Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Island hat Deutschlands Fussballnationalteam am Donnerstagabend mit einem Protest für Aufsehen gesorgt. Die Spieler trugen T-Shirts mit grossen Buchstaben, die aneinandergereiht «Human rights» ergaben – der englische Ausdruck für Menschenrechte.
Das DFB-Team erhielt für das Statement durchaus Lob. Es wurde aber auch dafür kritisiert, mit den Shirts bloss halbherzig Partei gegen Katar, den WM-Gastgeber 2022, zu ergreifen.
Spätestens heute, am Tag nach dem 3:0-Sieg der Deutschen, schlug die Sympathie jedoch um. Denn am frühen Freitagabend veröffentlichte der DFB ein Making-of-Video, das zeigt, wie die Shirts entstanden sind:
Making of... #HUMANRIGHTS #DieMannschaft pic.twitter.com/3uXaFPwyCX
— Die Mannschaft (@DFB_Team) March 26, 2021
Dass der deutsche Fussballbund seine gute Tat nun medial inszeniert und abfeiert, kommt in der Szene schlecht an.
«Alter. Wie saublöd kann man sein», meint etwa Philipp Köster, Chefredaktor des Magazins «11 Freunde».
Sein Berufskollege Sebastian Wessling von der WAZ hält fest: «Hätte man die Aktion gestern einfach stehen lassen, wäre es wunderbar gewesen. Durch so ein Hochglanzvideo wird es zur seelenlosen Marketingaktion. Schade.»
Für Thomas Nowag von der Agentur Sportinformationsdienst ist es «das Ende der Hoffnung, dass es spontan war und nicht ausgeschlachtet wird.» (ram)