Was für ein Comeback! Granit Xhaka kehrte gestern im Derby gegen Chelsea nach drei Spielsperren in Arsenals Startformation zurück und führte sein Team mit einer bärenstarken Vorstellung und einem Traumtor per Freistoss gleich zu einem verdienten 3:1-Sieg.
Das Erfolgserlebnis kam genau zum richtigen Zeitpunkt, denn Arsenal und Xhaka haben schwierige Wochen hinter sich. Das Team von Mikel Arteta blieb zuletzt sieben Spiele ohne Sieg und rutschte in der Tabelle auf Rang 15 ab. Xhaka erwies seiner Mannschaft dabei vor zwei Wochen einen Bärendienst, als er gegen Burnley einen Gegenspieler würgte und mit seinem Platzverweis die Niederlage einläutete.
Wie wichtig der Nati-Captain für Arsenal sein kann, zeigte er bei seiner Rückkehr am Boxing Day. Xhaka war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der «Gunners» und an allen Treffern beteiligt. Die Szene, die zum Foulpenalty vor dem 1:0 führte, leitete er mit einem herrlichen Seitenwechsel ein, das 2:0 kurz vor der Pause erzielte er mit einem direkten Freistoss aus gut 20 Metern selbst. Und auch den Angriff, den Bukayo Saka 10 Minuten nach der Pause herrlich zum 3:0 abschloss, hatte Xhaka nach einem gekonnten Doppelpass initiiert.
Granit Xhaka, everybody 👏👏👏#ARSCHE @Arsenal pic.twitter.com/BAeT5FNP78
— Premier League (@premierleague) December 26, 2020
Kein Wunder verspürte Xhaka nach der heftigen Kritik in den letzten Wochen eine gewisse Genugtuung. «Manchmal sprechen Taten lauter als Worte. Stolz auf unser Team heute Abend», postete er auf Instagram.
Im Interview nach dem Schlusspfiff ging Xhaka noch etwas mehr ins Detail: «Es wurde viel über mich gesprochen nach der Roten Karte – die Leute reden und reden», erklärte er. «Ich war von der Roten Karte gegen mich selbst sehr enttäuscht und wusste, dass ich etwas Falsches gemacht habe. Aber ich habe Charakter gezeigt und bin sehr glücklich, dass ich dem Team heute helfen konnte», sagte Xhaka und versprach: «Ich werde weiterhin 100 Prozent für Arsenal geben.»
Wen Xhaka mit «Leute» gemeint hat, ist klar. Es sind die unzähligen TV-Experten in England, die mit ihm immer stets hart ins Gericht gehen und ihn für jeden Fehler in der Luft zerreissen. Wer nun gleichermassen Lob für Xhakas starken Auftritt gegen Chelsea erwartet hatte, sah sich getäuscht. In der BBC-Show «Match of the Day» lobten Gary Lineker, Alan Shearer und Danny Murphy in ihrer Match-Analyse vor allem die starken Aussenverteidiger Kieran Thierney und Hector Bellerin.
In der DAZN-Analyse standen Gabriel Martinelli und Bukayo Saka im Zentrum. Immerhin kurz äusserte sich Arsenal-Legende Ian Wright zu Xhaka: «Wie ihr wisst, ist Granit nicht gerade mein Lieblingsspieler. Aber dieser Freistoss war schlicht grandios. Heute hat er dem Team geholfen und das sollte er eigentlich immer tun». Auch von Ex-Liverpool-Stürmer Emile Heskey gab es etwas Anerkennung: «Das ist natürlich auch ein Weg, um die Herzen der Arsenal-Fans zurückzugewinnen. Eine grossartige Technik, den Ball so über die Mauer zu schlenzen», erklärte er.
Das grösste Lob erhielt Xhaka aber von seinem Trainer Mikel Arteta: «Natürlich macht Granit manchmal Fehler, aber das machen wir alle», erklärte der Arsenal-Coach zunächst, fügte allerdings an: «Sein Wille, für diesen Klub zu kämpfen, steht ausser Frage. Das hat er heute mal wieder bewiesen. Seit ich hier bin, hat er das immer gemacht. Deshalb habe ich ihn auch immer unterstützt.» (pre/sda)
Wie schon die Poetin T.Swift zu sagen pflegtr "haters gonna hate, shake it off".
Trotzdem, geile Reaktion von ihm. Leistung auf Bullshit. Und nun beweihräuchern lassen statt sich selbst beweihräuchern