Das Testländerspiel zwischen Dänemark und Schweden droht im Chaos zu versinken. Wegen positiven Corona-Tests und daraus resultierenden Quarantänemassnahmen fehlen den Dänen beim Spiel gegen den ewigen Rivalen 20 (!) Nationalspieler sowie Trainer Kasper Hjulmand. Bei Schweden fallen ebenfalls fünf Spieler und Coach Janne Andersson aus.
«Das ist eine ganz besondere Situation», sagt der dänische Stürmertrainer Ebbe Sand, der Cheftrainer Hjulmand vertreten soll. Noch deutlichere Worte findet die lokale Presse.
«Das einzig Richtige wäre, die ganze Scheisse abzusagen», schreibt die schwedische Zeitung Expressen. Und das dänische Ekstrabladet sieht eine «Corona-Hölle» und die eigene Nationalmannschaft «in Trümmern» liegen. Es herrscht Unverständnis darüber, dass das Spiel trotz diesen Umständen über die Bühne gehen soll.
Einer sieht das jedoch ganz entspannt: BVB-Mittelfeldakteur Thomas Delaney. Er findet, man könne das Spiel problemlos durchführen. Der dänische Verband hat genügend Spieler nachnominiert, dass eine Mannschaft gestellt werden kann. Und diese neuen Spieler würden «ihren rechten Arm geben», um dabei zu sein. Überhaupt sei die Bubble in der Nationalmannschaft dichter als jene bei Borussia Dortmund.
Dass Dänemark auf derart viele Spieler verzichten muss, liegt auch nicht am Schutzkonzept des Verbands, sondern ist der Lage auf dem europäischen Kontinent verschuldet. Spieler, die in England tätig sind, können etwa nicht dabei sein, weil bei der Rückreise nach Grossbritannien eine zweiwöchige Quarantäne droht. Daher konnten die sieben nominierten dänischen England-Legionäre ebenso wenig anreisen wie die fünf der Schweden.
Über die Bühne gehen wird die Partie dennoch. Das hat primär wirtschaftliche Gründe. «Es gibt bedeutende ökonomische Aspekte», sagte der Generalsekretär des schwedischen Verbandes Hakan Sjöstrand. Man sei gerade in diesen Zeiten wie alle anderen abhängig von Einnahmen. (abu)