Im Giganten-Duell der Premier League zwischen Jürgen Klopp und Pep Guardiola gab es am Sonntag keinen Sieger – der FC Liverpool und Manchester City trennten sich 1:1-unentschieden. Doch nach dem Spiel trauerten die beiden Erfolgstrainer nicht etwa den verpassten Siegchancen nach, sie verbündeten sich vielmehr im Kampf gegen die Liga, damit wieder fünfmal gewechselt werden darf.
City-Trainer Pep wütete bei «Sky Sports»: «Ich habe mit Jürgen am Ende darüber geredet, dass wir wieder und wieder für die fünf Auswechslungen kämpfen müssen. Überall in der Welt sind fünf Auswechslungen erlaubt. Aber hier denken wir, dass wir etwas Besonderes sind. Wir schützen die Spieler nicht.»
"All around the world it's five substitutions but here we believe we're more special. We don't protect the players."
— Sky Sports Premier League (@SkySportsPL) November 8, 2020
Pep Guardiola says he spoke to Jurgen Klopp at the end of the game about the need for five subs, calling the current situation 'a disaster'. pic.twitter.com/rPgvwplpud
Guardiola sprach zudem davon, dass die aktuelle Situation ein «Desaster» sei. «Diese Liga möchte anders sein. Ich verstehe aber nicht, wie die Premier League die Situation versteht.» Seine Aufgabe sei es, seine Spieler vor Verletzungen zu bewahren. «Sie sind erschöpft. LeBron James hat den NBA-Titel gewonnen, und jetzt ist er für ein oder zwei Monate im Urlaub. Unsere Jungs hatten acht Tage. Es geht um Spiele, Spiele, Spiele, Spiele, weil das Fernsehen beschlossen hat, es so zu tun.»
Auch Klopp wandte sich mit deutlichen Worten an Premier-League-Geschäftsführer Richard Masters: «Wir müssen wieder miteinander reden. Es ist ein Führungsmangel. Wenn 14 Teams sich nicht einig sind über fünf Wechsel, dann sollen wenigstens die besten sechs Teams die Möglichkeit dazu haben.»
Die beiden Star-Trainer sprangen damit Ole Gunnar Solksjaer zur Seite. Der Trainer von Manchester United hatte bereits zuvor über die enge Taktung der Spiele und fehlende Pausen geklagt sowie die Ansetzungen der Partien zu Gunsten der Fernsehsender kritisiert.
Jurgen Klopp has a chat with Pep Guardiola at full-time 👀 pic.twitter.com/GMmWFVe9Gt
— Football Daily (@footballdaily) November 8, 2020
Mit Liverpools Trent Alexander-Arnold verletzte sich gestern der nächste Star-Spieler eines der beiden Teams. Der Rechtsverteidiger zog sich ohne gegnerische Einwirkung eine Wadenverletzung zu und droht nun lange auszufallen. «Er kann nicht für England spielen, das ist klar. Wir lassen einen Scan durchführen und dann werden wir sehen», sagte Klopp.
Weder Guardiola noch Klopp glauben aber, dass sich bald etwas ändern wird. «Es ist ein Déjà-vu. Als ich als junger Bursche die Nachrichten aus England las, habe ich auch über Sir Alex Ferguson, Arsène Wenger und Rafa Benitez gelesen. Sie haben sich schon damals über die Termine beklagt. Es wird keine Lösung geben», so City-Trainer Guardiola.
🗣 "All the clubs had a vote? They all voted? It's not just about the big clubs"
— Football Daily (@footballdaily) November 8, 2020
Roy Keane feels the clubs have to accept what they voted for by not having 5 substitutions pic.twitter.com/2BJpSuQyxD
Auch Klopp sieht keine Entschärfung der Situation, merkte aber noch einmal an: «Keiner hat ein Problem damit, nach Mittwoch wieder am Samstag zu spielen. Aber die Spiele am Mittag sind dann zu früh. Ich kann die Fernsehsender zu 100 Prozent verstehen. Aber es ist zu früh und die Premier League muss sich auch die einheitliche Position unter den Spielern anhören.» (pre/mem)