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Lopetegui: Die kürzesten Trainer-Amtszeiten der Topklubs

epa06971073 Real Madrid's head coach, Julen Lopetegui, addresses a press conference after leading a team's training session at the club's sport complex in Valdebebas, outside Madrid, Sp ...
Julen Lopetegui hielt sich bei Real Madrid nur gerade 120 Tage auf dem Trainerstuhl.Bild: EPA/EFE

Gekommen, um zu gehen – das sind die kürzesten Trainer-Amtszeiten der Topklubs 

30.10.2018, 14:1631.10.2018, 06:21
Philipp Reich
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Die 1:5-Niederlage im Clásico gegen den FC Barcelona war die berühmte Niederlage zu viel. Gestern Abend hat Real Madrid die Reissleine gezogen und Trainer Julen Lopetegui entlassen. «Der Vorstand erkennt einen grossen Unterschied zwischen der Qualität im Team und seinen Resultaten», hiess es in einer Mitteilung der Klubleitung. 

Ein Schlag ins Gesicht von Lopetegui, der die Königlichen nach dem überraschenden Abgang von Cristiano Ronaldo ohne namhafte Verstärkungen hätte auf Kurs halten sollen. Doch der 52-jährige Nachfolger von Erfolgstrainer Zinédine Zidane konnte fast nur machtlos zusehen, wie Real ohne die Tormaschine immer tiefer in die Krise schlitterte.

So überraschte es nicht, dass Lopeteguis Zeit nach nur 120 Tagen bereits abgelaufen ist. Kürzer hielt sich seit 1990 nur Mariano Garcia Remon im Amt. Der Spanier war 2004 vom Assistenten zum Chef befördert wurden, wurde nach 101 Tagen aber bereits wieder entlassen – obwohl er fast zwei Punkte im Schnitt holte. Lopetegui dagegen ist mit 1,43 Punkten pro Spiel der erfolgloseste Real-Trainer seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel 1994.

Die kürzesten Trainer-Amtszeiten der Topklubs (seit 1990):

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Die kürzesten Trainer-Amtszeiten der Topklubs (seit 1990)
Real Madrid: 101 Tage – Mariano Garcia Remon (ESP). Vom 20. September bis 30. Dezember 2004, 20 Spiele.

*** Berücksichtigt wurden Entlassungen von Cheftrainern, allerdings keine Rücktritte, Trennungen bei Vertragsende oder Interimstrainer. ***
quelle: epa / angel dãaz
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Interimistisch wird Real nach Lopeteguis Entlassung nun von Hernan Solari trainiert. Der 42-jährige Argentinier, der zwischen 2000 und 2005 selbst für die Königlichen spielte, wird schon morgen im Cup-Spiel bei Melilla auf der Bank sitzen. Nach den Regeln des spanischen Verbands darf ein Interimscoach nur für zwei Wochen ein A-Team trainieren, ohne dass er zum neuen Trainer ernannt wird und einen Vertrag bekommt. Real ist also unter Zugzwang ...

Offenbar will Klubpräsident Florentino Perez den geschassten Lopetegui am liebsten durch einen harten Hund ersetzen – entweder durch den zur Zeit arbeitslosen Italiener Antonio Conte oder durch den bei Manchester United umstrittenen José Mourinho. Conte galt lange als Wunschkandidat, spanische Medien berichteten allerdings von Widerstand gegenüber Conte innerhalb der Mannschaft rund um Captain Sergio Ramos.

Real-Experte Josep Pedrerol glaubt zu wissen, dass der Real-Leithammel keinen Schleifer will: «Ramos will einen unauffälligen Trainer, der die Spieler in Ruhe lässt», so der TV-Moderator. Einen wie Zinédine Zidane. Im Gespräch sind deshalb Ex-Real-Stürmer Guti sowie Tottenham-Coach Mauricio Pochettino. Daneben sind auch die Namen von Roberto Martinez, Roberto Mancini, Arsene Wenger, Michael Laudrup, Fabio Capello oder Fernando Hierro schon gefallen.

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Real Madrid ist mit 35 Titeln spanischer Rekordmeister. Zuletzt holten die Königlichen den Titel im Jahr 2022.
quelle: keystone / mariscal
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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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c_meier
30.10.2018 16:28registriert März 2015
Felix Magath würde ich dem Ramos noch gönnen 😂
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Amboss
30.10.2018 15:36registriert April 2014
"[Lopeteguis] konnte nur machtlos zusehen, wie Real immer tiefer in die Krise schlitterte."

Wieso das? Wieso machtlos? Auch ohne Ronaldo hat Real immer noch mehr als genug Qualität im Kader für den Titel. Lopeteguis hat einfach zu wenig gut gecoacht. Oder es hat sonst irgendwie einfach nicht gepasst, wer weiss? Aber "machtlos" war er sicher nicht dabei
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nJuice
30.10.2018 19:53registriert Mai 2015
Ich habe absolut nichts gegen harte Typen im Sport, in vielen Sportarten braucht es solche. Natürlich meine ich hart im Sinne von innerhalb der Regeln, dennoch ist körperbetontes Spiel nunmal Bestandteil vieler Sportarten.

Wenn dann aber ausgerechnet Ramos nach einem weichen Trainer heult, dann, liebe Freunde, hört es bei mir auf. Das ist an Ironie nicht mehr zu überbieten.

(Ich wünsche ihm vor allem nochmals einen unqualifizierten Trainer, meinetwegen weich. Ramos und Real beim Verlieren zuzuschauen macht unheimlich viel Spass.)
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