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Barca, Real und Atlético: Titel-Dreikampf in Spanien

Real Madrid's Cristiano Ronaldo celebrates after scoring against Villarreal during a Spanish La Liga soccer match at the Ceramica stadium in Villarreal, Spain, Saturday, May 19, 2018. (AP Photo/A ...
Das war's! Heute beginnt die LaLiga ohne Cristiano Ronaldo – dafür rücken andere Spieler in der Fokus.Bild: AP/AP

Trotz Ronaldo-Abgang – der Titel-Dreikampf in Spanien verspricht mehr Spannung denn je 

17.08.2018, 15:3318.08.2018, 12:02
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Die Titelkandidaten

FC Barcelona

Der FC Barcelona hat mit Andres Iniesta eine Persönlichkeit verloren, die aber zuletzt nicht mehr so einflussreich war wie ein Ronaldo in Madrid. Mit Coutinho wurde Iniestas Nachfolger als Spielmacher schon vor einem halben Jahr eingekauft. Im Sommer versuchten die Katalanen auf dem Transfermarkt vor allem, die Mannschaft breiter aufzustellen. Im kommenden Frühling soll es in der entscheidenden Phase der Champions League keine müden Beine geben.

Andres Iniesta zaubert jetzt in Japan.Video: streamable

Seit seinem letzten Triumph in der Champions League 2015 musste Barça mitansehen, wie Real Madrid sich dreimal in Folge die wichtigste Trophäe des europäischen Klubfussballs sicherte und damit auch die eigenen Erfolge in den Schatten stellte. Obwohl Barcelona in der vergangenen Saison die Meisterschaft mit 17 Punkten Vorsprung gewann, war es nur das zweiterfolgreichste Team Spaniens. Mit mehr personeller Auswahl und dem eingekauften Kämpfer Arturo Vidal soll Trainer Ernesto Valverde nun Barcelona auch international wieder an vorderste Stelle bringen.

Barcelona's new signing Chilean soccer player Arturo Vidal gestures during his official presentation at the Camp Nou stadium in Barcelona, Spain, Monday, Aug. 6, 2018. (AP Photo/Manu Fernandez)
Der «Krieger »Arturo Vidal wechselte auf diese Saison hin zum FC Barcelona.Bild: AP/AP

Zuzüge:
Arturo Vidal (CHI, Bayern München, 20 Mio. Euro)
Malcom (BRA, Bordeaux, 36 Mio.)
Arthur (BRA, Gremio, 31 Mio.)
Clément Lenglet (FRA, Sevilla, 36 Mio.)
Abgänge:
Andres Iniesta (ESP, Vissel Kobe/JPN)
Paulinho (BRA, Guangzhou/CHN, 50 Mio.)
Lucas Digne (FRA, Everton, 20 Mio.)
Gerard Deulofeu (ESP, Watford, 13 Mio.)

Real Madrid

In diesem Sommer übernahm Julen Lopetegui den Posten von Zinédine Zidane. Der 51-jährige Baske, der kurz vor der WM als spanischer Nationalcoach spektakulär entlassen worden war, tritt nicht nur in grosse Fussstapfen, sondern muss das Team auch neu formen.

epa06921219 Real Madrid coach Julen Lopetegui speaks with players (L-R) Daniel Ceballos, Karim Mostafa Benzema and Federico Valverde during a hydration break in play against Manchester United in their ...
Julen Lopetegui tritt in riesige Fussstapfen.Bild: EPA/EPA

Mit Cristiano Ronaldo verlor Real Madrid nach neun Jahren die Identitätsfigur und den überragenden Skorer, der in 438 Partien für die Madrider 451 Mal getroffen hatte. Die 105 Millionen Euro, die Juventus Turin für den 33-jährigen Portugiesen zahlten, wurden bislang noch nicht komplett reinvestiert. Namen von potenziellen Nachfolgern – Neymar, Robert Lewandowski oder Eden Hazard – zirkulieren zwar, der prestigeträchtigste Transfer des Champions-League-Siegers bleibt in diesem Sommer aber bislang jener von Belgiens Goalie Thibaut Courtois.

«Es ist eine spannende Aufgabe, die Mannschaft ohne Ronaldo neu zu erfinden. Sie zu einem Siegerteam zu machen. Ich habe keine Zweifel, dass diese Spieler das schaffen werden», sagte Lopetegui und deutete damit an, dass er mit der Zusammenstellung seiner Mannschaft zufrieden ist. Mit Marco Asensio steht ein junger spanischer Internationaler bereit, um zumindest nummerisch den Platz von Ronaldo zu übernehmen. An Stars mangelt es auch ohne den Portugiesen im königlichen Ensemble nicht: Das Mittelfeld könnten etwa Luka Modric, Toni Kroos, Isco und Casemiro bilden.

epa06937605 Belgian goalkeeper Thibaut Courtois during his presentation as Real Madrid's goalkeeper at Santiago Bernabeu stadium in Madrid, Spain, 09 August 2018. EPA/Mariscal
Mit Thibaut Courtois hat Real Madrid einen der besten Torhüter der Welt verpflichtet.Bild: EPA/EFE

Zuzüge:
Thibaut Courtois (BEL, Chelsea, 35 Mio.)
Alvaro Odriozola (ESP, San Sebastian)
Vinicius Junior (BRA, Flamengo, 45 Mio.)
Abgänge:
Cristiano Ronaldo (POR, Juventus Turin, 117 Mio.)
Mateo Kovacic (CRO, Chelsea, leihweise)
Achraf Hakimi (MAR, Dortmund, leihweise)

Atlético Madrid

Atlético Madrid, der Titelträger von 2014 und Zweite der letzten Saison, ist auch in dieser Spielzeit der erste Aussenseiter. Der zehnfache Meister konnte seine wichtigsten Spieler halten: Antoine Griezmann, Diego Godin und Goalie Jan Oblak. Mit Thomas Lemar wurden 70 Millionen Euro in einen begehrten jungen Spielmacher investiert.

Antoine Griezmann fühlt sich bei Atlético sichtlich wohl.
Antoine Griezmann fühlt sich bei Atlético sichtlich wohl.

Am wichtigsten dürfte aber sein, dass die Truppe weiterhin vom charismatischen argentinischen Coach Diego Simeone geführt wird. Seit 2011 steht Simeone bei Atlético an der Seitenlinie und macht den Klub, in der letzten Saison Europa-League-Sieger, international fast von Jahr zu Jahr bedeutender.

Zuzüge:
Thomas Lemar (FRA, Monaco, 70 Mio.)
Nikola Kalinic (CRO, Milan) 
Abgänge:
Gabi (ESP, Al Saad Doha)
Fernando Torres (ESP, Sagan Tosu/JPN)
Kevin Gameiro (FRA, Valencia, 18 Mio.)
Sime Vrsaljko (CRO, Inter Mailand, leihweise).

Die Transfers der anderen Herausforderer

FC Valencia

Trainer:
Marcelino (ESP/seit 2017)
Zuzüge:
Michy Batshuayi (BEL, Chelsea, leihweise)
Kevin Gameiro (FRA, Atlético Madrid, 18 Mio.)
Denis Tscheryschew (RUS, Villarreal, leihweise). 
Abgänge:
Nani (POR, Sporting Lissabon)
João Cancelo (POR, Juventus Turin, 40 Mio.).

Russia's Denis Cheryshev celebrates after scoring his team second goal during the group A match between Russia and Egypt at the 2018 soccer World Cup in the St. Petersburg stadium in St. Petersbu ...
Russlands WM-Star Denis Tscheryschew wechselt von Villarreal leihweise zu Valencia.Bild: AP/AP

Villarreal

Trainer:
Javier Calleja (ESP/seit November 2017)
Zuzüge:
Santi Cazorla (ESP, Arsenal)
Miguel Layun (MEX, Sevilla)
Gerard Moreno (ESP, Espanyol Barcelona, 20 Mio.)
Karl Toko Ekambi (CMR, Angers, 18 Mio.)
Abgänge:
Denis Tscheryschew (RUS, Valencia, leihweise).

Betis Sevilla

Trainer:
Quique Setien (ESP/seit 2017)
Zuzüge:
William Carvalho (POR, Sporting Lissabon, 20 Mio.)
Abgänge:
Fabian Ruiz (ESP, Napoli, 30 Mio.)

FC Sevilla

Trainer:
Pablo Machin (ESP/neu)
Zuzüge:
Tomas Vaclik (CZE, BASEL)
André Silva (POR, Milan)
Abgänge:
Clément Lenglet (FRA, Barcelona, 36 Mio.)
Steven Nzonzi (FRA, AS Roma, 27 Mio.)
Miguel Layun (MEX, Villarreal)

Chelsea's new goalkeeper Kepa Arrizabalaga is unveiled during the press conference at Stamford Bridge, London, Thursday, Aug. 9, 2018. Chelsea has signed Athletic Bilbao goalkeeper Kepa Arrizabal ...
Der Wechsel von Stammgoalie Kepa Arrizabalaga brachte Bilbao satte 80 Millionen Euro ein.Bild: AP/PA

Athletic Bilbao

Trainer:
Eduardo Berizzo (ARG/neu).
Zuzüge:
Yuri Berchiche (ESP, Paris Saint-Germain, 24 Mio.)
Abgänge:
Kepa Arrizabalaga (ESP, Chelsea, 80 Mio.).

Die wichtigsten Transfers 2018

Die 1. Runde

Ja, in Spanien haben tatsächlich alle 10 Spiele der ersten Runde unterschiedliche Anspielzeiten. Wer also nichts vor hat, kann von Freitag bis Montag sämtliche Spiele der LaLiga schauen. Diese Spieltags-Verstückelung zieht sich übrigens grösstenteil durch die ganze Saison – am gleichen Tag zur gleichen Zeit finden kaum Partien statt.

Freitag, 17. August
20.15 Uhr: Girona - Valladolid
22.15 Uhr: Betis Sevilla - Levante
Samstag, 18. August
18.15 Uhr: Celta Vigo - Espanyol Barcelona
20.15 Uhr: Villarreal - San Sebastian
22.15 Uhr: Barcelona - Alaves
Sonntag, 19. August
18.15 Uhr: Eibar - Huesca
20.15 Uhr: Rayo Vallecano - Sevilla
22.15 Uhr: Real Madrid - Getafe
Montag, 20. August
20.00 Uhr: Valencia - Atlético Madrid 
22.00 Uhr: Athletic Bilbao - Leganes

Die letzte Saison

Meister:
FC Barcelona
Champions League:
Atlético Madrid (2.), Real Madrid (3.), Valencia (4.)
Europa League:
Villarreal (5.), Betis Sevilla (6.), FC Sevilla (7.)
Absteiger:
La Coruña (18.), Las Palmas (19.), Malaga (20.)
Aufsteiger:
Rayo Vallecano (1.), Huesca (2.), Valladolid (5./Aufstiegs-Playoff)
Cupsieger: FC Barcelona.

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Die Meister

Letzte 10 Jahre:
2018: FC Barcelona
2017: Real Madrid
2016: FC Barcelona
2015: FC Barcelona
2014: Atlético Madrid
2013: FC Barcelona
2012: Real Madrid
2011: FC Barcelona
2010: FC Barcelona
2009: FC Barcelona

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Real Madrid ist mit 35 Titeln spanischer Rekordmeister. Zuletzt holten die Königlichen den Titel im Jahr 2022.
quelle: keystone / mariscal
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Die meisten Titel:
Real Madrid (33, zuletzt 2017)
FC Barcelona (25, zuletzt 2018)
Atlético Madrid (10, zuletzt 2014)
Athletic Bilbao (8, zuletzt 1984)
Valencia (6, zuletzt 2004)

(zap/sda)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Birdie
17.08.2018 17:02registriert November 2016
Wird eine spannende Saison! Letztes Jahr wurde Barcelona nach der Supercopa abgeschrieben und trotzdem gewannen sie die Liga (und Copa) klar. Dieses Jahr macht man das Gleiche (in den spanischen Medien) mit Madrid - mal schauen ob die dadurch nicht angespornt werden. Was mir sehr gut gefällt ist, dass Atlético sich bei den zwei etabliert hat und echte Chancen auf einen Gewinn der Liga besitzt, was natürlich viel spannender ist wie ein reiner Zweikampf. Des weiteren bin ich mit den Transfers (& Nachwuchs) von Barcelona sehr zufrieden. Puig und Miranda bekommen diese Saison hoffentlich Minuten!
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Die verwirrte Dame
17.08.2018 15:51registriert August 2016
Ich denke, dass der Abgang von Ronaldo das beste ist, was Real Madrid passieren konnte.

Ob Lopetegui die Mannschaft schon diese Saison auf das gewohnte Level bringen kann oder erst nächste, wird sich zeigen.
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