Im dritten Saisonduell mit den Young Boys kam der FC St. Gallen zum ersten Punkt. Die Freude über dieses 3:3 vor heimischem Publikum wird sich bei den Ostschweizern dennoch in Grenzen halten. Zum Trost bleibt die Tabellenführung.
Als Schiedsrichter Alain Bieri den Spitzenkampf der Super League nach 100 absolvierten Minuten beendete, bekam er den Frust des Heimteams und seiner Fans zu spüren. Die Ostschweizer fühlten sich vom Offiziellen besonders in der Schlussphase ungerecht behandelt, hatte dieser Guillaume Hoarau das 3:3 in der neunten Minute der Nachspielzeit ermöglicht – und zwar gleich doppelt.
Zuerst sprach Bieri in Absprache mit dem Video Assistent Referee den Bernern in letzter Minute einen Handspenalty zu, als Hoarau mit diesem vermeintlich an St. Gallens Goalie Lawrence Ati Zigi gescheitert war, liess der Schiedsrichter ihn wiederholen, da der sich der St. Galler Goalie zu früh von der Linie bewegt hatte. Hoarau nahm den zweiten Versuch an und brachte YB zum letztlich schmeichelhaften Punktgewinn.
Die St. Galler hatten in der ersten Viertelstunde des Spiels und dann nach der Pause das bessere Team im Spitzenspiel mit dem Meister gestellt. Dem frühen 1:0 durch Betim Fazliji wirkte das Team von Gerardo Seoane zwischenzeitlich mit der Klasse seiner beiden Rückkehrer Jean-Pierre Nsame und Nicolas Moumi Ngamaleu entgegen. In den letzten Minuten vor der Pause drehten die beiden gegen Lugano gesperrten Offensivspieler durch sehenswerte Tore das 0:1 in ein 2:1. Für Nsame war es im zehnten Spiel gegen St. Gallen der neunte Treffer.
Nsame trifft zum Ausgleich für YB in St. Gallen. #Bscyb pic.twitter.com/GTj3ZBXCb4
— Zum Runden Leder (@zumrundenleder) February 23, 2020
Nach der Pause war vom Schwung der Schlussminuten der ersten Halbzeit bei YB dann wiederum äusserst wenig zu sehen. Verdientermassen kam das Heimteam durch Ermedin Demirovic (73.) zum Ausgleich und später durch Lukas Görtler (91.) gar noch zum vermeintlichen Sieg. Wäre da nicht die letzte Szene des Spiels und der VAR gewesen. (sda)
St. Gallen - Young Boys 3:3 (1:2)
19'024 (ausverkauft). - SR Bieri. -
Tore: 10. Fazliji (Görtler) 1:0. 44. Nsame (Ngamaleu) 1:1. 45. Ngamaleu (Mambimbi) 1:2. 73. Demirovic (Görtler) 2:2. 91. Görtler (Ribeiro) 3:2. 97. Hoarau (Handspenalty) 3:3.
St. Gallen: Zigi; Hefti, Stergiou, Letard (34. Staubli), Muheim; Görtler (93. Bakayoko), Quintillà, Fazliji; Guillemenot (89. Ribeiro); Itten, Demirovic.
Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Bürgy, Lefort, Garcia; Fassnacht, Lustenberger, Martins, Ngamaleu (77. Zesiger); Mambimbi (83. Elia), Nsame (87. Hoarau).
Bemerkungen: St. Gallen ohne Ruiz (gesperrt), Babic, Costanzo, Adonis Ajeti, Nuhu, Lüchinger und Strübi (alle verletzt), Gonzalez, Campos und Vilotic (alle nicht im Aufgebot). YB ohne Aebischer, Camara, Lotomba, Sierro, Sörensen und Sulejmani (alle verletzt). 4. Pfostenschuss von Itten. 28. Pfostenschuss von Fassnacht. Verwarnungen: 15. Janko, 31. Lustenberger, 33. Letard, 39. Ngamaleu, 46. Demirovic, 70. Guillemenot (alle Foul). 94.Muheim (Handspiel). 95. Zigi (Unsportlichkeit).
Aufsteiger Servette überrascht weiter. Beim FC Basel machte er einen Zweitore-Pausenrückstand wett und erreichte am Ende verdient ein 2:2. Der FCB bleibt derweil in der Rückrunde zuhause ohne Sieg. Dank einer starken Leistung nach der Pause überstand Servette auch das Auswärtsspiel in Basel unbeschadet und blieb zum vierten Mal im fünften Spiel der Rückrunde ungeschlagen. Mittelfeldspieler Miroslav Stevanovic, der vielleicht beste Individualist der Liga, sorgte in der 87. Minute mit seinem Schlenzer in die weite Ecke für das Unentschieden.
Servette überzeugte an diesem Nachmittag nicht nur wegen der Aufholjagd, sondern auch wegen seiner taktischen Flexibilität. Trainer Alain Geiger stellte das System zweimal um, bis er in der Schlussphase eine sehr offensive Aufstellung wählte, in der etwa der gelernte Angreifer Tasar als stürmender Aussenverteidiger agierte.
Die Basler dagegen erfuhren drei Tage nach dem tollen Auftritt in der Europa League auf Zypern wieder einen Dämpfer und führten ihre Berg-und-Tal-Fahrt fort: 4:0, 0:1, 3:0 und nun 2:2 nach einer 2:0-Führung lauten ihre Ergebnisse der letzten 14 Tage. Die erste halbe Stunde war dank der Effizienz und der Tore von Valentin Stocker (7.) und Fabian Frei (19.) gut, doch je länger die Partie dauerte, desto müder wurde der Favorit - und hatte am Ende auch nicht mehr das spielerische Volumen des Aufsteigers aus Genf. (sda)
Basel - Servette 2:2 (2:0)
20'265 Zuschauer. - SR Jaccottet. -
Tore: 7. Stocker (Campo) 1:0. 19. Frei 2:0. 74. Imeri (Foulpenalty/Foul Cömert an Kone) 2:1. 87. Stevanovic 2:2.
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Alderete, Riveros; Xhaka, Frei; Stocker, Campo (73. Bunjaku), Petretta (81. Pululu); Cabral.
Servette: Frick; Sauthier, Rouiller, Sasso, Iapichino (75. Alves); Stevanovic, Cespedes (58. Imeri), Ondoua, Cognat; Tasar (89. Routis), Kone.
Bemerkungen: Basel ohne Bua, Kuzmanovic, Van der Werff und Van Wolfswinkel (alle verletzt), Servette ohne Park (verletzt) und Schalk (rekonvaleszent). Verwarnungen: 2. Petretta (Foul). 28. Sauthier (Foul). 39. Iapichino (Foul). 54. Stocker (Foul). 59. Imeri (Foul). 68. Alderete (Foul). 73. Cömert (Foul). 78. Ondoua (Foul). 88. Alves (Foul). (sda)
Lugano und Sion: Zwei Mannschaften, die derzeit im Angriffsspiel nicht viel zu bieten haben, trennten sich im Cornaredo nicht unerwartet torlos. Nach nur gerade 20 Sekunden hatte Luganos neuer Stürmer Rangelo Janga das 1:0 auf dem Fuss. Aber er schoss allein aus bester Position Goalie Kevin Fickentscher an. Eine so aufregende Szene sollten die Fans in den restlichen offiziellen 89 Minuten und 40 Sekunden des armseligen Spiels nicht mehr zu sehen bekommen.
Die Walliser hatten ihre beste Möglichkeit der ersten Hälfte mit einem Freistoss aus 25 Metern, den Pajtim Kasami in die Mauer schoss. In der zweiten Halbzeit war das Spiel eine Spur gefälliger, aber einigermassen gefährliche Torszenen gab es nicht.
Über den FC Sion sprechen derzeit die nüchternen Zahlen Bände. Die letzten zwei Spiele vor der Winterpause wurden nicht gewonnen, und seit Trainer Ricardo Dionisio in der Winterpause das Zepter übernommen hatte, erwirtschaftete die Mannschaft aus fünf Spielen zwei Punkte.
(zap/sda)
Dann haben alle gejammert, dass es VAR braucht.
Jetzt haben wir ein VAR und nun jammern alle darüber, dass jetzt jedes Hands und jede kleinste Regelverletzung gepfiffen wird.
Nun jammern plötzlich alle, dass man nicht so kleinlich pfeifen soll und dass man einige Regeln ändern müsse.
Nimmt mich ja schon wunder, über was gejammert werden wird, wenn diese Regeln dann mal angepasst wurden?
Vielleicht endlich mal über die Akteure selber, die sich nicht an diese Regeln halten?