Der Schweizer Nationaltrainer Nils Nielsen kämpfte mit den Tränen, als er nach der geschafften EM-Qualifikation an der Pressekonferenz erschien. «Wir haben nie aufgegeben. Das war unsere Mission.»
Der Däne war stolz auf sein Team – zurecht. Die Schweizerinnen liessen sich allen Widerwärtigkeiten zum Trotz nicht von ihrem Weg abbringen und schafften es endlich, ein K.o.-Spiel für sich zu entscheiden.
Zwar vermochte die SFV-Auswahl auch in Thun gegen die resolut einsteigenden und taktisch clever auftretenden Tschechinnen spielerisch nicht vollends zu überzeugen, sie kämpfte sich aber immer wieder zurück – zuletzt zweimal im Penaltyschiessen.
«Diese Frauen haben so viel Charakter, es ist fantastisch mit ihnen zu arbeiten», sagte Nielsen, dessen Vertrag sich mit der Qualifikation für die EM bis im Herbst 2022 und nach Abschluss der WM-Qualifikation verlängerte. «Wir gehen unseren Weg weiter.»
Im September beginnt die Qualifikation für die WM 2023 in Australien und Neuseeland, dazwischen folgt die EM-Endrunde im Sommer 2022, die zweite in Folge für die SFV-Frauen. «Wir werden aber nicht nach England fahren, nur um dabei zu sein», sagte Nielsen. Das Ziel sei, Wege und Lösungen zu finden, um dort ein gutes Resultat zu erzielen. Mit seinem Heimatland Dänemark hatte er 2017 in den Niederlanden den Final erreicht.
In der Stunde des Erfolgs gedachte Nielsen auch an Florijana Ismaili. Im Sommer 2019 war sie, kurz nach seinem Amtsantritt, in den Ferien bei einem Badeunfall im Comersee ums Leben gekommen. «Ich hoffe, dass sie stolz ist auf ihre Mitspielerinnen.» (ram/sda)
Das "spielerisch nicht vollends zu überzeugen" und dann trotzdem zu gewinnen scheint aber die bessere Taktik zu sein! ;-)