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Premier League: Guardiola und Klopp reden sich nach Spitzenspiel in Rage

Pep-Wutrede nach Spitzenspiel gegen Liverpool: «Die Situation ist ein Desaster»

09.11.2020, 08:46
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Im Giganten-Duell der Premier League zwischen Jürgen Klopp und Pep Guardiola gab es am Sonntag keinen Sieger – der FC Liverpool und Manchester City trennten sich 1:1-unentschieden. Doch nach dem Spiel trauerten die beiden Erfolgstrainer nicht etwa den verpassten Siegchancen nach, sie verbündeten sich vielmehr im Kampf gegen die Liga, damit wieder fünfmal gewechselt werden darf.

Die besten Szenen der Partie.Video: YouTube/Liverpool FC

City-Trainer Pep wütete bei «Sky Sports»: «Ich habe mit Jürgen am Ende darüber geredet, dass wir wieder und wieder für die fünf Auswechslungen kämpfen müssen. Überall in der Welt sind fünf Auswechslungen erlaubt. Aber hier denken wir, dass wir etwas Besonderes sind. Wir schützen die Spieler nicht.»

Guardiola sprach zudem davon, dass die aktuelle Situation ein «Desaster» sei. «Diese Liga möchte anders sein. Ich verstehe aber nicht, wie die Premier League die Situation versteht.» Seine Aufgabe sei es, seine Spieler vor Verletzungen zu bewahren. «Sie sind erschöpft. LeBron James hat den NBA-Titel gewonnen, und jetzt ist er für ein oder zwei Monate im Urlaub. Unsere Jungs hatten acht Tage. Es geht um Spiele, Spiele, Spiele, Spiele, weil das Fernsehen beschlossen hat, es so zu tun.»

Auch Klopp wandte sich mit deutlichen Worten an Premier-League-Geschäftsführer Richard Masters: «Wir müssen wieder miteinander reden. Es ist ein Führungsmangel. Wenn 14 Teams sich nicht einig sind über fünf Wechsel, dann sollen wenigstens die besten sechs Teams die Möglichkeit dazu haben.»

Die beiden Star-Trainer sprangen damit Ole Gunnar Solksjaer zur Seite. Der Trainer von Manchester United hatte bereits zuvor über die enge Taktung der Spiele und fehlende Pausen geklagt sowie die Ansetzungen der Partien zu Gunsten der Fernsehsender kritisiert.

Mit Liverpools Trent Alexander-Arnold verletzte sich gestern der nächste Star-Spieler eines der beiden Teams. Der Rechtsverteidiger zog sich ohne gegnerische Einwirkung eine Wadenverletzung zu und droht nun lange auszufallen. «Er kann nicht für England spielen, das ist klar. Wir lassen einen Scan durchführen und dann werden wir sehen», sagte Klopp.

Weder Guardiola noch Klopp glauben aber, dass sich bald etwas ändern wird. «Es ist ein Déjà-vu. Als ich als junger Bursche die Nachrichten aus England las, habe ich auch über Sir Alex Ferguson, Arsène Wenger und Rafa Benitez gelesen. Sie haben sich schon damals über die Termine beklagt. Es wird keine Lösung geben», so City-Trainer Guardiola.

Auch Klopp sieht keine Entschärfung der Situation, merkte aber noch einmal an: «Keiner hat ein Problem damit, nach Mittwoch wieder am Samstag zu spielen. Aber die Spiele am Mittag sind dann zu früh. Ich kann die Fernsehsender zu 100 Prozent verstehen. Aber es ist zu früh und die Premier League muss sich auch die einheitliche Position unter den Spielern anhören.» (pre/mem)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Carpe Diem
09.11.2020 08:59registriert Januar 2019
Ich kann das Anliegen verstehen. Aber gemäss Spiel-Protokoll auf SRF hat Guardiola in diesem Spiel einmal gewechselt und Klopp zweimal. Weshalb schöpfen die beiden denn nicht mal das noch vorhandene Kontingent aus???
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Tooto
09.11.2020 09:04registriert Mai 2016
Aber immer +- die selben Spieler in der Startelf :)
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ujay
09.11.2020 09:48registriert Mai 2016
Jammern auf hohem Niveau, wenn man nicht mal die 3 erlaubten Wechsel nutzt. Gerade Teams wie ManU, ManCity und Liverpool, die auf jeder Position 2-3 fast gleichwertige Spieler haben, nehm ich diese Kritik nicht ab. Die können rotieren bis zum Abwinken.....von Ueberlastung der Spieler keine Spur!
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Am Ende dieser Entwicklung müssten ein paar polemische SCB-Fragen stehen
SCB-Trainer Jussi Tapola ist kein «Goalie-Romantiker». Wird ihm das zum Verhängnis? Zug besiegt den SCB mühelos 6:2, braucht noch einen Sieg und dieser Viertelfinal ist nun definitiv ein Viertelfinal der Goalies geworden.

Auf der langgezogenen Medientribüne gibt es ab der ersten Pause ein grosses Thema. Vom weit gereisten NHL-Veteranen, der nun als Scout Zugs Verteidiger Leon Muggli beobachtet, über hohe Liga-Funktionäre und einflussreiche Spieleragenten bis hin zu schreibenden und sprechenden Chronisten verschiedenster Couleur. Das Thema: Die SCB-Goalies.

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