Sport
Fussball

Super League: Stéphane Henchoz geht beim FC Sion

Die lange Liste der Sion-Trainer unter Christian Constantin

1 / 60
Die lange Liste der Sion-Trainer unter Christian Constantin
Sion-Präsident Christian Constantin ist als Trainerschreck bekannt. Die lange Liste der Übungsleiter unter ihm im Wallis:
quelle: keystone / michael buholzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Stéphane Henchoz wirft den Bettel bei Sion hin – und kommt damit wohl «CC» zuvor

03.11.2019, 15:11
Mehr «Sport»

Stéphane Henchoz ist nicht mehr Trainer des FC Sion. Der 45-jährige Freiburger hat am Tag nach dem 0:3 in der 13. Runde der Super League in St. Gallen seine Demission eingereicht. Es war das sechste Meisterschaftsspiel der Sittener in Folge ohne Sieg.

Mit seiner Demission ist Henchoz wohl einer Entlassung zuvorgekommen. Bereits Anfang Woche hatte er von Präsident Christian Constantin den technischen Koordinator des Vereins, Christian Zermatten, als zusätzlichen Assistenten beziehungsweise eine Art Supervisor zur Seite gestellt bekommen. Constantin selbst hatte dann in St. Gallen ebenfalls auf der Trainerbank Platz genommen. Es waren die Vorboten einer bevorstehenden Trennung. Zermatten dürfte das Team nun am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel gegen den FC Zürich interimistisch betreuen, ehe Constantin in der danach folgenden Nationalmannschaftspause einen Nachfolger für Henchoz bestimmen wird.

Wie der FC Sion am Sonntag mitteilte, verzichte Henchoz «auf seinen Vertrag». Dies sei seinem «guten Verhältnis mit dem Walliser Klub und dessen Präsidenten geschuldet», wie der Verein schrieb. In anderen Worten: Der Öffentlichkeit bleibt diesmal eine juristische Schlammschlacht erspart, wie sie einige Vorgänger von Henchoz in den letzten Jahren mit Christian Constantin hatten austragen müssen.

«Ich würde mir wünschen, dass die Spieler sich ihres Glücks bewusst werden, das sie haben, weil sie Fussballer sein können»
Stephané Henchoz

Henchoz hatte im letzten Sommer im FC Sion angeheuert (ein anderes Verb umschreibt die Situation nicht korrekt, wenn der Walliser Verein einen Trainer engagiert), nachdem er Neuchâtel Xamax in der Barrage gegen den FC Aarau zum Ligaerhalt gecoacht hatte. Nach einem bemerkenswerten Saisonstart und nach fünf Siegen in Folge lag der FC Sion am 22. September nach der 7. Runde auf dem 2. Platz – noch vor Meister Young Boys. Doch es folgte umgehend der Absturz. Seither holte Sion in sechs Spielen nur noch einen Punkt, mit teilweise pitoyablen Auftritten wie vor Wochenfrist gegen Aufsteiger Servette oder am Samstag in St. Gallen.

Sions Trainer Stephane Henchoz, beim Fussball Super-League Spiel zwischen dem FC St. Gallen und dem FC Sion, am Samstag, 2. November 2019, im Kybunpark in St. Gallen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Geht: Sion-Trainer Henchoz.Bild: KEYSTONE

Über die Gründe für die Krise sind sie sich im Wallis nicht einig. Es gibt Beobachter, welche Probleme in Motivation und Engagement ausgemacht haben wollen, was – Zufall oder nicht – terminlich mit der Vertragsauflösung von Valon Behrami einherging. Andere sind überzeugt, dass das zu Beginn hochgelobte Kader masslos überschätzt wurde, weil der talentierten Equipe Führungspersönlichkeiten fehlen. Ausserdem kommen Leistungsträger nicht auf Touren: Pajtim Kasami ist auf dem Platz launisch und dadurch nicht konstant. Seydou Doumbia konnte den Beweis noch nicht antreten, dass er in der Super League auch mit knapp 32 Jahren noch für den Unterschied sorgen kann. Anto Grgic, eine der prägenden Figuren in den ersten zwei Monaten, ist seit Wochen im Formtief.

FC Sion
AbonnierenAbonnieren

Vor diesem Hintergrund sind die Abschiedsworte von Henchoz durchaus interessant: «Ich hoffe, dass der FC Sion einen positiven Verlauf der Saison erlebt und dass mein Entscheid die Mannschaft aufweckt. Ich würde mir wünschen, dass die Spieler sich ihres Glücks bewusst werden, das sie haben, weil sie Fussballer sein können», wird Henchoz im Communiqué zitiert. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So feiert Sion! Die Walliser überwintern dank dem 0:0 gegen Liverpool in der Europa League.
1 / 23
So feiert Sion! Die Walliser überwintern dank dem 0:0 gegen Liverpool in der Europa League.
Sion feiert das Erreichen der 1/16-Finals in der Europa League. Mittendrin: Christian Constantin.
quelle: freshfocus / christian pfander/freshfocus
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Abu Nid As Saasi
03.11.2019 11:59registriert Oktober 2018
"...Danach dürfte in der Länderspielpause eine definitive Lösung gefunden werden..."
Ironisch gemeint?
1191
Melden
Zum Kommentar
avatar
TanookiStormtrooper
03.11.2019 12:14registriert August 2015
Letzte Woche hat es Celestini erwischt, diese Woche Henchoz. Beide nachdem sie gegen den FCSG verloren hatten. Seoane muss also aufpassen... 😂
567
Melden
Zum Kommentar
avatar
Propeller
03.11.2019 11:51registriert März 2019
Wenn sonst nichts läuft ist auf Constantin verlass.
452
Melden
Zum Kommentar
13
Hockey-Talent Lian Bichsel kein Thema für die Nati: «Wir wollen keine Rosinenpicker»
Das Schweizer Verteidiger-Talent Lian Bichsel bestreitet derzeit mit Rögle den Playoff-Final in Schweden. Die WM in Tschechien wird aber ohne den bald 20-jährigen Solothurner stattfinden.

Bereits letzte Woche machte Nationaltrainer Patrick Fischer klar, dass der NHL-Erstrunden-Draft der Dallas Stars nicht zum Team stossen wird, nachdem er im Dezember zum zweiten Mal ein Aufgebot für die U20-WM ausgeschlagen hat. Bei einem Medientreffen in Kloten äusserte sich Fischer nochmals ausführlich zur Personalie – und wurde dabei deutlich.

Zur Story