Manchester United hat gestern mit dem 9:0 gegen Southampton den Rekord für den höchsten Sieg der Premier-League-Geschichte egalisiert. Das Spiel war mit zwei Roten Karten, einem Eigentor und zwei strittigen VAR-Entscheiden auch neben den neun United-Treffern turbulent. Und mittendrin: ein Schweizer – aber nicht für lange. Wir haben die besten Reaktionen zu einer historischen Partie.
Der Start in die Partie hätte für Southampton nicht schlimmer kommen können. Der junge Schweizer Alexandre Jankewitz sah bereits nach 82 Sekunden und einem überharten Einsteigen die Rote Karte. Nach 37 Minuten stand es bereits 0:4 aus Sicht der «Saints».
Ein äusserst strenge Rote Karte gegen Jan Bednarek in der 87. Minute machte die Sache noch schlimmer. United erzielte in doppelter Überzahl noch drei weitere Tore. Am Ende hatten die «Red Devils» gleich viele Tore auf dem Konto wie Southampton Spieler auf dem Feld.
A goal for every Southampton player 😭#MUNSOU pic.twitter.com/lV7ngvTtn8
— Mrs Ziyech. (@LeratoSehloho22) February 2, 2021
Jan Bednarek hatte einen Abend zum Vergessen. 9 Gegentore hat sein Team erhalten, ein Eigentor hat er geschossen, dazu hat er in der Schlussphase einen Penalty verursacht und die Rote Karte gesehen.
Im Manager-Spiel «Fantasy Premier League», das auf den Leistungen der Spieler aufbaut, erzielte der Innenverteidiger 7 Minuspunkte. Das ist Rekord, eine so schlechte Wertung hat bisher noch nie ein Spieler erzielt.
Minutes played - 85 (2)
— Fantasy Premier League (@OfficialFPL) February 2, 2021
Goals conceded - 9 (-4)
Own goals - 1 (-2)
Red cards - 1 (-3)
Spare a thought for Jan Bednarek owners, he finished #MUNSOU on -7!
And to the one manager who Triple Captained him, we, erm, have some bad news for you... 😬#FPL pic.twitter.com/WqHBFqXe2G
Nicht minder schlimm als für Bednarek lief der gestrige Abend für Alexandre Jankewitz. Die Rote Karte für den 19-jährigen Romand, der erstmals in der Startformation stand, war diskussionslos.
Die Spuren des Einsteigens waren dann auch auf dem Oberschenkel von Scott McTominay gut zu sehen, der Schotte verletzte sich bei der Aktion zum Glück aber nicht.
Alex Jankewitz's challenge left a mark on Scott McTominay...#MUNSOU pic.twitter.com/93wLf8L4vw
— Amazon Prime Video Sport (@primevideosport) February 2, 2021
Der Kurzeinsatz von Jankewitz wird umso kontroverser diskutiert, weil sein Agent Menno Groenveld kürzlich im holländischen Fussballportal «Voetbalzone» einen Wechsel zu Groningen in die Eredivisie forcierte. «Er ist offen für einen Wechsel zu Groningen. Er will nicht in Southampton spielen, wenn er sich nicht weiterentwickeln kann. Er will nicht 20 Mal für 10 Minuten spielen in der Premier League in den nächsten zwei Jahren.»
Die Chance auf einen längeren Einsatz erhielt Jankewitz gestern, bevor er sich selbst vom Feld nahm. Die Reaktionen darauf liessen natürlich nicht lange auf sich warten.
Alex Jankewitz debut highlights pic.twitter.com/oxel73KcRR
— Usman (@FalseCF_______) February 2, 2021
Jankewitz heat map: pic.twitter.com/9D686AhaNy
— USM Adam (@adamsg1878) February 2, 2021
I thought Jankewitz would make his mark tonight, just didn't realise it would be on McTominay's leg
— Simon Peach (@SimonPeach) February 2, 2021
Alexandre Jankewitz sent off on his first Premier League start. After just two minutes...#MUNSOU pic.twitter.com/cKolcFIiP6
— Goal (@goal) February 2, 2021
Bitter ist die Niederlage besonders auch für Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl. Bereits letzte Saison kassierte sein Team eine 0:9-Niederlage, damals gegen Leicester City und ebenfalls nach einer frühen Roten Karte. Der Österreicher kennt das Gefühl also bereits und sagte nach der Partie im Interview: «Es ist furchtbar. Aber wir sind nach dem ersten 0:9 aufgestanden, und wir werden auch nach dem zweiten aufstehen.»
Über die Rote Karte von Alexandre Jankewitz sagte Hasenhüttl: «Er ist ein junger Spieler, der zum ersten Mal in der Premier League spielte. Er weiss, dass er einen grossen Fehler gemacht hat. Wir haben dann die Rechnung bezahlt. Er ist jung und muss noch viel lernen, aber das war ein schrecklicher Start für ihn.»
You know in the North West they have Ninechester, NINECHESTER UNITED!#MUNSOU pic.twitter.com/7Acmfj5j7u
— 𝗜𝗡𝗔𝗔𝗬𝗔𝗧 (@inaayatkhalifa_) February 2, 2021
Wer etwas Kontext braucht dazu: Thomas Müller sprach letzte Saison an einer Pressekonferenz von Robert LewanGOALski und fand das selber äusserst komisch. Damit hat er sich selbst zum Wortspiel-Meme gemacht.
Manchester United hat dank den neun erzielten Toren gegen Southampton, zumindest vorübergehend, die beste Offensive der Liga. Dass die «Red Devils» nicht satt werden, war gestern nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Rund zehn Minuten vor Schluss hörte man nämlich in der TV-Übertragung deutlich: «Noch zehn Minuten, mehr Tore!»
"10 minutes to go, MORE GOALS" - United's bench were RUTHLESS tonight...#MUNSOU pic.twitter.com/ar40H9wqVu
— Joe Smith (@JoeSmith93) February 3, 2021
Das bittere 0:9 des FC Southampton gegen Manchester United täuscht. Die Saison der «Saints» war bisher nämlich äusserst gut. Zwischenzeitlich lag das Team aus dem Süden Englands sogar an der Tabellenspitze. Mittlerweile liegt Southampton noch auf Rang 12, allerdings weit von allfälligen Abstiegssorgen entfernt. Und auch die Defensive sah bisher sehr respektabel aus. Bis gestern kassierte man im Schnitt nur knapp mehr als ein Gegentor pro Spiel.
How it Started vs How its Going#MUNSOU pic.twitter.com/Ct0szg9vjo
— Odogwu🤴 (@Daddy_Nomso) February 2, 2021
Sieben verschiedene Spieler haben gestern für Manchester United getroffen. Das gab es in der Geschichte der Premier League bisher nur einmal. Chelsea gelang das Kunststück 2012 beim 8:0 gegen Aston Villa ebenfalls.
Die 7 verschiedenen Torschützen für ManUnited:
7 - Manchester United had seven different scorers tonight (excl. own goals), only the second time a team has had seven different scorers in a Premier League match, after Chelsea vs Aston Villa in December 2012. Heaven. pic.twitter.com/cV1KbRkwv1
— OptaJoe (@OptaJoe) February 2, 2021
Wie viel kann an einem einzigen Abend überhaupt schief gehen? Neben den neun Gegentoren und der unstrittigen Roten Karte gegen Alexandre Jankewitz hatte Southampton nämlich auch noch Pech mit dem VAR und zwar gleich in zwei Szenen.