael Gregoritsch mit einer perfekten Flanke mustergültig vor.
David Alaba's #EURO2020 game by numbers for #AUT vs. #MKD:
— Squawka Football (@Squawka) June 13, 2021
114 touches (most)
100% tackles won
100% take-ons completed
93/99 passes completed
3/3 tackles won
2 successful crosses
2 chances created
2 clearances
1 interception
1 foul won
1 assist
On another level. 💯 pic.twitter.com/iYcI4sWzrI
Als in der Schlussphase der ebenfalls eingewechselte Marko Arnautovic in der 89. Minute für die endgültige Entscheidung sorgte, hatte Alaba nochmals alle Hände voll zu tun. Der Führungsspieler musste den jubelnden und pöbelnden Torschützen zum 3:1 mit einem energischen Griff an die Gurgel beruhigen.
Was Arnautovic ins Stadionrund schreien wollte, ist nicht abschliessend geklärt. Spekuliert wurde über Grussbotschaften an die gegnerischen Fans, Mitspieler oder den Trainer Franco Foda, der ihn nur als Reservist aufgeboten hatte. Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass sich der österreichische «Bad Boy» mit serbischen Wurzeln Ex-Lugano-Spieler Ezgjan Alioski vorknöpfen wollte, der zuvor Xaver Schlager brutal umgrätschte und das ÖFB-Team immer wieder provozierte.
Arnautovic formte mit seinen Händen nach seinem Treffer erst ein «Okay»-Zeichen in Richtung des nordmazedonischen Flügelspielers. Warum er dies in Richtung von Alioski gezeigt hat, bleibt sein Geheimnis. Gemäss der serbischen Zeitung «Informer» beleidigte er danach mit einer kurzen Schimpftirade auch noch dessen Mutter.
So we realize Arnautovic flashed the "white power" symbol and then went on a racist (allegedly anti-Albanian) rant, right? #EURO2020 pic.twitter.com/4Ly7XvBHL2
— Jerrad Peters (@jerradpeters) June 14, 2021
Captain Alaba verhinderte mit seinem Einschreiten eine Eskalation der Situation. «Dass er nicht zu 100 Prozent zufrieden ist, das kann ich schon so sagen. Wir Spieler wollen immer spielen», sagte Alaba nach dem Spiel. «Man hat gesehen, was für ein Charakter er ist. Er ist reingekommen und hat direkt 100 Prozent gegeben. Deshalb habe ich ihn positiv wahrgenommen.»
Zum Würgegriff selbst äusserte sich Alaba nicht. Auch egal, sorgte er damit doch für eine schöne Vorlage für zahlreiche lustige Kommentare auf Social Media. Hier ein paar Beispiele:
Wenn mein Hund was isst, was er nicht essen sollte:#AUTMKD #EURO2020 #Arnautović #alaba pic.twitter.com/K54JnWbzER
— Nick Nightingale (@feedelio90) June 13, 2021
Ich bin sehr froh, dass Dr. Alaba ihm das Kiefer gleich wieder eingerenkt hat. pic.twitter.com/LaQ6jxOjmP
— Stefan Schubert (@StefOn51) June 13, 2021
Ich wenn wieder jemand das letzte Toffifee gegessen hat #AUTMKD #Alaba #EURO2020 pic.twitter.com/lPP0d467aX
— Casselberger (@casselberger) June 13, 2021
Praxis Dr. Alaba, Corona-Erkennung durch crazy Lazer-Eyes, guten Tag? pic.twitter.com/pLOB6tEFdt
— Gabriel Vetter 🍐 (@gabrielvetter) June 14, 2021
Für alle die nicht Llippenlesen können! Was #Arnautović gesagt hat war:
— Bomber Manolo (@glubb_blog_de) June 13, 2021
„Ich freue mich hier zu sein. Bleibt gesund, Leute“#EM2020 #AUTMKD pic.twitter.com/3qF4vNiVmM