Der FC Barcelona hat mit Andres Iniesta eine Persönlichkeit verloren, die aber zuletzt nicht mehr so einflussreich war wie ein Ronaldo in Madrid. Mit Coutinho wurde Iniestas Nachfolger als Spielmacher schon vor einem halben Jahr eingekauft. Im Sommer versuchten die Katalanen auf dem Transfermarkt vor allem, die Mannschaft breiter aufzustellen. Im kommenden Frühling soll es in der entscheidenden Phase der Champions League keine müden Beine geben.
Seit seinem letzten Triumph in der Champions League 2015 musste Barça mitansehen, wie Real Madrid sich dreimal in Folge die wichtigste Trophäe des europäischen Klubfussballs sicherte und damit auch die eigenen Erfolge in den Schatten stellte. Obwohl Barcelona in der vergangenen Saison die Meisterschaft mit 17 Punkten Vorsprung gewann, war es nur das zweiterfolgreichste Team Spaniens. Mit mehr personeller Auswahl und dem eingekauften Kämpfer Arturo Vidal soll Trainer Ernesto Valverde nun Barcelona auch international wieder an vorderste Stelle bringen.
Zuzüge:
Arturo Vidal (CHI, Bayern München, 20 Mio. Euro)
Malcom (BRA, Bordeaux, 36 Mio.)
Arthur (BRA, Gremio, 31 Mio.)
Clément Lenglet (FRA, Sevilla, 36 Mio.)
Abgänge:
Andres Iniesta (ESP, Vissel Kobe/JPN)
Paulinho (BRA, Guangzhou/CHN, 50 Mio.)
Lucas Digne (FRA, Everton, 20 Mio.)
Gerard Deulofeu (ESP, Watford, 13 Mio.)
In diesem Sommer übernahm Julen Lopetegui den Posten von Zinédine Zidane. Der 51-jährige Baske, der kurz vor der WM als spanischer Nationalcoach spektakulär entlassen worden war, tritt nicht nur in grosse Fussstapfen, sondern muss das Team auch neu formen.
Mit Cristiano Ronaldo verlor Real Madrid nach neun Jahren die Identitätsfigur und den überragenden Skorer, der in 438 Partien für die Madrider 451 Mal getroffen hatte. Die 105 Millionen Euro, die Juventus Turin für den 33-jährigen Portugiesen zahlten, wurden bislang noch nicht komplett reinvestiert. Namen von potenziellen Nachfolgern – Neymar, Robert Lewandowski oder Eden Hazard – zirkulieren zwar, der prestigeträchtigste Transfer des Champions-League-Siegers bleibt in diesem Sommer aber bislang jener von Belgiens Goalie Thibaut Courtois.
«Es ist eine spannende Aufgabe, die Mannschaft ohne Ronaldo neu zu erfinden. Sie zu einem Siegerteam zu machen. Ich habe keine Zweifel, dass diese Spieler das schaffen werden», sagte Lopetegui und deutete damit an, dass er mit der Zusammenstellung seiner Mannschaft zufrieden ist. Mit Marco Asensio steht ein junger spanischer Internationaler bereit, um zumindest nummerisch den Platz von Ronaldo zu übernehmen. An Stars mangelt es auch ohne den Portugiesen im königlichen Ensemble nicht: Das Mittelfeld könnten etwa Luka Modric, Toni Kroos, Isco und Casemiro bilden.
Zuzüge:
Thibaut Courtois (BEL, Chelsea, 35 Mio.)
Alvaro Odriozola (ESP, San Sebastian)
Vinicius Junior (BRA, Flamengo, 45 Mio.)
Abgänge:
Cristiano Ronaldo (POR, Juventus Turin, 117 Mio.)
Mateo Kovacic (CRO, Chelsea, leihweise)
Achraf Hakimi (MAR, Dortmund, leihweise)
Atlético Madrid, der Titelträger von 2014 und Zweite der letzten Saison, ist auch in dieser Spielzeit der erste Aussenseiter. Der zehnfache Meister konnte seine wichtigsten Spieler halten: Antoine Griezmann, Diego Godin und Goalie Jan Oblak. Mit Thomas Lemar wurden 70 Millionen Euro in einen begehrten jungen Spielmacher investiert.
Am wichtigsten dürfte aber sein, dass die Truppe weiterhin vom charismatischen argentinischen Coach Diego Simeone geführt wird. Seit 2011 steht Simeone bei Atlético an der Seitenlinie und macht den Klub, in der letzten Saison Europa-League-Sieger, international fast von Jahr zu Jahr bedeutender.
Zuzüge:
Thomas Lemar (FRA, Monaco, 70 Mio.)
Nikola Kalinic (CRO, Milan)
Abgänge:
Gabi (ESP, Al Saad Doha)
Fernando Torres (ESP, Sagan Tosu/JPN)
Kevin Gameiro (FRA, Valencia, 18 Mio.)
Sime Vrsaljko (CRO, Inter Mailand, leihweise).
Trainer:
Marcelino (ESP/seit 2017)
Zuzüge:
Michy Batshuayi (BEL, Chelsea, leihweise)
Kevin Gameiro (FRA, Atlético Madrid, 18 Mio.)
Denis Tscheryschew (RUS, Villarreal, leihweise).
Abgänge:
Nani (POR, Sporting Lissabon)
João Cancelo (POR, Juventus Turin, 40 Mio.).
Trainer:
Javier Calleja (ESP/seit November 2017)
Zuzüge:
Santi Cazorla (ESP, Arsenal)
Miguel Layun (MEX, Sevilla)
Gerard Moreno (ESP, Espanyol Barcelona, 20 Mio.)
Karl Toko Ekambi (CMR, Angers, 18 Mio.)
Abgänge:
Denis Tscheryschew (RUS, Valencia, leihweise).
Trainer:
Quique Setien (ESP/seit 2017)
Zuzüge:
William Carvalho (POR, Sporting Lissabon, 20 Mio.)
Abgänge:
Fabian Ruiz (ESP, Napoli, 30 Mio.)
Trainer:
Pablo Machin (ESP/neu)
Zuzüge:
Tomas Vaclik (CZE, BASEL)
André Silva (POR, Milan)
Abgänge:
Clément Lenglet (FRA, Barcelona, 36 Mio.)
Steven Nzonzi (FRA, AS Roma, 27 Mio.)
Miguel Layun (MEX, Villarreal)
Trainer:
Eduardo Berizzo (ARG/neu).
Zuzüge:
Yuri Berchiche (ESP, Paris Saint-Germain, 24 Mio.)
Abgänge:
Kepa Arrizabalaga (ESP, Chelsea, 80 Mio.).
Ja, in Spanien haben tatsächlich alle 10 Spiele der ersten Runde unterschiedliche Anspielzeiten. Wer also nichts vor hat, kann von Freitag bis Montag sämtliche Spiele der LaLiga schauen. Diese Spieltags-Verstückelung zieht sich übrigens grösstenteil durch die ganze Saison – am gleichen Tag zur gleichen Zeit finden kaum Partien statt.
Freitag, 17. August
20.15 Uhr: Girona - Valladolid
22.15 Uhr: Betis Sevilla - Levante
Samstag, 18. August
18.15 Uhr: Celta Vigo - Espanyol Barcelona
20.15 Uhr: Villarreal - San Sebastian
22.15 Uhr: Barcelona - Alaves
Sonntag, 19. August
18.15 Uhr: Eibar - Huesca
20.15 Uhr: Rayo Vallecano - Sevilla
22.15 Uhr: Real Madrid - Getafe
Montag, 20. August
20.00 Uhr: Valencia - Atlético Madrid
22.00 Uhr: Athletic Bilbao - Leganes
Meister:
FC Barcelona
Champions League:
Atlético Madrid (2.), Real Madrid (3.), Valencia (4.)
Europa League:
Villarreal (5.), Betis Sevilla (6.), FC Sevilla (7.)
Absteiger:
La Coruña (18.), Las Palmas (19.), Malaga (20.)
Aufsteiger:
Rayo Vallecano (1.), Huesca (2.), Valladolid (5./Aufstiegs-Playoff)
Cupsieger: FC Barcelona.
Letzte 10 Jahre:
2018: FC Barcelona
2017: Real Madrid
2016: FC Barcelona
2015: FC Barcelona
2014: Atlético Madrid
2013: FC Barcelona
2012: Real Madrid
2011: FC Barcelona
2010: FC Barcelona
2009: FC Barcelona
Die meisten Titel:
Real Madrid (33, zuletzt 2017)
FC Barcelona (25, zuletzt 2018)
Atlético Madrid (10, zuletzt 2014)
Athletic Bilbao (8, zuletzt 1984)
Valencia (6, zuletzt 2004)
(zap/sda)